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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentl. ein Mal. Preis desBandcs

7. Handlungen, sowie von allen Postämtern und 'fj (MNummern) 6 Mark 70 Pf., cxcl. Porto bei llXVIII.Bd.

Zeitungsexpeditionen angenommen. dircctcm Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pf.

Der Wildsepp.

»Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn man den
nicht fangen konnte!" rief Hans Waldmann, ein junger, blonder
Jäger, der erst von der Forstschule gekommen und bei dem alten
Oberförster in Praxis getreten war. Er befand sich zum ersten
Male in dem Kreise der Forstleute, welche sich alle vierzehn
Tage im Lindenwirthshausc zu versammeln pflegten, wobei cs
an echtem Jägerlatein selten fehlte. Heute drehte sich die leb-

hafte Unterhaltung um den „Wildscpp", den verwegensten,
schlauesten Wilderer der ganzen Gegend. Es waren viele Ge-
schichten von seiner Gefährlichkeit und Gewandtheit erzählt worden,
bis der junge blonde Jäger mit seiner kühnen Bemerkung all-
gemeines Aufsehen erregte. Lebhafter Widerspruch folgte von
allen Seiten; dadurch gereizt, vom Biere erhitzt und von jugend-
lichem Uebermuth getrieben, erbot sich endlich der noch sehr
grüne Waidmann zu einer Wette: er wolle einen Eimer Bier
bezahlen, wenn er nicht binnen vierzehn Tagen von heute an
den Wildscpp gefangen habe. Die Wette Ivnrdc angenommen.

„Sic zahlen einen Eimer Bier, ivenn heute über vierzehn
Tage der Wildscpp noch nicht hinter Schloß und Riegel sitzt,"
sagte der Oberförster, „und ich bezahle zwei Eimer, wenn Sie
ihn bis dahin gefangen haben."

Allgemeine Zustimmung folgte diesen Worten und die er-
fahrenen Jäger lachten im Voraus den kühnen Neuling ans
und freuten sich, wie sie ihn in vierzehn Tagen beim Bier
ans seine Kosten noch mehr auslachen würden. Man trennte
sich in der heitersten Stimmung. Nur der junge Jagdgehilfe
war etwas ärgerlich und bereute foft, daß er so kühn war,
eine solche Wette anznbietcn. Doch der Spott der Andern
bestärkte seinen Entschluß und gab ihm die volle Spannkraft
seines Willens wieder.

Unermüdlich durchstreifte der junge Jäger Tag und Nacht
die Berge und Thülcr; aber die 14 Tage waren nahezu vor-
über und er hatte den Wildsepp noch mit keinem Auge gesehen.
Verdrießlich stieg er am letzten Tage zur Krenzalpe empor, wo
man im Jahre vorher die Leiche eines Försters gefunden,
den nach der allgemeinen Meinung niemand Anderer als der
Wildscpp erschossen hatte. Die Sonne neigte sich dem Unter-
gänge zu; der junge Waidmann hatte die Hoffnung bereits anf-

!

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Wildsepp"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bierkrug
Förster
Linde <Motiv>
Tabakspfeife <Motiv>
Wilderer
Gartengaststätte
Gespräch <Motiv>
Jäger <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1699, S. 49
 
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