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Nu^t ein

„Ich kann nicht."

„Aber, liebe Amalie, Du kannst, wenn Du willst."

„Ich brauche es aber nicht."

Alexander Schroth gab hierauf keine unmittelbare Antwort.
Es war dies seiner Gattin einziger Fehler und somit konnte er
nicht allzu strenge sein. Er war seit einem Jahre verheirathet,
und hatte in Amalie eine liebevolle Gattin, eine treue Lebens-
gefährtin, eine Quelle reiner Freude und Glückseligkeit gefunden.
Im alltäglichen Leben war sie sanft und milde, besorgte ihr
Hauswesen auf das Gewissenhafteste und verstand cs, mit an-
n>uthiger Würde in der Gesellschaft sich zu bewegen. Und doch
Platte sie diesen einen Fehler. Ihr Gatte suchic sie nämlich

Fehler.

auf ein höheres geistiges Gebiet zu führen, damit sie auch im
Stande wäre, mit ihm über Dinge zu sprechen,, die außerhalb
des täglichen Lebens lagen.

„Amalie, willst Du nicht mir zu Liebe diesen Artikel lesen?
Du wirst ihn gewiß sehr schön finden."

„Ich kann nicht," lautete ihre halb schmollende, halb
lachende Antwort.

„Aber, liebes Weibchen —"

„Ich will aber, nicht; Du weißt, daß ich dieses Zeug
nicht mag."

Er warf ihr traurig einen vorwurfsvollen Blick zu und
als sie diesen bemerkte, legte sie ihre Hand auf seine Schulter
und sah ihm bittend in's Gesicht.

„Alexander, Du mußt nicht böse werden; thue ich nicht
mein Möglichstes, Dir zu gefallen und Dich so glücklich zu
niachen, als es in meiner Macht steht?"

„Ja; aber wenn Du mir nur diesen Gefallen thun wolltest."

„Du möchtest wahrscheinlich gerne, daß »ich mich mit
Deinen Freunden in gelehrte Gespräche einlassen kann? Aber zu
was nützt das; ich kann solche trockene Gegenstände nicht studiren.
Ich bin so, wie Du mich gefunden hast. Ich liebe Dich innig,
und wünsche Dich glücklich zu machen, und wenn Du mich ebenso
liebst, kannst Du mir wohl diesen einen Fehler Nachsehen.
Oder habe ich sonst noch einen Fehler, von dem Du mich
befreit sehen wolltest?"

„Nein, Amalie, nur diesen einen."

„Dann", rief die junge Frau, ihren Arm um des Gatten
Nacken schlingend, „ist es thöricht von Dir, Dich »m einer so
geringfügigen Ursache willen zu grämen. Vielleicht ist das ein
Fehler, aber ich kann einmal nicht anders. Wahrhaftig, Du
solltest dankbar sein, daß ich nicht noch schlimmere besitze. Drum
gieb mir einen Kuß und sprich nicht mehr davon."


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Nur ein Fehler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Harburger, Edmund
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fenster <Motiv>
Ehepaar <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Charakter
Karikatur
Umarmung <Motiv>
Fehler <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 61.1874, Nr. 1525, S. 113
 
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