Der schönste Name.
B i c l s ag r» d
„Wunderschön mein Nam' ist Grete,
Eines Backfisch
„Hat mich doch der große Goethe
Schon verherrlichet im Faust!" —
„Aber schöner noch ist meiner,
Julia klingt so weich, so rund!" —
„Hildegard klingt doch viel feiner!"
„Doch am schönsten Rosamund!" —
„Nein, der meine!" ruft nun Flora,
„Weil er zart von Blumen spricht!" -
„Morgenroth heiß' ich, Aurora!" —
„Kennt ihr Schillcr's Thekla nicht?"
-- / l'WN'"'
„Mein Fräulein, darf ich mir die Frage gestatten, ob Sic schon ver-
heirathet sind?" — „Gott sei Dank, leider noch nicht!"
Bestrafte Heuchelei.
Da naht der erregten Runde
Sinnend wandelnd ein Poet,
Und aus lcichtbercdtcm Munde
Hat er schnell den Streit erspäht.
„Du entscheide! Denn bei Dichtern
Findet Wohlklang kundig Ohr!"
Und der Dichter, leis' und schüchtern.
Bringet dies; zur Antwort vor:
„Lassen Sie, o meine Damen,
Doch den Streit, der Sic erregt,
Das nur i st der schön st e N a in e u,
Den das schönste Mädchen trägt!"
L. JSittcnfclö.
Zwei frohe Gesellen gingen einst auf die Wanderschaft. Der Eine,
ein lustiger Schneider, hatte immer mehr Durst als Geld und drückte deß-
halb fleißig die Thürklinken und focht wie ein tapferer Sieger der Arena.
Der Andere, von Profession ein Buchbinder, hielt sich hübsch ordentlich und
nüchtern und da er von Haus aus nicht mit leerem Beutel ansgczogcn war,
kam ihm auch nie das Bedürfniß an, gleich seinem Reisegefährten zu
Immer mehr schwillt die Bewegung;
Die Entscheidung scheint noch fern.
Und mit wachsender Erregung
Schan'n dem Streite zn die Herrn.
B i c l s ag r» d
„Wunderschön mein Nam' ist Grete,
Eines Backfisch
„Hat mich doch der große Goethe
Schon verherrlichet im Faust!" —
„Aber schöner noch ist meiner,
Julia klingt so weich, so rund!" —
„Hildegard klingt doch viel feiner!"
„Doch am schönsten Rosamund!" —
„Nein, der meine!" ruft nun Flora,
„Weil er zart von Blumen spricht!" -
„Morgenroth heiß' ich, Aurora!" —
„Kennt ihr Schillcr's Thekla nicht?"
-- / l'WN'"'
„Mein Fräulein, darf ich mir die Frage gestatten, ob Sic schon ver-
heirathet sind?" — „Gott sei Dank, leider noch nicht!"
Bestrafte Heuchelei.
Da naht der erregten Runde
Sinnend wandelnd ein Poet,
Und aus lcichtbercdtcm Munde
Hat er schnell den Streit erspäht.
„Du entscheide! Denn bei Dichtern
Findet Wohlklang kundig Ohr!"
Und der Dichter, leis' und schüchtern.
Bringet dies; zur Antwort vor:
„Lassen Sie, o meine Damen,
Doch den Streit, der Sic erregt,
Das nur i st der schön st e N a in e u,
Den das schönste Mädchen trägt!"
L. JSittcnfclö.
Zwei frohe Gesellen gingen einst auf die Wanderschaft. Der Eine,
ein lustiger Schneider, hatte immer mehr Durst als Geld und drückte deß-
halb fleißig die Thürklinken und focht wie ein tapferer Sieger der Arena.
Der Andere, von Profession ein Buchbinder, hielt sich hübsch ordentlich und
nüchtern und da er von Haus aus nicht mit leerem Beutel ansgczogcn war,
kam ihm auch nie das Bedürfniß an, gleich seinem Reisegefährten zu
Immer mehr schwillt die Bewegung;
Die Entscheidung scheint noch fern.
Und mit wachsender Erregung
Schan'n dem Streite zn die Herrn.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der schönste Name" "Vielsagend" "Bestrafte Heuchelei"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 67.1877, Nr. 1692, S. 207
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg