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Bestellungen werden durch alle Buch- und Kunst- _
13. Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitnngsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes

(26Nummern) excl. Porto 6 Mark 70 Pfg., bei LXVII.Ult.

dircctem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige.

Erkämpft.

(Schluß.)

Capitel II.

Schon rüstete man sich mit allen Kräften auf die bevor-
stehende Hochzeit zwischen Bertha von Walter und dem Grafen
Marwitz — da erschien dieser eines Tages unerwartet bei
dem Vater seiner Brant. „Bereite Bertha ans Schweres
vor," rief er diesem hastig zu, indem er die Formalitäten der
Begrüßung schnell überging und Mantel und Degen auf einen
Stuhl ivarf. „Heute Früh war ich beim Fürsten; er sagte

mir, unsere Befürchtungen wegen eines bevorstehenden Kriegs
seien nur zu begründet, sa sie seien bestätigt, ich solle mich
rüsten, in vierzehn Tagen mit meinem Regiment die Residenz zu
verlassen, um unter Napoleons Befehl gegen Rußland zu ziehen!"

Ein unterdrückter Schrei, der von der Thüre her ertönte,
sagte ihm, daß Bertha schon Alles wisse. Sie war eingetreten.

um ihren Bräutigam, von dessen plötzlicher Ankunft sic gehört,
zu begrüßen und seine letzten Worte waren ihr nicht entgangen.

Marwitz eilte auf sie zu und schloß sie fest in seine Arme.
„Verzeihe mir," sprach er, „ich wollte nicht, daß Du das
Schreckliche so unvorbereitet erfahren solltest. Hätte ich mich
länger, als eine Stunde hier aufhalten können, so wäre ich
nicht so vorschnell gewesen; — ich selbst hätte Dich und den
Vater nach und nach an das Unvermeidliche gewöhnt!"

Bertha hatte sich scheinbar von ihrem ersten Schrecken er-
holt; die kurze Zeit hindurch, welche ihr zum Abschiednehmen
blieb, war sie gegen Marwitz so gemessen-freundlich, wie er cs
an ihr gewöhnt war.

Endlich erschien der Diener ihres Bräutigams und meldete,
die Pferde ständen bereit zur Rückkehr nach der Residenz. Marwitz
wurde bleich und zog Bertha noch einmal an sich, indem er
mit leiser, zitternder Stimme zu ihr sagte: „Ich gehe in tausend
Gefahren, Bertha! Darf ich den Trost mit hinein nehmen in die
schweren Stunden, die mich erwarten, daß Du meiner stets
treu gedenken ivirst?"

„Sei davon überzeugt, Alfred," erwiderte Bertha, indem
sie seine Hand fest drückte, „ich werde Deiner mit so großer
Dankbarkeit gedenken, lvie Du sic durch die reiche Liebe, die
Du mir cntgcgengcbracht, tausendfach verdient hast. Meine
Gebete werden Dich geleiten auf jedem Deiner Wege — möge
Gott Dich in seinen gütigen Schutz nehmen."

„Ich danke Dir, Geliebte, ich danke Dir tausendmal! —
Habt Ihr," wandte er sich an Vater und Tochter zugleich, „an
Walter noch etwas zu bestellen? Wie ich höre, hat er Euch seit
dem Herbst nicht wieder gesehen — cs wird ihm leid thun,
von seinen Verwandten nicht Abschied nehmen zu können!"

„Bringe ihm den Segen eines väterlichen Freundes, der cs
stets gut mit ihm gemeint hat," antwortete ihm der alte Walter

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Erkämpft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Russlandfeldzug <1812, Motiv>
Bräutigam <Motiv>
Abschied <Motiv>
Karikatur
Vater <Motiv>
Handgeste
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
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Fliegende Blätter, 67.1877, Nr. 1679, S. 97
 
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