Allgemeines Entsetzen, schadenfreudiges Lächeln, Erbleichen j Ton seine Frage, Victurninn sein „Nein". Der Priester wandte
und dergleichen folgte. Der Priester wiederholte in strengein ! sich nm, betete still für sich und verlieh mit den Ministranten
58
Victurninn wurde von Florestinens beiden Schwägerinnen,
diese von des Vicomtes Oheim und Vetter, dem Marschall und
dem, Unterstaatssekretär von Thianges, geführt.
Die Braut sah wundervoll aus, und Victurninn konnte
seinen Blick gar nicht von der reizenden Gestalt und dem gliick-
strahlenden Gesicht abwenden; aber auch Florestinens Augen
hingen säst unverwandt an dem schönen Manne, dem sie im
nächsten Augenblicke für das ganze Leben angehören sollte. Da
dachte sie an irgend eine drollige Scene aus ihrer Kindheit
und mußte, als sic an den Altar trat, lächeln. Müßige Seelen
unter den Geladenen konnten nicht umhin, dieses inconventionelle
Lächeln als ein böses Omen zu deuten, und hätten, wären sie
historisch gebildet gewesen, wahrscheinlich an das Beispiel der
armen, schönen Winterkönigin von Böhmen erinnert, die auch
gelacht hat, als sie in Whitehall zu London mit Friedrich V.
von der Pfalz zum Altar trat.
Die Rede des Priesters war recht erbaulich, und die
Admiralin hielt es in diesem Augenblick für ihre Pflicht, dem
„Nein".
Andenken ihres seligen de la Haussage einige Thrünen der
Dankbarkeit zu weihen, weil er sie so schnell zur reichen Wittwe
gemacht. Man fand das rührend von der schönen Braut, und
manches Auge weinte aus Sympathie mit.
Endlich kam die Ceremonie; der Geistliche wandte sich voll
Salbung an Victurninn und richtete an ihn die ernste Frage,
ob er die neben ihm stehende Baronin, Wittwe Florestine de
la Haussage, Adoptivtochter des verstorbenen Napoleon de la
Hanssage, Tochter des gleichfalls verstorbenen Senators Henri
Chevalier de Grandson und der Florestine, geborne de Belport,
zur ehelichen Gemahlin begehre. Wenn dich sein Wille wäre,
möge er es durch ein lautes „Ja" bezeugen.
Es erfolgte eine Pause. Florestine, der das Zögern ihres
Verlobten unbegreiflich war, sah ihn an und bemerkte trotz
ihrer Thrünen, daß er sehr bleich geworden war und sichtlich
nach Fassung rang, während seine Lippen leise den Namen
„Grandson" murmelten. Plötzlich raffte er sich auf und sagte
laut und vernehmbar: „Nein!"
und dergleichen folgte. Der Priester wiederholte in strengein ! sich nm, betete still für sich und verlieh mit den Ministranten
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Victurninn wurde von Florestinens beiden Schwägerinnen,
diese von des Vicomtes Oheim und Vetter, dem Marschall und
dem, Unterstaatssekretär von Thianges, geführt.
Die Braut sah wundervoll aus, und Victurninn konnte
seinen Blick gar nicht von der reizenden Gestalt und dem gliick-
strahlenden Gesicht abwenden; aber auch Florestinens Augen
hingen säst unverwandt an dem schönen Manne, dem sie im
nächsten Augenblicke für das ganze Leben angehören sollte. Da
dachte sie an irgend eine drollige Scene aus ihrer Kindheit
und mußte, als sic an den Altar trat, lächeln. Müßige Seelen
unter den Geladenen konnten nicht umhin, dieses inconventionelle
Lächeln als ein böses Omen zu deuten, und hätten, wären sie
historisch gebildet gewesen, wahrscheinlich an das Beispiel der
armen, schönen Winterkönigin von Böhmen erinnert, die auch
gelacht hat, als sie in Whitehall zu London mit Friedrich V.
von der Pfalz zum Altar trat.
Die Rede des Priesters war recht erbaulich, und die
Admiralin hielt es in diesem Augenblick für ihre Pflicht, dem
„Nein".
Andenken ihres seligen de la Haussage einige Thrünen der
Dankbarkeit zu weihen, weil er sie so schnell zur reichen Wittwe
gemacht. Man fand das rührend von der schönen Braut, und
manches Auge weinte aus Sympathie mit.
Endlich kam die Ceremonie; der Geistliche wandte sich voll
Salbung an Victurninn und richtete an ihn die ernste Frage,
ob er die neben ihm stehende Baronin, Wittwe Florestine de
la Haussage, Adoptivtochter des verstorbenen Napoleon de la
Hanssage, Tochter des gleichfalls verstorbenen Senators Henri
Chevalier de Grandson und der Florestine, geborne de Belport,
zur ehelichen Gemahlin begehre. Wenn dich sein Wille wäre,
möge er es durch ein lautes „Ja" bezeugen.
Es erfolgte eine Pause. Florestine, der das Zögern ihres
Verlobten unbegreiflich war, sah ihn an und bemerkte trotz
ihrer Thrünen, daß er sehr bleich geworden war und sichtlich
nach Fassung rang, während seine Lippen leise den Namen
„Grandson" murmelten. Plötzlich raffte er sich auf und sagte
laut und vernehmbar: „Nein!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"'Ja' und 'Nein'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1882 - 1882
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)