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25. handln»gen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

(26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto bei LXIV. Ad.

birectem Bezüge. Einzelne Nummer 30 Pfennige.

Naschen Schrittes ging er also auf Angelika zu, die
ihm weinend an den Hals flog und ihm gestand, sie habe
des Waldes Einsamkeit ausgesucht, um ihren Kummer ans-
zuweincn; denn sie glaube, er liebe sic nicht mehr, er sei so
knlt und verschlossen gegen sie.

Der Professor, gegen sich ebenso mißtrauisch, als gegen
Andere, machte sich nun wirklich im Herzen Vorwürfe und suchte
i>as weinende Mädchen vom Gegcnthcilc zu überzeugen; er ver-
sicherte sie seiner innigsten Theilnahmc und Freundschaft.

(Schluß.)

„Freundschaft? welch' kühles Wort," sagte Angelika, legte
ihre Hand traulich in seinen Arm, und so gingen sie hin in der
würzigen Luft eines Maitages unter dem stillen Blttttcrdachc des
Waldes und ihre Worte erstorben ans ihren Lippen, und diese
Lippen, die sich so sehr nach Liebe sehnten, preßten sich glühend
an einander. Ein Purpurhimmcl wölbte sich über den Zweigen
und die ganze Natur um sie herum war Wonne und Seligkeit.
So schritten sic dahin, sie wußten nicht, wie lange, nur das
fühlten sie Beide: daß diese Stunden namenlos glückliche seien.
Alle Zweifel in dem Herzen des armen Professors waren in
seligen Gefühlen zerronnen und er träumte von einem fernen
Lande mit ewigem Frühling, wo er ungestört mit diesem theuern
Weibe leben möchte, dem Studium der schönen Künste — und
— der Liebe! rief es in einem Winkel seines Herzens und
Angelika sprach seinen Gedanken aus, der in ihre Seele über-
gegangen war; dann pflückten sie duftende Waldreben und gruben
Blumen und Ephen aus der Erde, die sie vorsichtig gepackt
nach Hause trugen, und Angelika Pflegte dieselben als Zeugen
eines schönen wonnigen Maitages.

Die Natur hatte längst ihr Maigewand abgelegt und es
gab schwüle Tage draußen und tosende Gewitter; aber im
stillen Zimmer unter dem Dache war immer noch wonniger
Mai. Die Luft wehte so kühlend durch das große Fenster.
Da saßen Angelika und der Professor oft eng an einander ge-
schmiegt, träumend von einem fernen Lande, wo ein ewiger Lenz
duftet und ein wolkenloser Himmel in purpurner Farbe erglüht.

Die Studien der gelehrigen Angelika waren schon so weit vor-
geschritten, daß man ein Viertelstündchen den Träumereien widmen
konnte. Waren es doch so himmlische beseligende Träume! —
Eines Tages saßen sie traurig beisammen; es war ein
trüber Julitag, der Himmel war in dnnkelgrane Wolken gehüllt;
kalte Regenschauer zogen in kurzen Pansen vorüber und ließen

LS
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gebrochene Tinten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Beckmann, Conrad
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wald <Motiv>
Kuss <Motiv>
Hochschullehrer <Motiv>
Liebeserklärung <Motiv>
Karikatur
Liebe <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1613, S. 193
 
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