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_ . --——z-. _ iHrcia des Bandes (26 Nummern) M.6.70. Bei direktem

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- . Beruae per Krcuzband: für Deutschland und Oesterreich IVYTII -os

Handlungen, sowie von allen Postämtern und TBI—J W 9 ^Li.sa, für die anderen Länder des Weltpostvereins^ 8.— bXXXII. 8d

20. Zeitnngs-Expedrt.onen angenommen. IM ^ 'T Einzelne Nummer 8«^.

Erscheinen wöchentlich em Mal. _

(Alle

Die Frösche.

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s war ein fröstelnder Oktobertag. Die Sonne konnte nicht scheinen,
denn ein starker Nebel versperrte ihr mit seiner Sippe von Dunst-
bläschen alle Wege, um auf die Erde zu kommen. Er hüllte Berge
und Wiesen in seine grauen Töne, entfärbte Buschwerk und Bäume, hemmte
das Zwitschern der Vögel und Schwirren der Insekten und verödete weithin die
legend. Auch den kleinen, reizenden Teich in einer Thalmulde, unweit der

waldigen Vorposten des Hochgebirges, wo sonst die Lichtstrahlen ihr heiteres
Spiel trieben, hatte der Nebel gänzlich in Beschlag genommen. Nun lag
das Wasser bleifarben und regungslos da. Die Frösche, welche darin ihren

Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Wohnsitz aufgeschlagen, ertrugen mit Gleichmuts)
diese Verwandlung. Nur die Töchter und
Söhne einer crbgesessenen Froschfamilie machten
hievon eine Ausnahme.

„So hat doch nichts dahier Bestand,

Jetzt zieht schon wieder der Herbst in's Land,
Und der Sommer nmß fort, weßhalb, warum?
Es ist doch ein boshaftes Wechselthum."
quackte unmuthig der Erstgeborene.

„Im Herbst ist überall Nebel und Lange-
weile!" wies ihn der Vater zurecht.

„Aber warum gehen wir denn nicht nach
Griechenland, wo immer die Sonne scheint,
und schon Homer im Frosch-Mäusekriege unsere
Streitbarkeit schildert, wo Aristophanes uns zu
Ehren das schönste Lustspiel geschrieben!? Oder
ziehen >vir nach Egypten, wo unsere Ahnen so
vornehm und munter in Pharaos Palästen
umherhüpften!" erklärte eine Tochter im leichten,
grasgrünen Kleide, welche diese historischen
Kenntnisse wahrscheinlich in einem wissenschaft-
lichen Frauenbildungskurse erworben hatte.

„Die Zeiten des Aristophanes sind längst
vorüber, und bei dem heutigen Pharao ist nichts
mehr zu holen", brummte der Alte.

„Gleichviel, folgen wir dem Beispiele unserer
Voreltern!" setzte die breitmündige Mama hinzu,
und blies sich behäbig auf.

„Vergiß nicht, liebe Frau, daß einer Deiner
Ahnen zerplatzte, weil er so groß ivie ein Ochse
werden wollte."

20
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Frösche"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Frosch <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2077, S. 153
 
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