Fliegende Blätter (92.1890 (Nr. 2319-2344))

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Herr und Frau Geheimrath kehren früher
als vorausgesehen von der Badereise zurück
und bemerken, zur Abendzeit vom Bahnhof
kommend, zu ihrem größten Erstaunen, daß
der Salon ihrer Wohnung festlich beleuchtet ist.
Nichts Gutes ahnend, betreten sie möglichst
geräuschlos ihr Haus, eilen die Treppe hinan,
reißen die Thüren auf und sehen nun zu ihrer
höchsten Entrüstung, wie sich die Dienerschaft
um eine kräftig duftende Bowle malerisch
gruppirt hat und in der gemüthlichsten Unter-
haltung begriffen ist. Bei'm Anblick des Ge-
heimrathes und der gestrengen Gnädigen, die,
nach Worten ringend, vorläufig mit Blicken die
Sünder zu zerschmettern sucht, war Alles
sprachlos, bis endlich das redegewandte Stuben-
mädchen dem Ehepaare zuruft: „Halten zu
Gnaden, gnädiger Herr und gnädige Frau,
wir wollten uns nur erlauben, die uner-
wartete Ankunft unserer gnädigen Herr-
schaft zu feiern!"

Geistesgegenwart.

Ein edler Schuldner.

»Aber Mensch, ich sehe Dich nun schon zum dritten
Schneider hineingehen!" — „Ja, weißt Du, ich habe sozu-
sagen einen „Moralischen" — ich vertheile meine Schulden!"

Der verlorene und wiedergefnndene Passagier.

(In sieben Bildern.)

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