Comptoir-Stolz.
Principal: . Maier, machen Se
nach dem Satz lieber 'n Strichpunkt,
als 'n Komma!"
Lehrling: „Warum?"
Principal: „Nu', weil es sicht
großstädtischer ans!"
Aus d c m K o s e r n h o f.
Unteroffizier (bei'm Turnen):
„Kann der Kerl nit enteil über das Seil
springe! Schämst De Dich nit vor Deine
eigene Flöh'!?"
In der Nordsee.
„Aaron, siehst De, wie mich die Welle
umkost!?" — „Js ja bekannt, daß 's
Meerwasser hat 'n schlechten Geschmack!"
Aus der Schule geschwätzt.
Lehrer (die Waage erklärend):
„Nun, Fritzchen, wenn Dein Vater ein
Pfund Zucker wiegt und die Gewichte
sinken noch nach unten, was muß er
dann thun?" — Fritzchen (Sohn eines
Spezereihändlers): „Er hält 's Züngerl
fest!"
R e n o m m a g c.
Erster Sonntagsjäger: „Sie
haben den Hasen ja gefehlt!"
Zweiter Sonntagsjäger: „Ja
wissen S', das ewige Treffen kriegt
man eben auch 'mal satt!"
Das Zauberlied.
schmeckt einem dabei doppelt gut! . . Hier Gretel", wandte er sich
dann an sein Töchterlein, „gib das dem wackeren Sangesbruder
und gib ihm auch einen Humpen Rothen, aber einen von den
Ritterhumpen, denn im Trinken sind die Sänger auch Ritter!"
Gretel fuhr empor, wie aus einem Traum, und trat auf den
jungen Sänger zu. Aber der sah nicht auf das glänzende
Goldstück, das sie ihm bot, er sah nur die glänzenden Thränen
in ihren Augen. Eine Weile stand das Pärchen still, wie mit
Blut übergossen. Dann aber ergriff Heinrich das Mädchen bei
der zitternden Hand und sprach: „Lieber als alle Goldstücke
Deines Vaters wäre mir ein Kuß von Dir, Gretelein!"
Die Damen wurden roth und die Ritter gelb. Der alte
Graf aber sing an zu schelten und zu toben. „He, Balthasar,
Kuno, Wendelin!" rief er mit Löwenstimme seinen Knechten zu,
„ergreift mir diesen frechen Hund von einem Bänkelsänger und
werfet ihn in's unterste Burgverlies;, daß ihm bei Kröten und
Molchen das heiße Blut sich kiihle! . . Und Du, Gretel, solltest
Dich schämen", schrie er an seine Tochter hin, „Du hast den
Kerl sogar noch angelüchelt! Weißt Du nicht, wozu in solchen
Fällen eine wohlerzogene Jungfrau ihre Nägel hat? Wenn so
'was Deine selige Frau Mutter Hütte erleben müssen! Du hast
von heut' an acht Tage Zimmerarrest — mit trockenem Tisch!"
- (Schluß folgt.)
Vom T r i n'k e r st a n d p u n k t.
Die Spätherbstzeit - daß Gott erbarm'! -
Sie ist die schlimmste schier:
Für Branntwein ist es noch zu warm,
Und schon zu kalt für's Bier.
K. w.
12*
Principal: . Maier, machen Se
nach dem Satz lieber 'n Strichpunkt,
als 'n Komma!"
Lehrling: „Warum?"
Principal: „Nu', weil es sicht
großstädtischer ans!"
Aus d c m K o s e r n h o f.
Unteroffizier (bei'm Turnen):
„Kann der Kerl nit enteil über das Seil
springe! Schämst De Dich nit vor Deine
eigene Flöh'!?"
In der Nordsee.
„Aaron, siehst De, wie mich die Welle
umkost!?" — „Js ja bekannt, daß 's
Meerwasser hat 'n schlechten Geschmack!"
Aus der Schule geschwätzt.
Lehrer (die Waage erklärend):
„Nun, Fritzchen, wenn Dein Vater ein
Pfund Zucker wiegt und die Gewichte
sinken noch nach unten, was muß er
dann thun?" — Fritzchen (Sohn eines
Spezereihändlers): „Er hält 's Züngerl
fest!"
R e n o m m a g c.
Erster Sonntagsjäger: „Sie
haben den Hasen ja gefehlt!"
Zweiter Sonntagsjäger: „Ja
wissen S', das ewige Treffen kriegt
man eben auch 'mal satt!"
Das Zauberlied.
schmeckt einem dabei doppelt gut! . . Hier Gretel", wandte er sich
dann an sein Töchterlein, „gib das dem wackeren Sangesbruder
und gib ihm auch einen Humpen Rothen, aber einen von den
Ritterhumpen, denn im Trinken sind die Sänger auch Ritter!"
Gretel fuhr empor, wie aus einem Traum, und trat auf den
jungen Sänger zu. Aber der sah nicht auf das glänzende
Goldstück, das sie ihm bot, er sah nur die glänzenden Thränen
in ihren Augen. Eine Weile stand das Pärchen still, wie mit
Blut übergossen. Dann aber ergriff Heinrich das Mädchen bei
der zitternden Hand und sprach: „Lieber als alle Goldstücke
Deines Vaters wäre mir ein Kuß von Dir, Gretelein!"
Die Damen wurden roth und die Ritter gelb. Der alte
Graf aber sing an zu schelten und zu toben. „He, Balthasar,
Kuno, Wendelin!" rief er mit Löwenstimme seinen Knechten zu,
„ergreift mir diesen frechen Hund von einem Bänkelsänger und
werfet ihn in's unterste Burgverlies;, daß ihm bei Kröten und
Molchen das heiße Blut sich kiihle! . . Und Du, Gretel, solltest
Dich schämen", schrie er an seine Tochter hin, „Du hast den
Kerl sogar noch angelüchelt! Weißt Du nicht, wozu in solchen
Fällen eine wohlerzogene Jungfrau ihre Nägel hat? Wenn so
'was Deine selige Frau Mutter Hütte erleben müssen! Du hast
von heut' an acht Tage Zimmerarrest — mit trockenem Tisch!"
- (Schluß folgt.)
Vom T r i n'k e r st a n d p u n k t.
Die Spätherbstzeit - daß Gott erbarm'! -
Sie ist die schlimmste schier:
Für Branntwein ist es noch zu warm,
Und schon zu kalt für's Bier.
K. w.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Plagegeister im Biergarten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1889
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2304, S. 103
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg