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15. Handlungen, sowie von allen Postämtern und Jj= > UMDWM a
Zeitungsexpeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes
(26Nummern) excl. Porto 6 Mark 70 Pfg., bei LXVII.Ält.
directem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige.
Der letzte Schliff.
(Fortsetzung.)
Er zeigte ihr mit der einen Hand die Skizze, mit der andern
faßte er sie an's Kinn. „Aber, Minni, wie könnt Ihr so
fragen?" sagte er leise und herzlich, „Euch zeichne ich! Das
Zimmer und die Kerls sind freilich auch dabei, aber die nehme
ich nur so mit, damit ich eine Umgebung für Eure hübsche
Figur habe!"
Minute wurde ganz verlegen vor Freude. „Wirklich? Ach,
Mynheer, das ist recht hübsch von Euch. Ihr seid immer
so gut!"
„Aber, Minni, wer sollt' es auch nicht sein?" sagte der
Maler, „Du weißt doch, daß ich tagtäglich da herauskomme,
um — um hier Bancrngruppen zu sammeln. Aber der Teufel
sollte den Weg holen bei schlechtem Wetter, wenn — wenn
Du nicht wärst, Minni. Du weißt wohl, daß ich komme,
iveil ich Dich nicht genug sehen und zeichnen kann, und weil
ich ans allen meinen Bildern Dich als verkörperte Herzensfreude
anbringe!" Er hatte dabei ihre Hände gefaßt und sprach mit
dem wärmsten Tone eines unberührten jungen Herzens.
Minnic war ein herziges Mädchen von siebzehn Jahren.
Groß, schlank und blond, und wenn sie lächelte, da war es,
als erstaune sie über die ganze Welt. Sie ließ ihre Hand in
der des Malers, und mit der andern zerknüllte sic die Ecke ihrer
weißen Schürze an ihrem Kinn. „Sie sind zu gut, Mynheer
Ulke!" sagte sie, ganz roth vor Glück. „Aber, kommen Sie
weg da vom Fenster. Jan ist drinnen und könnte uns sehen!"
„Der Teufel hole Jan!" sagte der Maler, und schritt
mit Minnic vom Lindenbaum fort am Hause hin.
„Oh!" machte sic wichtig, „Jan ist so viel wie mein
Bräutigam, sagt der Vater. Er ist der beste Schisfstischlcr im
Hafen drüben, und der Vater hat ihm erlaubt, daß er um mich
werben dürfe. Er zankt also auch schon mit mir!"
„Er zankt mit Dir? Warum?"
„Weil Sie so oft kommen, und weil ich mit Ihnen freund-
lich bin, Mynheer Ulke!" sagte Minute weinerlich.
„Aber Minni, hast Du ihn denn lieb?"
„Ach nein. Er ist wohl geschickt und hübsch, und alles
Mögliche, aber — "
„Aber, Minni, mich könntest Du lieber haben?"
Das Mädchen schaute den Maler wie erschreckt an.
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Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes
(26Nummern) excl. Porto 6 Mark 70 Pfg., bei LXVII.Ält.
directem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige.
Der letzte Schliff.
(Fortsetzung.)
Er zeigte ihr mit der einen Hand die Skizze, mit der andern
faßte er sie an's Kinn. „Aber, Minni, wie könnt Ihr so
fragen?" sagte er leise und herzlich, „Euch zeichne ich! Das
Zimmer und die Kerls sind freilich auch dabei, aber die nehme
ich nur so mit, damit ich eine Umgebung für Eure hübsche
Figur habe!"
Minute wurde ganz verlegen vor Freude. „Wirklich? Ach,
Mynheer, das ist recht hübsch von Euch. Ihr seid immer
so gut!"
„Aber, Minni, wer sollt' es auch nicht sein?" sagte der
Maler, „Du weißt doch, daß ich tagtäglich da herauskomme,
um — um hier Bancrngruppen zu sammeln. Aber der Teufel
sollte den Weg holen bei schlechtem Wetter, wenn — wenn
Du nicht wärst, Minni. Du weißt wohl, daß ich komme,
iveil ich Dich nicht genug sehen und zeichnen kann, und weil
ich ans allen meinen Bildern Dich als verkörperte Herzensfreude
anbringe!" Er hatte dabei ihre Hände gefaßt und sprach mit
dem wärmsten Tone eines unberührten jungen Herzens.
Minnic war ein herziges Mädchen von siebzehn Jahren.
Groß, schlank und blond, und wenn sie lächelte, da war es,
als erstaune sie über die ganze Welt. Sie ließ ihre Hand in
der des Malers, und mit der andern zerknüllte sic die Ecke ihrer
weißen Schürze an ihrem Kinn. „Sie sind zu gut, Mynheer
Ulke!" sagte sie, ganz roth vor Glück. „Aber, kommen Sie
weg da vom Fenster. Jan ist drinnen und könnte uns sehen!"
„Der Teufel hole Jan!" sagte der Maler, und schritt
mit Minnic vom Lindenbaum fort am Hause hin.
„Oh!" machte sic wichtig, „Jan ist so viel wie mein
Bräutigam, sagt der Vater. Er ist der beste Schisfstischlcr im
Hafen drüben, und der Vater hat ihm erlaubt, daß er um mich
werben dürfe. Er zankt also auch schon mit mir!"
„Er zankt mit Dir? Warum?"
„Weil Sie so oft kommen, und weil ich mit Ihnen freund-
lich bin, Mynheer Ulke!" sagte Minute weinerlich.
„Aber Minni, hast Du ihn denn lieb?"
„Ach nein. Er ist wohl geschickt und hübsch, und alles
Mögliche, aber — "
„Aber, Minni, mich könntest Du lieber haben?"
Das Mädchen schaute den Maler wie erschreckt an.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der letzte Schliff"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)