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8. Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto bei l»XVI.Dd.

Z e i t u n g S eppcditioncn angenommen.__ directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige.

Die Freimann und der Hundertpfund.

Bon Iran; Traut»,,um.

Hic hebt sich an die frohe Geschichte vom Welser aus
Augsburg, vom Hundertpfund Heinrich — und der Frei-
mauu Euphrosiuc, die zur Rechten neben dem „schönen Thurm"
in München lebte, wo's ans das Augnstinergäßlein zu geht —
und die ganze Sache ist schon über die dreihundert Jahre her.

Selbige Freimann war ehcnd eines alten, tapferen Kauf-
herrn Gemahlin, dann Wittwe geworden, — und als Wittwc

war sie um nicht viel minder hold, denn sie als Jungfrau ge-
wesen. Obschon sie nun ihren bewußten Eheherrn mehr den
Eltern zu lieb angenommen und damit ihre schönste Jugendzeit
dahingeopfert hatte, achtete sie später gleichwohl ans weitere An-
träge nicht. Und weil. sie da gar manchen ganz hübschen und
reichen Herren ansschlng, kam die Rede auf: „Sie wolle gar
Hinderst-mehr heirathcn, wo sic nicht gar die ganze Handelschaft
aufgebe und in's Kloster gehe." Insbesondere sprachen in der
Weise die Jungfrauen, die jüngeren, und die schon reifer waren,
noch öfter und mehr. Denn das; man „nein" sage, wenn es
einer reichen Ehe gelte, und der Andere an Gestalt und Wesen
nichts gegen sich habe, das konnten die Weibsen von damals so
wenig begreifen, wie heut zu Tage.

Nun war aber das Klostcrgehen keineswegs der Freimann
Absicht, sondern sic meinte ganz anders, und zwar so. Ehe
ihr alter Gemahl die Augen ganz und gar schloß, hatte er sic
noch einmal mit Dank für ihre Treue und Opferwilligkcit an-
gcblickt und ihr einen guten Rath gegeben. Nemlich: Sic sollte
das große Waarcugeschäst nicht nntcrgehen lassen, vielmehr fort-
führen und dazu alle ihre bewährten Diener behalten — zu-
vörderst den Heinrich Hundertpfnnd. Denn der sei aller Dinge
überaus kundig, und einen besseren Factor und Buchführer künde
sie nicht finden.

Da hatte sic denn folgend nach ihres entschlafenen Eheherrn
Rath, verfahren, dem Hundertpfund ihr vollstes Vertrauen ge-
schenkt — aber mitten in diesem Vertrauen allmählig Etwas
bemerkt, was ihr Zeitlebens ihres früheren Gemahls ganz und
gar entgangen war. Reinlich: daß der bewußte Factor und
Bnchführcr von Antlitz ein ungemein handsamer Mann sei —
überdicß ganz frisch und noch bei jüngeren Jahren — wie er
sich gab, war ihr auch sehr angenehm, seine Stimme hatte für

H
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Freimann und der Hundertpfund"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Geschirr <Hausrat>
Totenbett
Bett <Motiv>
Händedruck <Motiv>
Stuhl <Motiv>
Sterben <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Karikatur
Tod <Motiv>
Vorhang <Motiv>
Ehemann <Motiv>
Letzte Worte <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 66.1877, Nr. 1648, S. 57
 
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