Conflictszeit.
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die Landstäilde sich nicht fügten, wurden die Kammern
unterin 21. Dee. 1824 aufgelöst nnd die Nenwahlen ange-
ordnet. Die Wahlinännerwahlen fanden noch iin December
statt. Die Liste der Wahlinänner Zeigt dieses mal drei
Staatsbeninte anf. denStadtdirector v. Jagemann, Kreis-
rath v. Herting und den Hofgerichtsrath n.Jtzstein. Es
ivnrden geivählt Oberhofgerichtsrath Föhrenbach, Handels-
inann Keßler und Waifenrichter Lorenz. Föhrenbach und
Lorenz traten zurück und ivurden an deren Stelle Aiut-
inann Faber und Bürgerineister Hutten geivählt.
Die neu geivühlte Kaininer ivnr ivillfähig in alleu
Dingen und erndtete dafür auch die höchste Zufriedenheit.
Es brach jene Zeit über das badische Land herein, ivorin
eine Anzahl von Gemeinden — die des Aintsbezirks Coustanz,
Säckingen, Gernsbach, Wiesloch, Nekarginünd, Vorberg,
Walldürn, Dster.burken, Buchen, Wertheiin, Gerlachsheiin und
Tnuberbischosfsheiin — es für gerathen fanden, in einer Adresse
deu Großherzog zu bitten: „er inöge ivährend der Dauer
feines Lebeus den Bestiimnungen der Berfassung keine Folge
geben, iveil Alles, ivas darin Zuiu Schutze der Einzelneu
und zur Wohlfahrt des Ganzen enthalten und festgesetzt sei,
Höchstdiefelben sich als den eigentlichsteu Ziveck Jhres
Regentenivirkens selbst vorgesetzt hütten".
Die Adresse ivurde nicht nur mit Wohlgefallen auf-
genonunen, fondern es regte fich auch keiu Widerstand im
Lande. So ivenig Empfänglichkeit für constitutionelleS
Leben ivar noch vorhanden. Es begann ein ruhiges Still-
lebeu für das Land und die Stadt Mannheim, ivelches bis
zum Tode des Großherzogs Ludivig (1830) andauerte.
Bemerkensiverth sind in dieser Periode die Bestrebungen^
ivelche sich auf dem Gebiete der materiellen Jnteresseu
geltend machten.
Die Folgen der bereits oben angedeuteteu Verhältnisse
ivurdeu mehr und mehr bemerkbar. Kein schreienderer Gegen-
satz gegen die iu deu Freiheitskriegen wach geivordeneu Jdeeu
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die Landstäilde sich nicht fügten, wurden die Kammern
unterin 21. Dee. 1824 aufgelöst nnd die Nenwahlen ange-
ordnet. Die Wahlinännerwahlen fanden noch iin December
statt. Die Liste der Wahlinänner Zeigt dieses mal drei
Staatsbeninte anf. denStadtdirector v. Jagemann, Kreis-
rath v. Herting und den Hofgerichtsrath n.Jtzstein. Es
ivnrden geivählt Oberhofgerichtsrath Föhrenbach, Handels-
inann Keßler und Waifenrichter Lorenz. Föhrenbach und
Lorenz traten zurück und ivurden an deren Stelle Aiut-
inann Faber und Bürgerineister Hutten geivählt.
Die neu geivühlte Kaininer ivnr ivillfähig in alleu
Dingen und erndtete dafür auch die höchste Zufriedenheit.
Es brach jene Zeit über das badische Land herein, ivorin
eine Anzahl von Gemeinden — die des Aintsbezirks Coustanz,
Säckingen, Gernsbach, Wiesloch, Nekarginünd, Vorberg,
Walldürn, Dster.burken, Buchen, Wertheiin, Gerlachsheiin und
Tnuberbischosfsheiin — es für gerathen fanden, in einer Adresse
deu Großherzog zu bitten: „er inöge ivährend der Dauer
feines Lebeus den Bestiimnungen der Berfassung keine Folge
geben, iveil Alles, ivas darin Zuiu Schutze der Einzelneu
und zur Wohlfahrt des Ganzen enthalten und festgesetzt sei,
Höchstdiefelben sich als den eigentlichsteu Ziveck Jhres
Regentenivirkens selbst vorgesetzt hütten".
Die Adresse ivurde nicht nur mit Wohlgefallen auf-
genonunen, fondern es regte fich auch keiu Widerstand im
Lande. So ivenig Empfänglichkeit für constitutionelleS
Leben ivar noch vorhanden. Es begann ein ruhiges Still-
lebeu für das Land und die Stadt Mannheim, ivelches bis
zum Tode des Großherzogs Ludivig (1830) andauerte.
Bemerkensiverth sind in dieser Periode die Bestrebungen^
ivelche sich auf dem Gebiete der materiellen Jnteresseu
geltend machten.
Die Folgen der bereits oben angedeuteteu Verhältnisse
ivurdeu mehr und mehr bemerkbar. Kein schreienderer Gegen-
satz gegen die iu deu Freiheitskriegen wach geivordeneu Jdeeu