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11. Handlungen, sowie von allen Postämtern und ]^|£ÜL* (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto bei I-XIV. Bd.
Zeitungsexpcditionen angenommen. directeni Bezüge. Einzelne Nummer 30 Pfennige.
Der Dieb u
Fuhr einst ein dunkler Ehrenmann
Spazieren auf der Eisenbahn,
Da stieg ein junges Mädchen ein:
Sic waren Beide ganz allein.
„Ei," dacht' er, „das ist leicht gethan.
Die sieht mir wohl de» Dieb nicht an;
Ihr Geld und auch ihr Kösferleiu,
Die sind bereits so gut wie mein."
Doch eh' er sich an's Handwerk inacht.
Hat er das Mädchen sich betracht't:
Das blaue Auge, tief und klar.
Das lange, goldne Lockenhaar,
d die Liebe.
Der Wangen Roth, der Stirne Pracht,
Den Mund, zum Küssen wie gemacht;
Und drüber, lvie ein Maientag,
Der Unschuld holder Zauber lag.
Sie bot ihm herzlich Gruß und Hand,
Verschwieg ihm Namen nicht und Stand,
Erzählt' mit frohem Kindesblick
Von dieser ersten Reise Glück.
Da Ivard's dem Diebe schlvül um's Herz;
Hier war das Stehlen nur ein Scherz,
Und doch, er wußt' nicht, lvie es kam.
War die gewandte Hand ihm lahm.
Er däuchte sich ein armer Wicht,
Er schämte sich vor'm Sonnenlicht,
Ihm lvar, als wenn ihr Auge rein
Ihm schaute in die Brust hinein.
Verwirrt und blöde saß er dort.
Kaum fand zum Reden er das Wort,
Doch dient' er ihr mit Lustbegier:
Der Spitzbub ward zum Cavalier.
Das war nun die verkehrte Welt:
Es stahl der Dieb nicht Gut noch Geld,
Und sie, die keine Diebin lvar,
Sie stahl das Herz ihm wunderbar.
M. BI-iiil>.
11. Handlungen, sowie von allen Postämtern und ]^|£ÜL* (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto bei I-XIV. Bd.
Zeitungsexpcditionen angenommen. directeni Bezüge. Einzelne Nummer 30 Pfennige.
Der Dieb u
Fuhr einst ein dunkler Ehrenmann
Spazieren auf der Eisenbahn,
Da stieg ein junges Mädchen ein:
Sic waren Beide ganz allein.
„Ei," dacht' er, „das ist leicht gethan.
Die sieht mir wohl de» Dieb nicht an;
Ihr Geld und auch ihr Kösferleiu,
Die sind bereits so gut wie mein."
Doch eh' er sich an's Handwerk inacht.
Hat er das Mädchen sich betracht't:
Das blaue Auge, tief und klar.
Das lange, goldne Lockenhaar,
d die Liebe.
Der Wangen Roth, der Stirne Pracht,
Den Mund, zum Küssen wie gemacht;
Und drüber, lvie ein Maientag,
Der Unschuld holder Zauber lag.
Sie bot ihm herzlich Gruß und Hand,
Verschwieg ihm Namen nicht und Stand,
Erzählt' mit frohem Kindesblick
Von dieser ersten Reise Glück.
Da Ivard's dem Diebe schlvül um's Herz;
Hier war das Stehlen nur ein Scherz,
Und doch, er wußt' nicht, lvie es kam.
War die gewandte Hand ihm lahm.
Er däuchte sich ein armer Wicht,
Er schämte sich vor'm Sonnenlicht,
Ihm lvar, als wenn ihr Auge rein
Ihm schaute in die Brust hinein.
Verwirrt und blöde saß er dort.
Kaum fand zum Reden er das Wort,
Doch dient' er ihr mit Lustbegier:
Der Spitzbub ward zum Cavalier.
Das war nun die verkehrte Welt:
Es stahl der Dieb nicht Gut noch Geld,
Und sie, die keine Diebin lvar,
Sie stahl das Herz ihm wunderbar.
M. BI-iiil>.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Dieb und die Liebe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Zugabteil <Motiv>