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Bestellungen werden in allen Buch- und K n n st- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

22. Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., cxcl. Porto beiliXVI.Bd.

Z e i t u n g s e x p c d i t i o n e n angenommen. directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige. '

Eine gefährliche Kur.

Bon Dr. Märzroth.

Ob die Ehen, wie cs heißt, im Himmel geschlossen werden,
'ch weis; cs nicht; wenn cs ober wirklich der Fall sein sollte,
dann erlaube ich mir nach vielseitiger Erfahrung daran zu zweifeln,
ab der hochverehrte Himmel sein Geschäft ans soliderer Basis
betreibt, als unsere — irdischen Hcirathsvcrmittler. Eher möchte
ich annehmen, die Ehen haben ihren separaten, eigenen Gott,
der zugleich der Gott des leidigen Zufalls und der wunderlichsten
Launen ist. Sollte man ihn bildlich darstcllen wollen, so würde

> ich Vorschlägen, ihn nach dem Janusbilde mit zlvci Gesichtern
zu gestalten: mit einem, das weint, und mit einem, das lacht;
das Schwanken zwischen Frieden und — Krieg stellt diesen unfern
Extragott ohnehin in verwandte Beziehung znm Janus, dem Gott
der wunderlichsten Laune!"

Ja nur der kann es sein, der, um ein Beispiel anzuführen,
den Sprachforscher Lorenz Wurzelmann und seine Fra»
Emerenzia zusammenführtc! Er ein guter, braver Mensch,
aber die Schüchternheit, die Langweile, die Kenntnißlosigkcit aller
praktischen Dinge selbst, — sie — »in die Charakteristik kurz
zu machen — eine ehemalige, urfidclc Modistin!

Lorenz, der Sohn eines sehr reichen Güterbesitzers, war
von dem verstorbenen Vater in ländlicher Einsamkeit erzogen
worden, wobei ein vielseitig und gründlich gebildeter Hofmeister
den Sinn seines gelehrigen Zöglings für Ivissenschaftlichc Be-
strebung weckte. In seinem 24. Jahre zog der, trotz seiner
Revenüen in schlichtester Weise lebende junge Mann in die
Residenz, um seine begonnenen Forschungen fortznsctzen. Er
hatte sich bald die Achtung seiner Mitstrebenden und anerkannter
Gelehrten erworben, und cs gelang ihm, mit einem eben so
gründlich, als elegant geschriebenen Werke das Vertrauen zu
rechtfertigen, das man in seine Befähigung gesetzt hatte.

Dcr»Erfolg dieses Werkes verlieh dem jungen Manne jene
heitere Stimmung der Befriedigung, welche ihn veranlaßtc, seine
Augen von seinen Büchern auf die Außenwelt zu richten, um seinem
iibcrangcstrengtcn Geiste Erholung zu gönnen. Er besuchte öffent-
liche Orte, Theater, Concerte und Promenaden, ohne Anknüpfungs-
punkte zu einem weiteren Verkehr zu suchen und zu finden. —
Es war eben zur Zeit, als Lorenz zu sich selbst sagte:
Freund, jetzt ist's genug gebummelt, jetzt kannst du wieder erfrischt
zu deinen Arbeiten znrückkchrcn! — da lernte er ans einer
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine gefährliche Kur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Modistin
Linguist
Studierzimmer
Ehepaar <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Lektüre <Motiv>
Gegensatz
Karikatur
Ehemann <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 66.1877, Nr. 1662, S. 169
 
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