Fliegende Blätter (64.1876 (Nr. 1589-1614))

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Btal. Preis des Bandes

3. Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ , (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Pono beil^XIV.Dd.

Zeit nngsexpeditio neu angenommen. directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige.

kor Io8 bosques de (Jartago . . .

(Spanische Romanze. — Mit kunstreichen Bildern ausgeziert.)

Doch Aeneas dreht beschwichtend
Nach dem Sohn die strenge Hand nur/
Fällt ihm finster in die Rede,

Und citirt Virgils: „Infandum!"

„Ja, ich Hab' es selbst gesehen,

Alles siel in Schutt zusammen.

Und aus jedeni Gartenhäuschen
Leckten gelb die lohen Flammen.

Alles ward dahin gemetzelt.
Unabwendbar, unversöhnlich,

Und Gewalt an Frauenzimmern
War durchaus nicht ungewöhnlich.

Hekuba, die Kön'gin-Mutter,

Schrie verzweifelnd Weh und Zeter:
„Todt sind alle meine Söhne
Und mein Gatte säst noch tödter!"

Polyxena starb erkältet,

Denn sie floh in dünnster Hüllnng,

Und Cassandra's Todesahnung
Ging als Schlagslnß in Erfüllung!

Durch Karthagos Pinjenwälder,
.Wo die Nachtigallen schlagen.
Sah man einst die fromme Dido
Mit den Troern Hirsche jagen.


Und Askan, Aencens Söhnchcn,

Ritt der Königin zilr Seite:

Nach dem Ziel der Wurfgeschosse
Späht' er gierig in die Weite . . .

Dido hauchte: „Sag', Askanchcn,

Weißt Du nichts vom Fall von Troja?
Bist Du nicht dabei gewesen?"

Und Askan erwidert: „O ja!"

Sic allein, die uns're Völker
In die Unterwelt gebettet,

Helena, die durchgebrannte.

Ward ans Tactgefühl gerettet!"

Als der Worte Strom versprudelt.
Tritt ein Dammhirsch ans die Scene,
Und Aeneas nimmt den Bogen,

Und ein Pfeil entschtvirrt der Sehne;

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