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Beiblatt der Fliegenden Blätter — 148.1918 (Nr. 3780-3805)

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https://doi.org/10.11588/diglit.5078#0060
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Vom Nutzen -es geselligen Umgangs.

Daß guter Umgang und anregende Geselligkeit bilden und fördern, ist allgemein be-
kannt; sie bedeuten recht eigentlich einen Tauschhandel geistiger Güter. Allem sie sind
nicht immer zu haben, wenn man sie braucht; sie werden zum Teil durch äußere Umstände
bedingt und beeinflußt, sie sind nicht jedem, der danach trachtet, ohne weiteres vergönnt.
Sie sind geistiger Kaviar, und den kann sich eben nicht jeder leisten.

Eines aber steht jedermann zu Gebote, und das ist der Umgang überhaupt, der
Umgang mit den verschiedenen Menschen, mit Menschen der verschiedenen Klassen und
Arten, mit gutmütigen und rauhbeinigen, mit groben und höflichen, mit rücksichtsvollen
und rücksichtslosen,'mit selbstlosen und selbstsüchtigen. Dieser Umgang ist vom gewöhn-
lichen Standpunkt aus betrachtet, oftmals kein Genuß. Im Gegenteil! Ueberall stößt
man auf Widerspruch, auf abweichende Ansichten und Meinungen, auf Ecken und Kanten.
Man fühlt sich öfter abgestoßen, als angezogen, und wer nicht sehr widerstandsfähig ist,
der' zieht sich bald auf sich selbst und einige Gleichgesinnte zurück. Das aber ist ein
schwerer Fehler! Gerade dieser widerspruchsreiche Umgang ist ein Segen für den Men-
schen. Wer nicht nur schöne Stille und vornehmes Wissen, wer den Erfolg im Leben

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sucht, der darf sich nicht ins Blumenstübchen einschließen und nicht hinterm Bücherspind
verkriechen, der gehört hinein ins wogende Leben, der darf den Umgang nicht meiden
sondern muß ihn suchen. Denn nicht nur, daß der Umgang mit allerlei Menschen auch
allerlei Beziehungen mit sich bringt. - und Beziehungen sind wertvoller, als mancher
ahnt — er lehrt vor allem, wie man Widerstände besiegt, wie man sich gegen Anfein-
dungen behauptet, wie mau sogar Feindliche zum eigenen Nutzen verwendet. Aber er setzt
eines voraus: das Taktgefühl, und das ist nun wiederum etwas, was nicht jeder-
mann von Haus aus besitzt, was sich aber doch jedermann bei richtiger Anleitung er-
werben kann.

Nun ist im Verlage der „Schule des Lebens" unter dem Titel: „Takt und Lebeus-
erfolge" ein in allgemein ver,ländlicher, leicht faßlicher Form geschriebenes Merkchen
erschienen, das ganz hervorragend geeignet ist, nicht nur die Wege zu zeigen, aus denen
man mit Hilfe des Taktes und im geselligen Umgang mit allerlei Menschen zum Er-
folge emporklimmt, sondern das auch in klaren und schlichten Richtlinien lehrt, wie man
sich taktvoll und liebenswürdig benimmt, immer den Zweck der Selb st -
erziehung zum Erfolge im Auge behaltend. Lesen Sie dies Büchlein! Der billige
Preis lohnt sich tausendsällig. Es ist zu beziehen durch; „Die Schule des Lebens"
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