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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentl. ein Mal. Preis des Bandes

21. Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., cxcl. Porto bei 1-XVIII.Bd.

Zeitungsexpcditionen angenommen. dircctcm Bezüge. Einzelne Nummern 30Pf.

Ein frommer Tobias.

Historische Novelle von

Vor dem breiten, mit schweren Eisenstangen gepanzerten
Thore des „grünen Elephanten" in Noorby war ein großer,
dicker Kutscher in gelben Kniehosen und rothem Rock, ans dem
gepuderten Kopfe einen mächtigen Dreispitz, beschäftigt, mit
Hülfe des Hausknechts vor eine Art Arche Noah ans vier
Rädern zwei schwere, im Dienste ihrer Herrschaft ergraute,
braune Stuten einzuspannen, wobei er erbärmlich seufzte und
von Zeit zu Zeit tief Athem holte. Es war ein trüber Nach-
mittag im Spätherbst des Jahres 1750. Die Bäume prangten
im bunten Schmucke gelber Blätter. Der Himmel zeigte ein
einförmig trostloses Grau und ein scharfer Wind pfiff durch
die Stoppeln, drückte die Rauchsäulen der Schornsteine nieder
und ließ den grünen Blechbnschen vor dem Einkehrhause melan-
cholisch singen.

Oben in der besten Stube, welche dem Wirthe zu Gebote
stand, waren zwei Damen der englischen Gentry, Lady Wells
und ihre Tochter damit beschäftigt, nachdem sie ihre Rechnung
beglichen hatten, sich sorgfältig für die Fahrt einzupacken. Der
Wirth stand dabei, die eine Hand in der Tasche seiner schwarzen
Sammthose mit dem eben empfangenen blanken Silbergelde
klimpernd, während die zweite schüchterne Versuche machte, den
hochgeborenen Gästen bei ihrer Toilette Hülfe zu leisten. Darin
kam ihm aber eine kleine zierliche Kammerzofe, welche die beiden
Frauen auf ihrer Reise begleitete und diensteifrig mit ihren
hohen rothen Absätzen in der Stube herum klapperte, jederzeit zuvor.

„Also, Myladies reisen jedenfalls l" begann endlich der
Wirth, welcher etwas ans dem Herzen zu haben schien.

„Gewiß," antwortete die Zofe im Namen der Herrschaft,
„denn ivir haben große Eile, nach London zu kommen."

„Dringende Geschäfte wohl?" fuhr der Wirth fort.

Sacher Masoch.

„Wie man es nimmt," erwiderte auch dießmal die Zofe,
„wir haben einen Bräutigam iu London, und Sie begreifen
wohl, daß wir uns nach beinahe jahrelanger Trennung sehnen,
denselben wiederzusehen."

„Was plauderst Du da," verwies die Lady, eine hoch-
gcwachseue, würdevolle Dame von einigen vierzig Jahren, dem
Mädchen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein frommer Tobias"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Abreise <Motiv>
Dame <Motiv>
Engländerin
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Damenmode <Motiv>
Gastwirt <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Zofe <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1713, S. 161
 
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