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Bestellungen werden in allen Buchs und Kunst-
1 | Handlungen, sowie von allen Po st Ämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

Preis des Bandes (26 Nummern) M. 6.70. Bei direktem
Bezüge p er Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich tyyyvT
M ^7.50, fürdieandcrcnLÄnderdesWeltpostvereins^L8.-^

Einzelne Nummer 30^.

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Vom Ncgen in die Traufe.

Ein Reisender beabsichtigt mit der Post nach einer entfcrnt-
Lelegenen Station zu fahren. Er geht zum Postschalter, löst
sich ein Billct, besorgt seine Geschäfte und kommt eben an,
"is der Postwagen abfährt. „Halt, halt!" ruft der Reisende,
"ich fahre mit!" — „Ist kein Platz mehr", ruft der Postillon.

„Hier mein Billct — der aus meinem Platz sitzt, soll nur
"ussteigen!" — „Das gibt's nicht", ruft der Postillon, „hier
steigt ein, wer will, und zahlt im Wagen! Wer zuerst kommt,
"Mt zuerst!" Sagt's, bläst in sein Horn und fährt davon.
Entrüstet stürmt bcr Reisende an den Postschalter, um sich zu
^schweren; doch auch hier erhält er die lakonische Antwort, daß
c§ immer so gehalten worden und man ihm nicht helfen könne,
^kr Reisende, empört, in dem Neste bleiben zu müssen, entwirft
^ine Veschwerdeschrift und sendet solche an die oberste Post-
i'ehördc ein. Trotzdem das Schreiben mit seiner genauen Adressc
^nterzeichnet ist, erhält er Monate lang keine Antwort und die
Lanze Geschichte entfällt seinem Gedächtniß, bis er einmal

wieder in dieselbe Stadt kommt. „Hollah!" sagt er sich, „hier
war cs, wo ich trotz Fahrschein nicht mitgenommen wurde;
diesmal null ich praktischer sein!" Lange vor der Abfahrt
wählt er sich den besten Platz und läßt sich darauf nieder; der
Wagen füllt sich; es kommt ein Herr und findet keinen Platz
mehr. „Aha", denkt sich unser Reisender, „dem geht cs, wie cs
mir gegangen", und lacht schadenfroh vor sich hin. „Die Fahr-
scheine, meine Herren", nähert sich der Postillon. Alles ist
damit versehen, nur unser Reisender nicht. „Aussteigen, mein
Herr — hier dieser Herr hat Nummer 2!" — „Erlauben
Sie", bemerkt der Reisende, „Sic sagten mir vor einiger Zeit
selbst, man zahle im Wagen, und wer zuerst komme ——
„Ja, das war früher; aber da hat sich so ein dummer
Kerl beschwert, und seitdem ist cs anders!" Wieder
fuhr der Wagen ohne ihn ab, und mit dem frommen Vorsatz, sich

in seinem Leben nie wieder zu beschweren, blieb der Reisende
in dem Neste sitzen. _

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vom Regen in die Traufe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Nagel, Ludwig von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2172, S. 85
 
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