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„Hier, mein Lieber, gebe ich Ihnen die fünf Mark zurück, j
j welche Sie mir neulich borgten!"
„Ah — richtig — darauf hatte ich wirklich ganz ver-
! gessen!"
„Zum Teufel, warum haben Sic mir das nicht vorher
. gesagt!?" __
Einkommen?" — „Alles in Allem sechs-
tausend Mark, Herr Commerzienrath!"
— „Hm — hiezu kämen also noch die
Zinsen aus dem Kapitale von hundert-
tausend Mark, das ich meiner Tochter
mitzugeben beabsichtige!" — „Die. . .
die Hab' ich mir allerdings schon mit
einzurechnen erlaubt!"
. Ortsrichter: „Was haben die Herren
vorzubringen?"
Reisender: „Ich hatte heute das Pech,
dem Seppelbauer eine halb gemästete Gans
zu überfahren. Ich biete ihm eine Mark
Schadenersatz an und verzichte auf die
Gans. Nicht wahr, so ist es recht?"
Seppelbauer: „Ich verlang' zwei
Mark Ersatz und mach' auf die Gans keinen
Anspruch; dieses Mal bin ich im Recht!"
Ortsrichter (zieht eine Mark aus der
Tasche und legt dieselbe auf den Tisch):
„Erlegen Sie, mein Herr, eine Mark (ge-
schieht), und Ihr, Seppelbauer, nehmt hier
die zwei Mark, dann haben Sie, Reisender,
Recht, der Seppelbauer hat Recht und ich
habe auch Recht, denn für eine Mark hat
noch kein Ortsrichter eine gebratene Gans
„. . . Bevor ich auf Ihre Werbung um die Hand meiner Tochter antworte, gegessen!"
muß ich mir die Frage erlauben: wie hoch, Herr Baron, beläuft sich Ihr jährliches
Gute Ausrede.
Studiosus Windig (in der Neujahrsnacht bei'm Gelage,
fünf Minuten nach 12 Uhr): „Ich muß aber wirklich jetzt.in mich
gehen und ein ordentliches Leben anfangen!" — Studiosus Pump:
„Ach was! Dieses Jahr ist ja nun doch einmal angebrochen!"
Variante.
Das Auge, der Spiegel der Seele —
Die Nase, gar oft der Spiegel der — Kehle!
Zu viel verlangt.
Motivirung.
Salomonischer Spruch.
„Warum willst De den FUckeles nicht nehmen zum Com-
pagnon?" — „Der Fleckeles war einmal versprochen mit meiner
Frau, bevor ich fe Hab' geheirathet. An' Menschen, der
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Bnchdrnckerei von K. Mühlthaler in München
Hicru eine örilage.
„Hier, mein Lieber, gebe ich Ihnen die fünf Mark zurück, j
j welche Sie mir neulich borgten!"
„Ah — richtig — darauf hatte ich wirklich ganz ver-
! gessen!"
„Zum Teufel, warum haben Sic mir das nicht vorher
. gesagt!?" __
Einkommen?" — „Alles in Allem sechs-
tausend Mark, Herr Commerzienrath!"
— „Hm — hiezu kämen also noch die
Zinsen aus dem Kapitale von hundert-
tausend Mark, das ich meiner Tochter
mitzugeben beabsichtige!" — „Die. . .
die Hab' ich mir allerdings schon mit
einzurechnen erlaubt!"
. Ortsrichter: „Was haben die Herren
vorzubringen?"
Reisender: „Ich hatte heute das Pech,
dem Seppelbauer eine halb gemästete Gans
zu überfahren. Ich biete ihm eine Mark
Schadenersatz an und verzichte auf die
Gans. Nicht wahr, so ist es recht?"
Seppelbauer: „Ich verlang' zwei
Mark Ersatz und mach' auf die Gans keinen
Anspruch; dieses Mal bin ich im Recht!"
Ortsrichter (zieht eine Mark aus der
Tasche und legt dieselbe auf den Tisch):
„Erlegen Sie, mein Herr, eine Mark (ge-
schieht), und Ihr, Seppelbauer, nehmt hier
die zwei Mark, dann haben Sie, Reisender,
Recht, der Seppelbauer hat Recht und ich
habe auch Recht, denn für eine Mark hat
noch kein Ortsrichter eine gebratene Gans
„. . . Bevor ich auf Ihre Werbung um die Hand meiner Tochter antworte, gegessen!"
muß ich mir die Frage erlauben: wie hoch, Herr Baron, beläuft sich Ihr jährliches
Gute Ausrede.
Studiosus Windig (in der Neujahrsnacht bei'm Gelage,
fünf Minuten nach 12 Uhr): „Ich muß aber wirklich jetzt.in mich
gehen und ein ordentliches Leben anfangen!" — Studiosus Pump:
„Ach was! Dieses Jahr ist ja nun doch einmal angebrochen!"
Variante.
Das Auge, der Spiegel der Seele —
Die Nase, gar oft der Spiegel der — Kehle!
Zu viel verlangt.
Motivirung.
Salomonischer Spruch.
„Warum willst De den FUckeles nicht nehmen zum Com-
pagnon?" — „Der Fleckeles war einmal versprochen mit meiner
Frau, bevor ich fe Hab' geheirathet. An' Menschen, der
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Bnchdrnckerei von K. Mühlthaler in München
Hicru eine örilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zuvorkommend" "Motivirung" "Zu viel verlangt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 94.1891, Nr. 2373, S. 28
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg