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2.

Bestellunqen U'crbcn in allen Buch - und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.


Preis des Bandes (26 Nummern) M. 6.70. Bei dircctem
Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich T yYTT "HS
Ji 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins Jt&—, ^aaII. ^ 0.
Einzelne Nummer 30 -4,

Mehrere Monate waren so vergangen, und Gustav's Geld-

beutel war zusammcngcschrumpft, wie eines alten Miittcrchcns
Gesicht. Schon einige Mal war er deßhalb von Neuem aus
die Goldsuche gegangen, aber immer vergeblich, und aus Ver-
zweiflung darüber hatte er dann immer noch mehr als irgend
einmal getrunken. So auch gestern Abend. Darum zog es
ihn heute mit dem ganzen Höllcndnrste des Katzenjammers in
die Kneipe, und er wollte eben seinen wüsten, schweren Kopf
mit schleichenden Schritten an Emma's Hause vorbeischleppen,
als eine spitzige, spöttische Stimme zum Fenster herausfragte:
„Ach, der Herr Gustav! Sieht man Sie auch einmal wieder?
Wie befinden Sie sich, verehrter Herr? Recht gut, wie es
scheint'; die Wangen zwar sind etwas blaß, dafür ist aber der
Nase ein herrliches Morgenroth aufgegangcn. —" — „Sie
dürfen Nichts sagen, Fräulein Emma," sagte Gustav hämisch,
„Ihr Näschcn blüht ebenfalls wie ein Pfirsichbäumchen —"

— „Sie schnöder Geselle, das kommt von lauter Weinen!"

— „Bei mir ebenfalls — von Nichts Anderem!" lachte der
Jüngling und wollte davongehcn. „Gustav!" rief Emma,
zwischen Groll und Liebe kämpfend. Der Gerufene drehte sich um.
„Sagen Sie mir nur das Eine: Wo ist Ihre „Unschuld"?"

— „Nun hier!" sagte Gustav und deutete auf die auf seiner
Achsel sitzende Dohle, bei welcher sich allmälig wieder die schwarzen
Federn zeigten. — „Wie? Dieser häßliche Galgenvogel soll Ihre
„Unschuld" sein? Ihre sauste Unschuld, die so allerliebste Berschen
wußte?" — „Geh, mach' einmal dem Fräulein einen Vers!"
stieß der Jüngling die Dohle an, aber die sperrte nur den
Schnabel auf und kreischte: „Ach! Aeh!" — „Hören Sic?
Das reimt sich doch!"

„Gustav, Gustav, Sic sind auf der schiefen Ebene an-
gelangt, die zum Verderben führt; — bei Allem, was Ihnen
nicht heilig war, beschwöre ich Sic: Wo haben Sie Ihre Un-
schuld gelassen?"

Rothe Nasen.

(Fortsetzung.)

II.

2
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Rothe Nasen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1798, S. 9
 
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