Fliegende Blätter (68.1878 (Nr. 1693-1718))

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Heiß ruhet der Mittagsfricdc
Ans Wiesen, Wäldern und Höh',
So still ist's in dem Dörfchen,
Nicht regt sich der blaue Sec.

Ich lieg unter duftenden Tannen,
Am träumerisch schattigen Ort;

Geb irgs-Idylle.

Sanft murmelt durch's Moos ein Bächlein,
Ich liege und träume fort.

Kein Hauch beweget die Zweige,
Kein Vöglein regt sich im Hain,
Zwei Falter nur spielen einsam
Im brennenden Sonnenschein.

Im Schilfe am User lieget
Mit schlaffem Segel ein Kahn;

Weißzackige Gletscher ragen
Zum tiefblauen Himmel hinan.

Und in der heiligen Stille,

Im duftigen Tannenmeer,

Wie wird mir's so seltsam im Innern,

So weit, und — ach! so leer! —

Und tief heraus ans dem Thale
Erklinget ein Glockenton,

So lieblich, so klar, so lockend,

Als rief er: „O komme, mein Sohn!" —

Und wie er so silbern ertönet.

Da faßt's mich mit Allgewalt,

Es zieht mich mit mächtigem Sehnen
Zn ihm: Bald komm' ich, ja bald! —

Es drängt mich hinaus ans dem Walde, —
Hinunter, — in's Thal hinein!

Nicht acht' ich des schwindelnden Pfades
Am schroffen Felsengestein;

Nicht acht' ich des glühenden Staubes,
Mich treibt ein mächtig Gebot —

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