138 Frühlingslicd.
Wo die zarten Spargel schießen.
Und Radieschen man gewinnt.
Welche köstlich zu genießen
Und so leicht verdaulich sind.
Wahrlich, nicht genug zu preisen
Ist des holden Frühlings Macht!
Solches klärlich zu beweisen,
Hab' ich dieses Lied erdacht.
Das in süßen Melodeien
Mir ans meinem Busen sank.
Als zum ersten Mal im Freien
Heut' ich wieder Kaffee trank! Heinrich Seidel.
Neuester Damenstrohhut,
welcher den Schleier entbehrlich macht.
Wer widerlcgt's?
„Der Fusel ist des Menschen ärgster Feind!"
Die Litanei hör' ich seit jeher beten.
Weil ich ihn trinke, werd' ich ausgegrcint.
Und kann mich anders doch vor ihm nicht retten.
Flucht vor dem Feinde kennt kein rechter Mann,
Wie soll denn meinen Span ich mit ihm schlichten?
Weil ich den Gegner nicht versöhnen kann,
Bleibt mir das Eine nur: ihn zu vernichten. Cralsus.
Guter Gruud.
„Verhält cs sich wirklich so, lieber Freund, beabsichtigen
Sie die Schwester Ihrer verstorbenen Frau zu heirathcn?" —
„Jawohl. Wissen Sic nur der Schwiegermutter wegen, weil
ich die schon kenne." _
Ganz egal.
Angeklagter (zu den Geschworenen, die eben int Begriffe
sind, sich zur Berathnng zurückzuziehen): „Herr Gerichtshof,
streiten Sie sich meinetwegen nicht zu sehr — cs soll mir auf
ein paar Jahre mehr oder weniger nicht ankommcn!"
Illustrationen zu Kleukc's „Menschliche
Leidenschaften."
lieber Trunkenheit
(pag. 552).
„.... Es herrscht das sonderbare Vorurthcil in der Welt,
daß der halbe Rausch dem Menschen nothwcndig sei und man
sinnt auf Surrogate des Branntweins, die nicht die giftige
Wirkung des Fuselöles haben. Man ist in Norddcntschlaud ans
das Lagerbier gefallen und etablirt ans jeder Straße einige Bier-
keller. Ein berauschter Bicrsäufer unterscheidet sich aber vom
Branntwcinsüufer nur im Gange. Wenn der vom edlen Wein
Berauschte, aufwärts fliegend, mit mnthig erhobenem Kopfe dahin
Wo die zarten Spargel schießen.
Und Radieschen man gewinnt.
Welche köstlich zu genießen
Und so leicht verdaulich sind.
Wahrlich, nicht genug zu preisen
Ist des holden Frühlings Macht!
Solches klärlich zu beweisen,
Hab' ich dieses Lied erdacht.
Das in süßen Melodeien
Mir ans meinem Busen sank.
Als zum ersten Mal im Freien
Heut' ich wieder Kaffee trank! Heinrich Seidel.
Neuester Damenstrohhut,
welcher den Schleier entbehrlich macht.
Wer widerlcgt's?
„Der Fusel ist des Menschen ärgster Feind!"
Die Litanei hör' ich seit jeher beten.
Weil ich ihn trinke, werd' ich ausgegrcint.
Und kann mich anders doch vor ihm nicht retten.
Flucht vor dem Feinde kennt kein rechter Mann,
Wie soll denn meinen Span ich mit ihm schlichten?
Weil ich den Gegner nicht versöhnen kann,
Bleibt mir das Eine nur: ihn zu vernichten. Cralsus.
Guter Gruud.
„Verhält cs sich wirklich so, lieber Freund, beabsichtigen
Sie die Schwester Ihrer verstorbenen Frau zu heirathcn?" —
„Jawohl. Wissen Sic nur der Schwiegermutter wegen, weil
ich die schon kenne." _
Ganz egal.
Angeklagter (zu den Geschworenen, die eben int Begriffe
sind, sich zur Berathnng zurückzuziehen): „Herr Gerichtshof,
streiten Sie sich meinetwegen nicht zu sehr — cs soll mir auf
ein paar Jahre mehr oder weniger nicht ankommcn!"
Illustrationen zu Kleukc's „Menschliche
Leidenschaften."
lieber Trunkenheit
(pag. 552).
„.... Es herrscht das sonderbare Vorurthcil in der Welt,
daß der halbe Rausch dem Menschen nothwcndig sei und man
sinnt auf Surrogate des Branntweins, die nicht die giftige
Wirkung des Fuselöles haben. Man ist in Norddcntschlaud ans
das Lagerbier gefallen und etablirt ans jeder Straße einige Bier-
keller. Ein berauschter Bicrsäufer unterscheidet sich aber vom
Branntwcinsüufer nur im Gange. Wenn der vom edlen Wein
Berauschte, aufwärts fliegend, mit mnthig erhobenem Kopfe dahin
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neuester Damenstrohhut" "Ganz egal" "Illustrationen zu Klenke's 'Menschliche Leidenschaften'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1881
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 74.1881, Nr. 1866, S. 138
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg