Fliegende Blätter (99.1893 (Nr. 2501-2526))

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Der fingirte photographische Moment-Apparat.

Ne quid nimis!

(Ein Lelirgedicht).

<g||in Schuster war, der schusterte
Bis spät der Abend sank;
Und wer dies Schuhwerk musterte,
Ward schier vor Kummer krank.
Der schwache Gummizug zerriß,
Wenn man die Knöchel bog;

Das Oberleder barst und schliß,
Und jede Naht betrog.

Ein Schneider war, der schneiderte
Acht Stunden nur am Tag;

Und wen der Mann beklciderte,
Der schien von gutem Schlag!

Der Rock, der nirgends klaffende,
Saß fest und panzergleich:

So ward der Mäßig-Schaffende
An Gold und Ehren reich.

Ein Autor war, der fabelte
Bis früh der Morgen kam;

Und wer dieß Zeug ergabelte,

Verging vor Weh und Gram.

Gestümpert war's und abgeschmackt
Und mühsam angequält;

Ja selbst die Sprache schien zerhackt
Und jedes Bild verfehlt.

Ein Dichter war, der dichtete
Nur so von Zeit zu Zeit;

Und was er schuf, das lichtete
Ringsher die Dunkelheit.

Nur wenn Apoll ihm lächelte,

Nahm er die Lyra her —

D rum ward der geist-umsächelte
Ju Deutschland populär! ikrnq lkcklt,i„

Liebes Werbung

eines Geschäftsreisenden.

„Meine Liebe zu Ihnen, Fräulein Rosa, übertrifft Alles,
was in diesem Artikel nach dagewesen ist!"

Rcdaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hir)u rinr Lcilagc.