Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
18.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

2336-

Preis des Bandes (26 Nummern) M. 6.7V. Bei directem

Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich vpTT -ov

rF. 7.5V, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^ 8.—

Einzelne Nummer 3V

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Wie der Hindu-Professor Baselemanes seine entflohene Gattin wiederbekam.

Eine sonderbare Geschichte aus Hinterindien.

r war ein großer Gelehrter, der Herr Baselemanes,
einer der berühmtesten Bengali-Professoren in Cal-
cutta und zugleich Oberpriester an dem Parsen-
Tempel, ein vorzüglicher Redner und Philosoph,
aber er hatte eine theure Gattin Namens Bhilla, die machte ihm
trotz aller Gelehrsamkeit und allen Reichthums das Leben sauer,
wie das in Hinterindien und anderwärts zuweilen vorkommt.

Frau Bhilla war jung und hübsch und Herr Baselemanes war alt
und häßlich. Auch das kommt zuweilen vor. War es dieser
Gegensatz, oder lag es so in der Charaktereigenthümlichkeit der
Frau Bhilla — sie führte im Hause ein absolutes Regiment, und
dem armen Professor war nicht einmal eine berathende Stimme
in häuslichen Angelegenheiten eingeräumt. Es war daher nicht
nur die Last des Wissens, unter welcher der gelehrte Mann oft im
Stillen seufzte; — was seine Lage als Ehemann noch schwieriger
und unerfreulicher machte, das waren seine jüngeren Collegen,
welche der Frau Professorin und Oberpriesterin weit mehr Liebens-
würdigkeiten erwiesen, als ihm. War es unter solchen Umständen
zu verwundern, wenn Herr Baselemanes leichter anfathmete, als
er eines schönen Tages die Wahrnehmung machte, daß seine
theure Bhilla über Nacht verschwunden war! Die Frau Pro-
fessorin hatte sich heimlich entfernt, Niemand wußte wohin
sie war, wie man in Hinterindien sagt, „durchgebrannt" ! —
Natürlich mußte Baselemanes sich darüber äußerst bestürzt zeigen,
und der Anstand gebot es, daß er nicht nur die Hilfe der
Polizei in Anspruch nahm, sondern auch mittels Inserates in
dem Calcuttaer Tagblatt Demjenigen eine ansehnliche Summe
Geldes als Belohnung versprach, welcher ihm seine theure Gattin
lebendig wieder brächte.

Zu jener Zeit lebte in Calcutta ein Privatgelehrter Namens
Di-. Baluk, ein schlauer Geselle, dem es an nichts als an den
nöthigen Geldmitteln fehlte, um ein reicher Mann zu sein und
der, ohne daß er ein besonderer Freund geistiger oder körper-
licher Arbeit gewesen wäre, unermüdlich war, wenn es galt,
einen Nebenmenschen zu überlisten, oder aus bequeme Weise einen
guten Gewinn zu machen. Der kluge Baluk hatte einen ebenso
klugen Vogel, eine Elster; mit dieser wohnte er zusammen im
Hause des Geheimpolizisten Herrn Kleuer im dritten Stocke in

18

/
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie der Hindu-Professor Baselemanes seine entflohene Gattin wiederbekam"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2336, S. 153
 
Annotationen