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96 Ein boshafter Führer.

Gutsbesitzerin: „Auf diesen hohen Bergen wächst so
herrliches Getreide, und doch haben wir hier kein anderes Vieh
! als Ziegen noch gesehen; wie schafft Ihr denn da den Dünger
hinauf?" — Führer: „Durch's Blasröhrl."

Aus beut Examen.

Professor: „Nennen Sie mir. Herr Candidat. ein der
Forst- und Landwirthschaft sehr schädliches Insekt. — (Candidat
schweigt.) —' Nun. eines wird Ihnen doch einfallen. — denken
Sie an den Mai. da sieht man's ja massenhaft!"

Candidat: „Ah. der Krebs!"

Biedermaier's jun. Lenz-Lied.

Weil nun der holde Frühling naht
Mit seinem Frühlingssonnenschein.

Ergießt sich in des Menschen Herz
Ein wunderbarer Wonnenschein.

Es hüpft das Hnusthier. ja im Stall
Da Hüpfen froh die Kälber auch.

Es hupst mein Weiblein und mein Kind,

Am Ende hüpf' ich selber auch!

Die Lerche steigt hoch in die Lust
Und alle Vögel singen nun.

Wie könnte ich die Poesie
In meiner Brust bezwingen nun?

Es sprießen Blumen, Früchte nun
In blüthenreichen Auen auch.

Da kann man riechen mit Genuß,

Mit Wohlgefallen schauen auch.

D'rum sing' ich hier ein frohes Lied,

Das ich dir, Lenz, verehren kann;

Ich bin ein Bürger, dem man dieß
Auf keinen Fall verwehren kann. Kl.

Ein schlechter Jurist.

Rechtsanwalt Füchse! übergibt seinem Sohn Moriz. der sich
als Rechtsanwalt in der Stadt seines Vaters niedergelassen hat.
unter anderen Hochzeitsgeschenken auch die Akten einiger schwebender
Prozesse mit den Worten: „Führe die Prozesse und sei talent-
voll!" — Nach einem halben Jahre betritt Moriz freudestrahlend
eines Tages das Arbeitszimmer seines Vaters und ruft diesem
zu: „Vater, ich Hab' alle Deine Prozesse gewonnen. — bin
ich nicht ein talentvoller Jurist?"

Der alte Füchsel, sich erhebend, ruft seinem Sohn entrüstet
zu: „Was. Du willst sein talentvoll? Mir sind gewesen de

Prozesse zwei Jahre lang e' reiche Einnahmsquelle, und Du
gewinnst se in e' halbem Jahr? Pfui, schäm' Dich!"

Immer Musiker.

Herr (in der Wohnung eines Musikers sich nach Jemanden er-
j kündigend): „Sie entschuldigen, wohnt hier der Herr Sekretär
Meyer?" - Musiker: „Nein, der wohnt eine Octnv höher!"

Ein guter Bursche.

Offizier: „Donnerwetter, warum hast Du mich denn heute
früh nicht geweckt beick Allarm?" — Bursche: „Ja. ich war
schon da. aber der Herr Lieutenant haben so gut geschlafen,
daß ich mir gedacht Hab': „Laßt'n schlafen!"

Doktor-Weisheit.

„Na. wie geht's mit dem Husten, haben meine Tropfen
gewirkt?" - „Mit'n Husten geht's mir schon gut. aber die
Tropfen nehm' i' nimm«; mir hat die Nachbarin einen Thee
ang'rathen. und der hat mich ganz herg'stellt." — „Lassen Sie
seh'n ... das ist ja Kramperlthee . . . Unsinn! Den hätt'
ich Ihnen auch verschreiben können, ivenn S' mir g'sagt
hätten, daß er Ihnen hilft."

Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Dienr eine Teilsae.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein guter Bursche" "Doktor-Weisheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Nagel, Ludwig von
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 78.1883, Nr. 1964, S. 096
 
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