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20 I Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ^ m i

Ihandlungen sowie von allen Postämtern und Kff»-M-,den Band von 24 Nummern 3 fl. 3t! kr. S.3S.I__

Q^^""st?bxpeditionen angenommen.__oö. 2 Rthlr. Einzelne Itummern kosten o kr. od. 3 ggr.

Zwei Arbeiter-Briefe.

Berlin im Juni 1848.

Lieber Jakob!

Erst, seitdem ich in Berlin bin, weiß ich, was es heißt, ein Arbeiter sein,
und fühle und empfinde, daß unser Stand berufen ist, die Welt umzugestalten
und die Menschen glücklich und besser zu machen.

Du bist früher selbst in Berlin gewesen, du kennst die feine und gebildete

Stadt, und weißt, wie geistreich hier Alles ist; — daß man früher hier

wenigstens Geheime-Rath sein mußte, wenn man eine Rolle spielen wollte, ist
dir auch bekannt — und daß jetzt Alles anders in Berlin aussieht, wirst du

aus den Zeitungen erfahren haben — doch ist dir, das Detail zu wissen,

vielleicht nicht unlieb, und ich will dir, so viel es in meinen Kräften steht, ein
getreues Bild unsrer Stadt und unsres Lebens entwerfen! —

Berlin ist ganz das alte Berlin geblieben und die Berliner haben sich
nur insofern verändert, als daß ihnen die Barrikaden ebenso gleichgiltig sind,
wie Euch zu Hause die Ohrfeigen, die Ihr am Sonntage in der Schenke aus-
theilt. Die Barrikaden sind eigentlich unser Werk — das unsterbliche Werk
der Arbeiter gewesen, aber du weißt, wie die Meister sind, sie leben von unsrer
Arbeit und deßhalb sagt der Berliner Spießbürger: „Wir haben wie die Juli-
helden gefochten!" Das gilt uns aber gleich! wenn wir Arbeiter es auch
allein gewesen wären, die auf den Barrikaden gefochten hätten, so würden wir
dennoch unsrem Principe getreu — die Errungenschaft unsres Heldenmuthes
mit dem Volke, mit allen Ständen getheilt haben — deshalb verlangen wir
aber auch von den Meistern, die wir eigentlich gar nicht mehr Meister nennen
sollten, (weil sie gewöhnlich das Handwerk nicht verstehen, sondern nur die
Procenten-Berechnung), ein besseres Loos; — der Arbeiterstand muß verbessert
werden, er muß gehoben werden, in ihm beruht die Zukunft. —

In keiner Stadt der Welt wird so viel gedacht, wie in Berlin — es gibt
hier Leute, die gar nichts anders thun, als denken — dies sind die Literaten; !
— diese Leute nennen sich auch Arbeiter und sind unsre Collegen. In unfern
Clubs sind sie gewöhnlich die Vorsitzenden und die Redner; sie haben uns
folgenden Begriff von uns selbst beigebracht:

Sv
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zwei Arbeiter-Briefe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Arbeiter <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Kiepe <Motiv>
Verdrießlichkeit <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 164, S. 153
 
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