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2. Bestellungen werden in allen Buch- nnd Annst-

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mT M Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subskription«-IfV

preis^filr den Band von 24 Nnmmern 3 fl. 36 fr. i * ‘v

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Das Seefräulein.

(Fortsetzung.)

So schwärmt der Fremdling hin und her, und zuletzt nimmt er sich
vor, eine Spazierfahrt in demselben Nachen zu unternehmen, den ich
dahin gebracht, und ruft alle lieben Elsen aut, sie sollen nur kommen
und ihn begleiten. Wart, denk ich mir, du sollst nicht umsonst deinen
Muthwillen treiben und mein Schifflein kann ich dir auch nicht lassen,
und wie er einsteigt, wers ich meinen Mantel ab und trete hinter ihm
schneeweiß in den Kahn. Dem jungen Menschen war's aber wohl, als
hätte er einen Geist zu sehen, so versteinert saß er da. Wie wir nun

hinauskamen in den See und der Mond die Gesell-
schaft etwas beleuchtete und heimlicher machte, fing
er allmählig auch zu sprechen an, worauf ich in den
wunderlichsten Reden Antwort gab, mit Fleiß, um
mich zu rächen und die Mädchen, von denen er so
klein gedacht. Das muß ich dir wirklich nachher er-
zählen, was wir für mährchenhakte Gespräche geführt,
und wie ich elfenartig mich benommm. Nur freilich,
wenn ich so weise wäre, wie du es immer wünschest,
hätte ich unter andern bedenken sollen, daß der junge
Herr auch etwa zärtlich werden könnte, und wie ich
das so kommen sah, so steuerte ich wieder leise dem
Ufer zu. Und richtig, zuletzt fährt er auf und ruft
ganz schwärmerisch: Mädchen, Elfe oder wer du bist
— und meinte, ich soll ihn meine Hand küssen und
in meine Augen sehen lassen, damit er mich morgen
wieder kenne. Ja! dacht' ich mir, das wäre noch
schöner, und während er aufsteht und auf mich zugcht,
erhebe ich mich und steige ans Land und gebe dem
Schifflein einen Stoß wie Wilhelm Teil, so daß mein
Traumheld — das muß er mir noch verzeihen —
im Kahn ohne Aufenthalt zusammenpurzelte.

Nun nahm ich schnell meinen Mantel um, riß
den Schleier ab und eilte athemlos hieher. Den
Klageruf des jungen Menschen aber, daß er mich
verloren, den hörte ich noch lange hinhallen an den
Gestaden des stillen Sees."

III.

Am andern Morgen in thauiger Frühe ging der
Jüngling den See entlang, emsig spähend nach allen
Seitm, ob ihm nicht ein Zeichen würde über die
Erscheinung von gestern. Er fand den alten Ahorn

2
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Seefräulein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Maler <Motiv>
Wald <Motiv>
Stuhl <Motiv>
Boot <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 9.1848, Nr. 194, S. 9
 
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