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18.

Bestellungen werden in allen. Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto beil^XIV.Bd.

Zeitungsexpedionen angenommen. directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige.

Wie Meister Rcmbrandt seiner Haushälterin

das Schwatzen

„Es ist leichter, der Meeresfluth Stillstand zu gebieten, als
eine Wcibcrzunge zum Schweigen zn bringen!" So lautet ein
alter Satz und ich selbst niache durchaus nicht den Anspruch,
jene Weisheitsregcl crfuitden zn haben, weil ich sonst die mir
unendlich schätzbare Achtung der Damenwelt für immer verlieren
würde. Gleichwohl kann ich nicht umhin, unter gewissen Um-
ständen die Wahrheit des alten Spruches anzüerkennen, obgleich
ich nicht so ungalant bin, darin ein Generalurtheil aller

bgewöhnt hat.

Weiberzungen zu finden; im Gegentheile — ich lasse unendlich
viele Ausnahmen gelte».

Aber wozu alsdann einen so garstigen Satz just obenan
wie zum Anfang einer Erzählung zu stellen? So fragen ge-
wiß schmollend alle unsere liebenswürdigen Leserinnen. Je nun,
ich bin einmal solch ein närrischer Kauz, der aus Bosheit zu-
weilen erst eine Behauptung aufstcllt, blos — um dann ihre
Unhaltbarkeit oder ihre Ausnahmsfähigkeit darzuthnn.

Die Geschichte, die ich hier erzählen will, ist, offen ge-
standen, auch mehr für die Männer bestimmt, als für die Frauen
und es soll mir lieb sein, wenn auch nur ein einziger Adams-
sohn, der mit einer allznschwatzhaften Evastochter durch das Leben
wandeln muß, in dem anzuführenden Beispiele ein Mittel findet,
sein Femininum dauerhaft zum Schweigen zu bringen. Die
lieben Frauen können aber immerhin ohne Bedenken auch mein
Gcschichtlein lesen, vielleicht ist es auch ihnen von Nutzen, wenn
sie eine gar zu redselige Magd haben, deren gründliche Heilung
ihnen am Herzen liegt. —

In der großen gcld- und wasserreichen Stadt Amsterdam
lebte vor mehr als zweihundert Jahren der berühmte Maler P anl
Rcmbrandt, von dem wohl Jeder schon gehört hat, und dessen
herrliche Bilder noch Heutzutage mit Recht als wahre Meister-
werke bewundert werden. — Nicht Jeder weiß jedoch wohl
Näheres aus des berühmten Meisters Leben, das wahrlich reich
genug an Sonderbarkeiten ist. Eine Lebensbeschreibung des
großen Malers wollen wir hier nicht geben und blos einen
Grundzug seines Charakters anführen, der eben die Veranlassung
zn dem folgenden Vorfälle gab.

Rcmbrandt war nämlich außerordentlich sparsam; ja, mau be-
hauptete sogar, daß seine Sparsamkeit bis zum Geiz ausartete und
daß er darauf bedacht war, den Werken seiner Hände stets die höchst-
mögliche klingende Anerkennung zn verschaffen. Mehr als einmal ließ

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie Meister Rembrandt seiner Haushälterin das Schwatzen abgewöhnt hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Erdmann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fremdbild
Kunst <Motiv>
Haushalt <Motiv>
Fenster <Motiv>
Maler <Motiv>
Sprechen <Motiv>
Stuhl <Motiv>
Amsterdam
Geschwätz
Karikatur
Krug
Satirische Zeitschrift
Rembrandt <Harmensz van Rijn>
Hausgehilfin

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1606, S. 137
 
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