26 Ein drastisches Bild.
Derjenige, welcher, um seine Aufrichtigkeit zu beweisen,
anderen Leuten Grobheiten in'§ Gesicht sagt, gleicht dem Töpfer,
der, um die Güte seines Fabrikates darzulegen, dasselbe den
Kunden um den Kopf schlagen würde.
Schnell geholfen.
Musiker: „Wenn Herr Commerzienrath eine ordentliche
Ballmusik wünschen, brauchen wir wenigstens 8 Violinen I"
Commerzienrath: „Könnten mer denn nicht nehmen an-
statt 8 Violinen zwei große Violinen?"
Die Jnseratenkur oder
Der Privatier Alois Siechhuber leidet am Zipperlein. Er
hat alle Doktoren der Stadt consultirt und allerlei Bäder ge-
braucht, - umsonst. Auch der Versuch, seine Schnierzen da-
durch zu lindern, daß er mit dem Pfeifenrohr seine alte Haus-
hälterin haut, ist vergeblich.
Naturgesetz und Zufall.
Dame: „Ich bin eigentlich doch nicht im Reinen über die
Beziehung des Naturgesetzes zum Zufall." - Herr: „Nun, da
gibt's doch Beispiele genug. Wenn Sie sich z. B. einen Mann
suchen, so ist das Naturgesetz, und wenn er mit Ihnen glücklich
ist, so ist das Zufall."
Auslosung der rnthselhafteu Inschrift
in voriger Nummer.
„O hältst i'spiel'! Aß Trumpf ! llnb am End' is nix
a Sakra!"
: Das „Normalyemd".
er, wenn er einem Bekannten begegnet, mit dem er sprechen
will, einen Umkreis beschreiben muß, um stehen bleiben zu können.
Herr Siechhuber liest in der Zeitung täglich die Annoncen.
Da füllt sein Blick auf die „elektrischen Einlegsvhlen — un-
fehlbares Mittel gegen Rheumatismus, Gicht, Podogra, Chiragra
und alle verwandten Krankheiten." Die alte Haushälterin muß
sofort ein Paar solcher Sohlen herbeischaffen.
Durch das rasche Gehen echanffirt sich aber Herr Siechhuber
und zieht sich eine Erkältung zu, welche ihn nöthigt, wegen
heftigen Brustkatarrhs und Hustens im Bette liegen zu bleiben.
Da liest er das Inserat: „Mensch! Huste nicht!" und läßt
Der Erfolg ist wahrhaft großartig. Siechhuber, der sonst
nur mit großen Schmerzen und vieler Vorsicht auf dem Straßen-
pflaster gehen konnte, bewegt sich mit solcher Leichtigkeit, daß
sich sofort von seiner Haushälterin das angepriesene Mittel holen.
Schon am andern Morgen ist der Husten lute weggeblasen.
Wie Herr Siechhuber aber sein Frühstück verzehrt, fühlt er leb-
haften Brechreiz und heftige Magenbeschwerden. Zum Glücke
Derjenige, welcher, um seine Aufrichtigkeit zu beweisen,
anderen Leuten Grobheiten in'§ Gesicht sagt, gleicht dem Töpfer,
der, um die Güte seines Fabrikates darzulegen, dasselbe den
Kunden um den Kopf schlagen würde.
Schnell geholfen.
Musiker: „Wenn Herr Commerzienrath eine ordentliche
Ballmusik wünschen, brauchen wir wenigstens 8 Violinen I"
Commerzienrath: „Könnten mer denn nicht nehmen an-
statt 8 Violinen zwei große Violinen?"
Die Jnseratenkur oder
Der Privatier Alois Siechhuber leidet am Zipperlein. Er
hat alle Doktoren der Stadt consultirt und allerlei Bäder ge-
braucht, - umsonst. Auch der Versuch, seine Schnierzen da-
durch zu lindern, daß er mit dem Pfeifenrohr seine alte Haus-
hälterin haut, ist vergeblich.
Naturgesetz und Zufall.
Dame: „Ich bin eigentlich doch nicht im Reinen über die
Beziehung des Naturgesetzes zum Zufall." - Herr: „Nun, da
gibt's doch Beispiele genug. Wenn Sie sich z. B. einen Mann
suchen, so ist das Naturgesetz, und wenn er mit Ihnen glücklich
ist, so ist das Zufall."
Auslosung der rnthselhafteu Inschrift
in voriger Nummer.
„O hältst i'spiel'! Aß Trumpf ! llnb am End' is nix
a Sakra!"
: Das „Normalyemd".
er, wenn er einem Bekannten begegnet, mit dem er sprechen
will, einen Umkreis beschreiben muß, um stehen bleiben zu können.
Herr Siechhuber liest in der Zeitung täglich die Annoncen.
Da füllt sein Blick auf die „elektrischen Einlegsvhlen — un-
fehlbares Mittel gegen Rheumatismus, Gicht, Podogra, Chiragra
und alle verwandten Krankheiten." Die alte Haushälterin muß
sofort ein Paar solcher Sohlen herbeischaffen.
Durch das rasche Gehen echanffirt sich aber Herr Siechhuber
und zieht sich eine Erkältung zu, welche ihn nöthigt, wegen
heftigen Brustkatarrhs und Hustens im Bette liegen zu bleiben.
Da liest er das Inserat: „Mensch! Huste nicht!" und läßt
Der Erfolg ist wahrhaft großartig. Siechhuber, der sonst
nur mit großen Schmerzen und vieler Vorsicht auf dem Straßen-
pflaster gehen konnte, bewegt sich mit solcher Leichtigkeit, daß
sich sofort von seiner Haushälterin das angepriesene Mittel holen.
Schon am andern Morgen ist der Husten lute weggeblasen.
Wie Herr Siechhuber aber sein Frühstück verzehrt, fühlt er leb-
haften Brechreiz und heftige Magenbeschwerden. Zum Glücke
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Inseratenkur oder: Das 'Normalhemd'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)