203
heute Damenkaffee, zu welchem die Frauen sämmtlicher
HMvratioren eingeladen sind.
Frau Rendant: „Meine liebe Frau Doctor, wohin ist denn Ihr Herr Gemahl heute früh gerufen worden?"
Frau Doctor: „Ach, er wurde zur Baronin Hebelstei» gerufen, die recht leidend sein soll!" Frau Rendant: „lind da
stnd Sie so ruhig?! Die Dame soll ja eine recht gefährliche Sirene sein!" Frau Krcisthierarzt: „Aber, meine liebe
Mn,, Rendant, wir Doctor flauen dürfen nicht eifersüchtig sein!"
Gedankensplitter.
Biele Börsenspekulanten spckuliren weniger au der Börse als
«ns die Börse. u. i\\.
Werde» ist das Hilfszeitwort des Jünglings, sein da-:- des
Mannes, haben das des Greises. 6-
Uhö ist es mit der Jugend aus, Unzuverlässig als Begleiter
Und du ivillst noch jugendlich Ist Glück, das wir phantastisch
^ glänze» — üAn >
besprengst du verdorrten Ro Es must die rechte Himmels-
senstrauß lciter^
Mit duftenden Essenzen. Mil Füßen auf der Erde steh n.
Alb. Koberidi.
Was Geiz ein Lcbeulang zusammenscharrte,
Berschwcndung setzt cs oft aus eine 3arte.
Das Glück ist blind — sagen gewöhnlich Jene, welche vom
^lück übersehen werden. e
D i e Vergangenheit.
Humoreske von Ttlielicrrd Wra«ne.
ch war nicht mehr jung, Ende der Dreißiger, und
ein tolles Leben ich war Schauspieler, Maler
und Schriftsteller gewesen lag hinter mir, als
das Testament eines alte», aber sehr vernünftige»
Onkels mich in den Stand setzte, ans eigenen Füßen
zu stehen.
Mein Onkel ging von dem Standpunkte ans,
daß Jemand, der alles Mögliche begonnen und dem
nichts geglückt sei, der gedarbt und gekämpft, ein Vermögen am
Besten zu verwalten verstehen, und auch von dem Nutzen desselben
den größten Genuß haben würde.
Er hatte nicht Unrecht. Ich fühlte mich, der ewigen Geld
Verlegenheit entrückt, wie neugeboren, und lebte nur meinen Träumen
und Phantasien. Ich hatte, um ganz allein zu sein, in dem großen
geräuschvollen Berlin Wohnung genommen, denn nirgend ist man
einsamer, als inmitten einer großen Menschenmenge.
Nur der Komiker eines Theaters zweiten Ranges, den ich von
heute Damenkaffee, zu welchem die Frauen sämmtlicher
HMvratioren eingeladen sind.
Frau Rendant: „Meine liebe Frau Doctor, wohin ist denn Ihr Herr Gemahl heute früh gerufen worden?"
Frau Doctor: „Ach, er wurde zur Baronin Hebelstei» gerufen, die recht leidend sein soll!" Frau Rendant: „lind da
stnd Sie so ruhig?! Die Dame soll ja eine recht gefährliche Sirene sein!" Frau Krcisthierarzt: „Aber, meine liebe
Mn,, Rendant, wir Doctor flauen dürfen nicht eifersüchtig sein!"
Gedankensplitter.
Biele Börsenspekulanten spckuliren weniger au der Börse als
«ns die Börse. u. i\\.
Werde» ist das Hilfszeitwort des Jünglings, sein da-:- des
Mannes, haben das des Greises. 6-
Uhö ist es mit der Jugend aus, Unzuverlässig als Begleiter
Und du ivillst noch jugendlich Ist Glück, das wir phantastisch
^ glänze» — üAn >
besprengst du verdorrten Ro Es must die rechte Himmels-
senstrauß lciter^
Mit duftenden Essenzen. Mil Füßen auf der Erde steh n.
Alb. Koberidi.
Was Geiz ein Lcbeulang zusammenscharrte,
Berschwcndung setzt cs oft aus eine 3arte.
Das Glück ist blind — sagen gewöhnlich Jene, welche vom
^lück übersehen werden. e
D i e Vergangenheit.
Humoreske von Ttlielicrrd Wra«ne.
ch war nicht mehr jung, Ende der Dreißiger, und
ein tolles Leben ich war Schauspieler, Maler
und Schriftsteller gewesen lag hinter mir, als
das Testament eines alte», aber sehr vernünftige»
Onkels mich in den Stand setzte, ans eigenen Füßen
zu stehen.
Mein Onkel ging von dem Standpunkte ans,
daß Jemand, der alles Mögliche begonnen und dem
nichts geglückt sei, der gedarbt und gekämpft, ein Vermögen am
Besten zu verwalten verstehen, und auch von dem Nutzen desselben
den größten Genuß haben würde.
Er hatte nicht Unrecht. Ich fühlte mich, der ewigen Geld
Verlegenheit entrückt, wie neugeboren, und lebte nur meinen Träumen
und Phantasien. Ich hatte, um ganz allein zu sein, in dem großen
geräuschvollen Berlin Wohnung genommen, denn nirgend ist man
einsamer, als inmitten einer großen Menschenmenge.
Nur der Komiker eines Theaters zweiten Ranges, den ich von
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Deplacirte Bemerkung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 99.1893, Nr. 2523, S. 203
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg