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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

2. Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., cxcl. Porto beiliXVI.Ad.

Zeitnngscxpeditionen angenommen. directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige._

Liebesbriefe.

(Schluß.)

Lächelnd begann der Hauptmann zu schreiben:
„Jnnigstgeliebtes Minnchen!

Wehmüthig ergreife ich die Feder, denn ich hörte. Du
seist krank. Du chärmst Dich über mein Stillschweigen? Du
hältst nrich für treulos, und bist der Meinung, ich hätte
Dich vergessen? — Zeige mir erst einen holderen Engel, als
Du bist, dann kannst Du an meiner Treue zweifelir! —
Thenerstes Minnchen, glaubst Du, die Wunden, die Deine
hübschen blauen Augen einmal geschlagen, heilen so schnell,
die Fesseln, aus Deinen schönen Haaren gewunden, seien so
schnell gelöst? Da irrst Du Dich , geliebtes 'Mädchen! Ich
bete Dich an, ich verehre Dich und werde Dich ewig lieben.
An Deiner Treue habe ich noch nie gezweifelt. Siehst Du,
daß wir Männer gerechter und aufrichtiger sind, als Ihr vom
schwachen und schönen Geschleißte! Verscheuche den Kummer
aus Deiner Seele, verbanne den Schmerz aus Deinem Herzen
und schone Deine Gesundheit! Sobald der Feldzug beendet
ist, nehme ich Urlaub und fliege in Deine Arme. Doch,
was ist Abwesenheit und Zeit für Liebende? Selbst das
Grab kann sie nicht scheiden! — Schreibe mir sogleich,
himmlisches Minnchen, denn mein Herz sehnt sich nach einem
Briefe von Deiner lieben Hand.

Es kiißt und umarmt Dich im Geiste

Dein Dich stets liebender
Karl Großkopf."

Karl war ganz glücklich, als er den schönen Brief hörte, den
ihm der Hauptmann vorgelesen. So etwas Herrliches hätte er nie

zusammengebracht.

III.

Mit großem Entzücken erhielt Minnchen den Brief. Sie
>var vorerst erstaunt über diese schönen, gewählten Ausdrücke,

die sie nie ihrem Karl zugetrant hätte. Minnchen war der
Meinung, daß sich Karl besser schriftlich als mündlich nusdrücken
könne, und dann mußte er seit seiner Abwesenheit viel gelernt
haben. Man glaubt ja so gerne, was man wünscht. Minnchen
lief in der Freude ihres Herzens zu Fräulein Amelie, welche
ohuedieß von diesem Liebesverhältnis; unterrichtet war, und zeigte
ihr mit strahlenden Angen den süßen Liebesbrief ihres Karl.

Amelie selbst war über den Inhalt dieses Briefes frappirt.
Dieser Styl paßte durchaus nicht zu einem Bauernburscheu,

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Liebesbriefe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Sessel
Lesen <Motiv>
Dienstmädchen <Motiv>
Liebesbrief <Motiv>
Dame <Motiv>
Karikatur
Liebe <Motiv>
Handgeste
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Creditline
Fliegende Blätter, 66.1877, Nr. 1642, S. 9
 
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