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Beiblatt der Fliegenden Blätter — 127.1907 (Nr. 3231-3257)

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https://doi.org/10.11588/diglit.5246#0144
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Moderne Zahnpflege.


Verantwortlich für dre Redaktion.' I. Schneider in München,' für den Inseratenteil: L. Gabler in München. — Verlag von Kraun S- Schneider in München. — In Österreich
Ungarn für die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Dskar Lechner in Wien I. — Truck von F. Miihlthaler's Kuch- und Kunstdruckerei A. K. in München.

Es ist ein sehr gutes Zeichen der Zeit, daß der
Mensch auch an anscheinend unwichtigeren Dingen nicht
mehr gedankenlos vorübergeht, nicht mehr kritiklos die
kleinen Gegenstände des täglichen Lebens entgegennimmt,
wie sie gerade kommen, sondern alles mit Bedacht Prüft.
Besonders gilt das von den Hilfsmitteln für die Körper-
pflege, die man früher als etwas durchaus Nebensäch-
liches ansah, die aber gerade deshalb genauerer Beachtung
wert sind, weil sie täglich, zum Teil mehrfach angewandt
werden, und weil die Summe ihrer eventuell schädigenden
Einzelwirkungen schließlich einen ganz enormen Schaden
bringen kann.
Eine Seife z. B., die ganz geringe Spuren von ätzen-
den Bestandteilen (Lauge) enthält, kann in wenigen Jahren
den gesundesten Teint vollkommen verderben. Ein Zahn-
pulver, das Säuren oder scharfkantige Kryställchen ent-
hält, zerstört das tadelloseste Gebiß in ziemlich kurzer Frist.,,
In beiden Füllen werden die Betroffenen schwerlich ans
die wahre Ursache der Schädigung kommen, sondern sie
ganz wo anders suchen. Der Grund liegt eben in der
tausendfach wiederholten Wirkung einer an sich ganz
winzigen Schädigung. Gerade Zahnpulver gibt hierfür
ein charakteristisches Beispiel.
Exakte wissenschaftliche Untersuchungen der Stoffe,
die heutzutage als Zahnpulver verkauft werden, haben das
überraschende Resultat ergeben, daß kein
einziges der untersuchten Handels-Zahn-
pulver (es sind ca. 60 Marken unter-
sucht worden) den Anforderungen ent-
spricht, die an ein tadelloses Zahnpulver
gestellt werden müssen. Einige Fabri-
kanten setzen ihren Zahnpulvern Säuren
und dergleichen zu. Solche Zahnpulver
sind direkt schädlich für die Zahnsubstanz
und daher unbedingt zu verwerfen.
Andere Präparate enthalten als Grund-
stoff gemahlene Kreide, die aus mehr
oder weniger scharfkantigen, glasharten
Krystallen besteht. Diese ritzen beim
Putzen den Zahnschmelz und können

dadurch großen Schaden anrichten. Geradezu als Unfug
muß man es aber bezeichnen, wenn, wie dies vielfach
geschieht, den Zahnpulvern Austernschalen, Holzkohle,
Bimsstein und dergleichen Stoffe zugesetzt werden. Solche
grobwirkende Mittel benutzt nian wohl mit Vorteil zum
Putzen von Metallgegenständen, aber nicht für das kost-
bare Email der Zähne. Da ist es denn kein Wunder,
daß zahlreiche Menschen trotz sorgsamster Pflege und
gewissenhaftester Behandlung durch den Zahnarzt doch
schadhafte Zähne bekommen. —
Dieser Stand der Dinge hat uns zu dem Entschlüsse
geführt, zu versuchen, ein hygienisch einwandfreies Zahn-
pulver herzustellen.
Diese Aufgabe war weniger einfach, als wir an-
fänglich annahmen. Erst nach mehrjährigen Versuchen
ist es gelungen, mit unserem Jrex-Zahnpulver ein
Präparat herzustellen, daß wir getrost als ein Ideal-
Präparat bezeichnen können. Es ist von einer Gleich-
förmigkeit und Feinheit der einzelnen Körnchen, unver-
gleichlich für die Pflege und Weißhaltung der Zähne.
Die Patent-Jrex-Dose gestattet die Abgabe des
Jrex-Zahnpulvers, ohne daß die Bürste mit dem
Pulver in der Dose direkt in Berührung kommt. Beim
Ausdrücken auf ein besonderes Tellerchen, das jeder
Dose kostenlos beigeliefert wird, entleert die Büchse immer
nur so viel Pulver, als zum einmaligen
Gebrauche gerade nötig ist. Die Auf-
nahme des Zahnpulvers durch die Zahn-
bürste findet also außerhalb der Dose statt.
Auf diese Weise bleibt das Jrex-Zahn-
pulver stets frisch und trocken und kann
bis zum letzten Körnchen ausgenutzt
werden.
Preis einer Dose Jrex Mk. 1.—.
Eine Dose Jrex enthält etwa 60
Portionen Jrex-Zahnpulver, reicht also
bei täglichem Gebrauche etwa 2 Monate.
 
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