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In Liebe vereint.
„So ist's auf der Welt! Geht mein Ge-
schäft schlecht, so Hab' ich keine Ursache
vergnügt zn sein, — geht es gut, so Hab'
ich keine Zeit vergnügt zu sein... Ver-
gnügt bin ich also nie!"
Ein bekannter Name.
„Würden Sie eine Anzahl Gedichte von mir
verlegen?" — „Ja — wenn Sie einen bekannten
Namen haben!" — „Den habe ich!" — „Bei Ihrer
Jugend — da bin ich neugierig!" — „Er ist so-
gar sehr bekannt!" — „Darf ich Bitten, mein
auf's Höchste gespanntes Interesse zu befried-
igen!" — „Ich heiße — Maier!"
Lief er — nach dem Reich der Mitte
Blickt der Jüngling von Japan.
Keine Brücke, die sich spannte
Ueber's Meer, von Strand zu Strande,
Und die Liebesflamme brannte
Diesseits, jenseits täglich mehr!
Ach und auch kein Schiff befreite
Beide von dem Herzeleide;
Keinen Nickel hatten Beide:
Onkel, Tante geizten sehr.
Ach, und er war kein Leander,
Daß da wie ein Salamander
Monolog.
Nächtlich an des Liebchens Strand er
Leicht und schnell hinüberschwamm.
Amor kratzte sich die Ohren,
Der Mann muß heutzutage ein Haus
machen, in dem sich die Frau den Hof
machen läßt.
Begründete Klage.
Lulu: „. . Und was macht der Zu-
künftige?" — Lili: „O Gott, der Mensch
bleibt sich immer gleich!" — Lulu:
„Soll das ein Vorwurf sein?" —Lili:
Da sie täglich ihn beschworen,
Die sein Pfeil sich auserkoren:
„Herrgott, wie bring', ich sie z'samm' ?"
Endlich ist ein Hai gekommen,
Hat die Chinamaid genommen,
Ist mit ihr davon geschwommen,
Hat verschluckt sie in den Bauch.
Als er dann die Maid von China
Halt' in seinem Magen d'rinna,
Schwamm er schnell nach Japan hin aa'
Und verschlang den Jüngling auch.
«. ®.
„Freilich — wenn Einer immer der
Zukünftige bleibt!"
Ein Wunder der Naturgeschichte.
Meister Klempfinger (am Stamm-
tisch): „. . . Vormittags geh' ich in jeder
Woche höchstens zweimal in's Wirthshaus:
Mittwochs lauf' ich zum „Mohren" auf
Kälberfüß, und alle Samstag spring'
ich auf Schweinshaxln hinüber zu
den „Drei Raben" I"
Verkannte Kunst.
Sepp (zum Toni): „Du, sag'
amal, warum springt denn die in dem
kurzen Röckl so wüthig umanänd' ?"
„Ha, dummer Kerl", antwortet
der Toni, „die friert's halt in d'
Fuß"."
In Liebe vereint.
„So ist's auf der Welt! Geht mein Ge-
schäft schlecht, so Hab' ich keine Ursache
vergnügt zn sein, — geht es gut, so Hab'
ich keine Zeit vergnügt zu sein... Ver-
gnügt bin ich also nie!"
Ein bekannter Name.
„Würden Sie eine Anzahl Gedichte von mir
verlegen?" — „Ja — wenn Sie einen bekannten
Namen haben!" — „Den habe ich!" — „Bei Ihrer
Jugend — da bin ich neugierig!" — „Er ist so-
gar sehr bekannt!" — „Darf ich Bitten, mein
auf's Höchste gespanntes Interesse zu befried-
igen!" — „Ich heiße — Maier!"
Lief er — nach dem Reich der Mitte
Blickt der Jüngling von Japan.
Keine Brücke, die sich spannte
Ueber's Meer, von Strand zu Strande,
Und die Liebesflamme brannte
Diesseits, jenseits täglich mehr!
Ach und auch kein Schiff befreite
Beide von dem Herzeleide;
Keinen Nickel hatten Beide:
Onkel, Tante geizten sehr.
Ach, und er war kein Leander,
Daß da wie ein Salamander
Monolog.
Nächtlich an des Liebchens Strand er
Leicht und schnell hinüberschwamm.
Amor kratzte sich die Ohren,
Der Mann muß heutzutage ein Haus
machen, in dem sich die Frau den Hof
machen läßt.
Begründete Klage.
Lulu: „. . Und was macht der Zu-
künftige?" — Lili: „O Gott, der Mensch
bleibt sich immer gleich!" — Lulu:
„Soll das ein Vorwurf sein?" —Lili:
Da sie täglich ihn beschworen,
Die sein Pfeil sich auserkoren:
„Herrgott, wie bring', ich sie z'samm' ?"
Endlich ist ein Hai gekommen,
Hat die Chinamaid genommen,
Ist mit ihr davon geschwommen,
Hat verschluckt sie in den Bauch.
Als er dann die Maid von China
Halt' in seinem Magen d'rinna,
Schwamm er schnell nach Japan hin aa'
Und verschlang den Jüngling auch.
«. ®.
„Freilich — wenn Einer immer der
Zukünftige bleibt!"
Ein Wunder der Naturgeschichte.
Meister Klempfinger (am Stamm-
tisch): „. . . Vormittags geh' ich in jeder
Woche höchstens zweimal in's Wirthshaus:
Mittwochs lauf' ich zum „Mohren" auf
Kälberfüß, und alle Samstag spring'
ich auf Schweinshaxln hinüber zu
den „Drei Raben" I"
Verkannte Kunst.
Sepp (zum Toni): „Du, sag'
amal, warum springt denn die in dem
kurzen Röckl so wüthig umanänd' ?"
„Ha, dummer Kerl", antwortet
der Toni, „die friert's halt in d'
Fuß"."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In Liebe vereint" "Monolog" "Verkannte Kunst"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 94.1891, Nr. 2392, S. 195
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg