Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) A 6.70. 93ei direktem

Handlungen, sowie von allen Postämtern und 'lMI'l'v. J WfiE Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich . yy -wi

Zeitungs-Expeditionen angenommen. 1.^1 MDchWO ^.7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^i>. 8—. ^aa. ^ 0

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30

er
r'
en


f

;t;

•r*

ch'

n:

Metstrr Nikels böse Tage.

(Fortsetzung.)

„Der Regine? Gesagt? — Ich Hab' ihr gesagt, sie
wüßte den Höhne nehmen; ich hätt's einmal ..." — „So,
das hätt'st Du gesagt?" fiel die Zankende ein. „Hast gesagt
zu ihr, sie brauchte den Höhne nicht zu nehmen, und hast
obendrein zu ihr gesagt. Du hättest ihren Vater von Haus und
Hof und in's Elend gejagt mit Lügen und Hinterlist!" —
„Was? ich?" fuhr jetzt zornig der Meister auf. „Frau, bist
Du verrückt?" — „Bist Du verrückt? frag' ich", erwiderte
hitzig die Frau. „Hab' ich's nicht mit meinen eigenen Ohren
gehört?" — „Nun da soll doch . . . Wo hütt' ich denn . . . ?"
— „Kannst Dn's leugnen? Ich denke. Du bist längst drüben
beim Biere, und wie ich hier an der Thüre vorbcigehe, höre
ich drinnen sprechen. Ich denke, wer ist denn da drinnen bei
der Regine, und da muß ich den Gräuel hören! Sagst dem
Äädel, sie solle, wenn Du sie wieder mit dem Höhne ängstigst.
Dir zurufen: Meinen Vater habt Ihr unglücklich gemacht mit
8ug und Trug.... Und g'rad wie ich hinein will, um Dir
den Kopf ... da kommst Du herausgeschossen, rennst mich fast
Uber den Hausen, und bist zum Hause hinaus!" — „Ich?" schrie
der Meister sie an, und: „Na, wer denn anders? Ich wcrd'
Dich doch wohl kennen!" war die Antwort der Ergrimmten.

Meister Nikel stand und starrte seine Frau an; mit einem
Äiale schlug er sich mit der Hand vor die Stirn und warf sich
bon jähem Schrecken durchzuckt ans die nächste Bank nieder;
wit offenem Munde, die Augen weit aufgerissen, starrte er sie
an — ein Bild maßlosen Entsetzens.

Die Zornige schwieg, erschrocken über solchen Anblick.

Meister Nikel aber stöhnte mit dumpfer Stimme: „Mit
wir jst's aus!" — „Was hast Du denn? was ist denn?"
Kogte die Bestürzte. — „Ich muß sterben! Vielleicht noch heute!
bin, bin. . . doppelt!" ächzte dieser. Er mußte einen

Anlauf nehmen, um das entsetzliche Wort herauszubringen. „Ja,
geh' nur hinüber, frage die Meister drüben beim Biere! Hab'
mich getröstet, sie hätten nur ihren dummen Spaß mit mir
gehabt — aber nun . . . auch hier! O ihr heiligen Nothhelfer!
schon sterben! sterben!"

. „Ich bin's nicht gewesen," fuhr der Meister wehklagend

«t
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Meister Nikels böse Tage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Erdmann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 70.1879, Nr. 1765, S. 161
 
Annotationen