Fliegende Blätter (96.1892 (Nr. 2423-2448))

Sängers Lohn.

232 Der kranke Landwirth.

r war in die Welt gegangen
Mit jugendleichtem Schritt,
Und wo er weilte, da sangen
Sie seine Lieder mit.

Heim zog er, als er zum Sterben
Sich fühlte schwach und alt;

Er wollt' in der Heimath sterben
Und starb in der Heimath bald.

Jedoch in der Heimath haben
Sie ihn nicht mehr gekannt,

Und einsam ward er begraben
Am stillen Kirchhofsrand.

Sein Grab ist längst verfallen,

Und Keiner, der es sieht; —

Aber dort singen die Nachtigallen,

Als wär's von ihm ein Lied.

_ / Älb. koderich.

Boshaft.

Alte C oq»e t t e (triumphirend): . Und

Er, der Löwe des Tages, ist jetzt der
König meines Herzens!"

Cousin: „Das wundert mich nicht!
Der Löwe ist ja der Wüsten-König!"

Im Eifer.

Lehrer (zum Schüler): „Wart', ich will
Dich lehren, Unsinn zu treiben! Du schreibst
zur Strafe hundertmal: „Ich bin der größte
Esel" — und läßt es von Deinem Vater
unterschreiben!"

Furchtbare Strafe.

„. . . Und wie straftest Du denn die unerhörte Kühnheit des Lieutenant
als er Dir einen Kuß raubte?"

„Ich Hab' einfach so gethan, als hätte ich-gar nichts gemerkt!"

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdrulkerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eint Leitage.