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Bestellungen werden in allen Buchs und Kunst-
2^. Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Erpeditionen angenommen.

■_ Erscheinen wöchentlich ein Mal.

Preis des Bandes (26 Nummern) Ji 6.70. Bei dircctem
-M Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich , -«X

= ■ ^ 7.60, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^6.

Einzelne Nummer 30

Zum Schnepfcnkogel.

Eine Sommer- Historiette von l>r. Märzroth.

Unsere jungen Leute haben die Meinung, man könne heut-
Magc in der Welt nur vorwärts kommen, wenn man —
-protection habe. Ob diese Ansicht die richtige sei, wage ich
^cht zu entscheiden, um so weniger, als ich so altvaterisch bin,
glauben, Leute, welche bedeutende Stellungen cinnehmcn,
)oben dies nur sich selbst zu verdanken, ich müßte denn vom

Gcgentheil überzeugt werden, was leider — ich gestehe es nicht
ohne Beschämung — schon einige Male der Fall war! Solche
Fälle aber mögen an der Verbreitung obiger Meinung Ursache
sein, und es läßt sich darum eben nicht viel dagegen sagen.

Deßhalb fiel cs mir auch nicht ein, dem Sohne meines
alten, wackern Freundes, JosuaZwcckcl maier, zu opponiren,
als er nach erfolgreicher Vollendung seiner Studien rund heraus
erklärte: nun handle es sich für ihn darum, sich einen —
Protektor zu suchen. Ich konnte ihm leider hierin nicht
behülflich sein, selbst wenn cs mir bei meinen etwas verknöcherten
Begriffen nicht für einen jungen Menschen ehrenhafter geschienen
hätte, zu rufen: „Selbst ist der Mann!" als: „Ein König-
reich für einen — Protector!"

Da ich in meiner Zurückgezogenheit aus aller Verbind-
ung mit einflußreichen Freunden gekommen war, welche meinem
jungen Freunde hätten nützlich werden können, neue Bekannt-
schaften zu machen, sei cs aus Griesgrämigkeit, sei cs aus un-
liebsamen Erfahrungen, unterlassen hatte, so blieb mir nichts
übrig, als dem jungen Zweckclmaier den Rath zu geben, die
paar tausend Mark, die er eben von einer Tante geerbt, dazu
zu benützen, sich, um Bekanntschaften zu machen, in der feinen
Welt umzuthnn, wozu er zum Glücke durch ein sehr einnehmendes
Aenßcre und liebenswürdiges Benehmen sehr gut geeignet erschien.

Er befolgte meinen Rath, ich muß dies anerkennen, nach
allen seinen Kräften, ja endlich mit wahrer Leidenschaft, so
daß er nach einiger Zeit von seiner Erbschaft nur mehr ein
— kleines Sümmchen besaß, kurz, er war, ohne noch eine
einzige, protectionsgcwaltigc Persönlichkeit für sich gefunden zu
haben, mit seinen Mitteln so weit gekommen, daß es höchste
Zeit war, das zu finden, was er suchte!

„Ich gehe in's Bad Rüppingen!" sagte er mit der Ent-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zum Schnepfenkogel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1820, S. 185
 
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