Egoistisch.
Donna Clara.
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Dame: „Nehmen Sic diese Schuhe ' ^"schlecht
Ahnen!" — Bettler (ger.ugtchatzend). L_ 1 . t r:£
»»«!- - D.m.: .L«. »«gl Ä jlS
^ls zu seinem Tode benützt!" - Dettler. .
nbcr lw^'stc Zeit, das; er gestorben ist.
Pessimistisch.
..Du, Laura, so einen gewandten Bertheidiger, wie Den.
Bräutigam ist, möchte ich nicht zum Manne haben-
Z," .»i - ».«.«- M ' •"
Segenüber aus Allem heraus!"
^E^^^aglich sah man Donna Clara -
Eine reiche Erbin war sie —
In Begleitung des Do» Pedro
Und des edlen Don Rodrigo
Um die Zeit der Dämmerstunde
Auf der großen Promenade.
Stets erschienen sie zu dreien —
Donna Clara in der Mitte,
Ihr zur Rechten Don Rodigro,
Und Don Pedro ihr zur Linken.
So lustwandelten sie täglich
Bis zum Untergang der Sonne,
Dann geleiteten die Ritter
Donna Clara wieder heimwärts,
Nahmen Abschied vor dem Hause
Und entfernten sich selbander.
Da sprach einst nach dem Spaziergang
Don Rodigro zu Don Pedro:
„So kann es nicht weiter geh'n!
Beide lieben wir die Donna,
Aber sie, sic liebt nur einen -
Dieser Glückliche bin ich.
Habe dafür sich're Zeichen:
Immer ist ihr sanftes Auge
Nur auf mich gerichtet, niemals
Wendet sich ihr Blick von mir!"
„Nein, Rodrigo", rief Don Pedro,
„Mir, nur mir gilt ihre Liebe,
Denn die Donna — lange weiß ich's
Und sch' täglich cs von neuem -
Hat auf mich ein Aug' geworfen.
Doch, weil Du auch Dich geliebt glaubst,
Wollen wir um Clara kämpfen,
Und das Schwert, es soll entscheiden
Für den einen oder andern!"
Gegenüber mit den Waffen
Standen sich im schatt'gen Walde
Don Rodrigo Und Don Pedro.
Sie begannen mit den Klingen
Aufeinander loszuschlagen.
Jetzt, geschickt mit raschem Stoße
Gruben sic sich gegenseitig
In das Herz die spitzen Schwerter —
Und das Herz ist so empfindlich.
Beide mußten daran sterben.
Hat die reiche Donna Clara
Leichten Sinnes mit den Rittern
Nur ein frevles Spiel getrieben,
Oder sahen falsch die Ritter?
Frei von Schuld war Donna Clara.
Dennoch hatten recht gesehen
Don Rodigro und Don Pedro,
Und auf jeden von den Beiden
Hatte sie ein Aug' geworfen —
Aber nicht aus frevlem Leichtsinn,
r
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Donna Clara.
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Dame: „Nehmen Sic diese Schuhe ' ^"schlecht
Ahnen!" — Bettler (ger.ugtchatzend). L_ 1 . t r:£
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^ls zu seinem Tode benützt!" - Dettler. .
nbcr lw^'stc Zeit, das; er gestorben ist.
Pessimistisch.
..Du, Laura, so einen gewandten Bertheidiger, wie Den.
Bräutigam ist, möchte ich nicht zum Manne haben-
Z," .»i - ».«.«- M ' •"
Segenüber aus Allem heraus!"
^E^^^aglich sah man Donna Clara -
Eine reiche Erbin war sie —
In Begleitung des Do» Pedro
Und des edlen Don Rodrigo
Um die Zeit der Dämmerstunde
Auf der großen Promenade.
Stets erschienen sie zu dreien —
Donna Clara in der Mitte,
Ihr zur Rechten Don Rodigro,
Und Don Pedro ihr zur Linken.
So lustwandelten sie täglich
Bis zum Untergang der Sonne,
Dann geleiteten die Ritter
Donna Clara wieder heimwärts,
Nahmen Abschied vor dem Hause
Und entfernten sich selbander.
Da sprach einst nach dem Spaziergang
Don Rodigro zu Don Pedro:
„So kann es nicht weiter geh'n!
Beide lieben wir die Donna,
Aber sie, sic liebt nur einen -
Dieser Glückliche bin ich.
Habe dafür sich're Zeichen:
Immer ist ihr sanftes Auge
Nur auf mich gerichtet, niemals
Wendet sich ihr Blick von mir!"
„Nein, Rodrigo", rief Don Pedro,
„Mir, nur mir gilt ihre Liebe,
Denn die Donna — lange weiß ich's
Und sch' täglich cs von neuem -
Hat auf mich ein Aug' geworfen.
Doch, weil Du auch Dich geliebt glaubst,
Wollen wir um Clara kämpfen,
Und das Schwert, es soll entscheiden
Für den einen oder andern!"
Gegenüber mit den Waffen
Standen sich im schatt'gen Walde
Don Rodrigo Und Don Pedro.
Sie begannen mit den Klingen
Aufeinander loszuschlagen.
Jetzt, geschickt mit raschem Stoße
Gruben sic sich gegenseitig
In das Herz die spitzen Schwerter —
Und das Herz ist so empfindlich.
Beide mußten daran sterben.
Hat die reiche Donna Clara
Leichten Sinnes mit den Rittern
Nur ein frevles Spiel getrieben,
Oder sahen falsch die Ritter?
Frei von Schuld war Donna Clara.
Dennoch hatten recht gesehen
Don Rodigro und Don Pedro,
Und auf jeden von den Beiden
Hatte sie ein Aug' geworfen —
Aber nicht aus frevlem Leichtsinn,
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Egoistisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 99.1893, Nr. 2507, S. 59
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg