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6.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- _ Erscheinenwvchentl. ein Mal. PreisdcsBcmdes

Handlungen, svwie von allen Postämtern und y^/j| , (26llU»»mern) 6 Mark 70 Pfg., cxcl. Porto bei MX. Bd.

Zeitungscxpcditioneu angenommen. directem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfg.

Bacchus.

Eine Historie für magere und dicke Leute.
(Fortsetzung.)

Heinrich that, wie ihm der wackere Director ricth. Es
verzögerte sich indeß die Entscheidung über die eingereichten
Gesuche durch die cingctretcnc Erkrankung des Referenten.
Als dieser genas, war bereits der Winter herangekommen,
und Heinrich mußte nun auch mit diesem bösen Patron ringen,
der cs besonders ans arme Studenten abgesehen hat, weil sich
die Empfindlichkeit eines leeren Magens in einer kalten Stube
nm's Doppelte zu steigern pflegt.

Da bekam unser armer Held eine Nachricht, welche ihm
den gesenkten Kopf wieder lcbensmuthig anfrichtete.

Wie ihm der gntmüthigc Director im Vertrauen mittheilte,
standen die Dinge für Heinrich beim Stipendien-Refcrenten sehr
gut. Die Zeugnisse und der abvcrlangtc Bericht des Direktorats
thaten die beste Wirkung.

Das Stipendium war so gut wie bereits in Hcinrich's
Tasche. Das jugendliche Herz schwoll wieder hoffnungsreich an,
und der bisherige Melancholiker entwickelte sich zum heitern,
liebenswürdigen Burschen. Das kam den College» eben recht.
Sie hatten einen Carncvalsspaß vor, ein maskirtes Stndcntcnfcst,
bei welchem Heinrich wie geschaffen schien, eine Rolle zu übernehmen.

Bei einem grotesken Umzuge durch den Saal sollte Heinrich
die Partie des weinumlanbten Bacchus, der ans einem Fasse
reitet, übernehmen. Wer paßte seiner ganzen Persönlichkeit nach
mehr dazu, als unser Heinrich? Heinrich, mit der Aussicht auf
das Stipendium, ging mit dem nöthigcn Humor auf die Sache
ein, und so erschien er denn in der festgesetzten Nacht mitten
unter dem übrigen Maskenspektakcl in ganzer vorgeschriebcner
Form als Gott Bacchus. Die scrupnlöscsten Kritiker des Festes
mußten gestehen, daß dieser Bacchus die gelungenste Figur des
Ganzen, daß dies der leibhaftige Bacchus sei, wie sich nur die
üppigste Phantasie einen solchen ausmalen konnte.

„Zu dienen!" erwiderte Heinrich harmlos, der den Herrn
nicht kannte, welcher ihn ansprach.

Während nun der gute Heinrich über diesen Erfolg nicht
wenig erfreut war, nahte ihm schon die Nemesis und zwar in
der Gestalt des Herrn Stipendien-Refcrenten.

„Auch Studiosus?" fragte dieser den armen Heinrich, als
er sich nach dem Umzüge mit seinen Collcgen an einem Tische
auf ihre Kosten gütlich that.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bacchus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Strobel, Konrad
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herr <Motiv>
Maskerade
Weinfass
Kostüm
Ansprechen
Karikatur
Stab
Student
Saal
Menschenmenge <Motiv>
Bacchus
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1724, S. 41
 
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