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Bestellungen werden in allen B n ch- und K u n st- Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes

15. Handlungen, sowie von allen Postämtern und 26) Nummern) 6 Mark 70 Pfg., excl. Porto bei 1i>XV. Bd.

Zeitungsexpeditionen angenommen. directem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige.

Zwei Quittungen.

(Schluß.)

Unter unnennbaren Schmerzen hielt Adolph im Vorhofe
des Hotels folgenden tragi-komischen Monolog: „O, Schicksal!
Schicksal! warum hast du mir das gethan? Da, wo ich das
Paradies zu finden hoffte, finde ich das Fegefeuer, statt der
Wonne beglückter Liebe erwarteten mich spanische Rohre. Und
deßhalb, betrogener Adolph, hast du dir so viele Auslagen
gemacht? . . . deßhalb dir einen neuen Ballanzug bestellt, der
neunzig Mark kostet? Schicksal, das war schmutzig von dir!
Mir geschieht aber Recht, warum mischte ich mich in fremde
Liebeshändel! — Fünfundzwanzig für Nichts und wieder Nichts.
An diese Nacht werde ich denken, so lange ich lebe! — Und
diese Malice von einem Offizier! Läßt sich der Kerl eine
Quittung über ausgetheilte Prügel geben! — Hätt' ich mich
geweigert, die Strafe zu guütiren, so hätt' ich neue Fünfund-
zwanzig bekommen ... der Teufel kann das aushalten. Zum
Glück brauchte ich nicht meinen Namen zu unterschreiben; ich
habe nur die Prügel, aber Eugen hat die Schande, denn sein
Name steht ja unter der Quittung."

Adolph hatte jetzt das Gitterthor erreicht. Er öffnete es,
ging hinaus und war noch nicht fünf Schritte vom Hotel ent-
fernt, als ihm der Zufall Herrn Engen entgegenführte.

„Adolph, bist Du es!"

„Jawohl, Eugen."

„Was Teufel noch so spät außer dem Hause? Woher
kommst Du?"

Adolph unterdrückte seinen Schmerz und zwang sich zum
Lachen.

„Du lachst? sprich, wo warst Du?"

„Ich >oar — auf dem Maskenball."

„Das dacht' ich mir doch gleich. Nun, trafst Du sie?"

„Allerdings!"

„Und hast Du ihr gefallen?"

Und doch!

Die Rose, die vom Strauche du gepflückt, /

Prangt frisch und farbenschön in deinen Händen,

Du hast den schlanken Stengel ihr geknickt,

Und doch kann sie das Leben noch nicht enden.

Du hast den Geist in Ketten mir 'gelegt,

Mir ist's, als müßte ich dich töd/lich hassen,

Als müßt' ich flich'n, so weit der Fuß mich trägt,

Und doch kann meine Seele dich nicht lassen!

- I. L.

15
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Und doch!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bank <Möbel>
Park <Motiv>
Strauch
Blumenstrauß
Geruch
Karikatur
Rose
Junge Frau <Motiv>
Sitzen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 65.1876, Nr. 1629, S. 113
 
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