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Bestellungen werden in allen Buch-und Kunst- Erscheinen wöchentl. ein Mal. Preis desBandcs

8. Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^l'° H (26 Nummern) 6 Mark 70 Pfg., excl. Porto bei bXVIIl.Bd.

Zeitungsexpeditionen angenommen. directcm Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfg.

Bis in d en T od.

Von Richard Wolf.

Am Gasthaus zur Krone war ein kleines freundliches
Hinterstübchen, und da pflegte sich allabendlich eine kleine An-
zahl auserwählter Stammgäste zu versammeln. Das Bier des
Kronenwirths hatte einen besonders guten Ruf, es schmeckte und
bekam vortrefflich. Deßhnlb versicherte auch der Herr Justiz-
amtmann, als er einen langen Schluck ans dem eben nngefüllten
Glase gethnn hatte: „Das läuft wie Oel hinab!"

Der Herr Assessor stimmte seinem Vorgesetzten sogleich
pflichtschuldigst bei, indem er hinzufügte: „Ich merke, es ist
außerordentlich wohlthätig für den Magen."

„Jawohl," meinte der Herr Rechnungsrath, „ich muß
behaupten, bei meiner sitzenden Lebensweise bedarf ich eines
stärkeren Getränkes, das die Magennervcn anreizt, und ich ver-
abscheue das Dividendenbicr."

„Es ist höchst merkwürdig, daß bei den Aegypternbereits—"

Hier wurde der Herr Professor, der die Hand an sein
spitzes Kinn gelegt hatte, eiligst vom Justizamtmann unter-
brochen. Er wußte aus Erfahrung, daß diese Handbcwcgung
der Eröffnung einer langathmigen Auseinandersetzung voran zu
gehen pflegte. „Ihr Glas ist leer, Herr Professor!"

„Jawohl, mein Glas ist schon einige Zeit leer," erwiderte
der Professor.

Der Assessor sprang auf und zog an der Glocke.

„Die Wirthin hat sich den ganzen Abend noch nicht
blicken lassen!" sprach der Rechnungsrath mißbilligend.

„Na, ja, bei den Aegyptern •—"

„Wo ist denn heute der Herr Oberingenicnr?" fragte
der Justiznmtmann, zum Assessor gewendet.

„Sehr auffallend, daß er fehlt," cntgegncte dieser. „Ich
glaube, nur eine schwere Krankheit könnte ihn verhindern, hierher
zu kommen. Wir wollen die Wirthin nach ihm fragen — die
ist ihm ja besonders gewogen."

„Ja, ganz besonders!" stimmte von der Thürc her ein
tiefer Baß bei, „und sic thut Recht daran, ihm gewogen zu sein."

„Ah, endlich, der Herr Oberingenieur!" rief der Assessor
einigermaßen verlegen aus und beeilte sich, dem Herantretenden
die Hand entgegenzustrecken, die dieser derb schüttelte.

„Machen Sie sich nur über mich lustig!" sagte er dann.
„Sie Alle haben ein Weib zu Haus, die sich für Sie abmüht
und von früh bis spät Ihr Inneres im Gleichgewicht zu halten
sucht; aber ein alter Junggeselle — der geht eben in's Wirths-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Bis in den Tod"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bierkrug
Amtmann
Gaststätte <Motiv>
Ingenieur <Motiv>
Hochschullehrer <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Stammgast
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1700, S. 57
 
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