©cutjcfjcs SoEdatcriied
3n den IDäldern, den Jeidern, an Strom und 33acb,
uon einem £ande gum andern,
marfd;iercn und nackten mir ofme Oad?
in Sujjland und Jrankreid; und Jtandern.
3na Tiroler fand uns ein Jroutjug trägt,
Jlucb und Jaudjjer hier roieder erfcfmgen,
docb der deutjcb« Soldat den roelfdjen /daläßt,
roeun ©ranaten pfeifen und fingen.
Von der Rfo, oon der ©onau TDellenband,
aus einem Cande gum andern,
mir fahren, roilt's ©Ott, aud> tind) (Engefaud
aus Kurland und Jranfereid> und Jlandern!
Seutnant JTtax Simon
Das dauerte einen Augenblick, während
dem er zur Besinnung kam, um was es sich
hier handelte. Aber er war doch der tüchtige
Keils Willi. Mit Anstrengung und Gewandt-
heit gelang es ihm, auf die Beine zu kommen.
Und schon sauste seine Faust durch die Luft,
hier und da blutige Nasen schaffend. Doch
der Batten waren zu viele, daß eine einzige
Katze ihrer aller hätte Herr werden können.
Schon wieder hatten sie ihn an der Erde lie-
gen. Ein wüster Knäuel wälzte sich im
Schmutz herum, stoßend, hauend und brül-
lend.
Willi wehrte si«h tapfer. Doch trotzdem
wurde ihm übel mitgespielt. Die Jacke zer-
rissen, das Gesicht zerschunden und in allen
Gliedern Schmerzen, rammelte er sich noch
einmal empor. Ein paar mächtige Püffe, die
ihm den Weg frei machten, und er stürmte
von dannen. Zum ersten Male als Besiegter.
Das wurmte ihn. Aber einer Genugtuung
konnte er sich freuen. Er hatte das schwarze
Büchel wieder.
Auf Umwegen holte er seinen Ranzen und
wusch sich im Bach Gesicht und Hände sau-
ber. Wegen der zerrissenen Jacke hoffte er
mit der Mutter schon fertig zu werden.
Von nun an arbeitete er vorsichtiger. Be-
vor er ans Verwichsen ging, prüfte er die Luft
ganz genau auf ihre Reinheit. Wo es ihm
unsicher erschien, hob er sich den betreffen-
den Fall für später auf.
Doch das Unglück schreitet schnell. Auch
an Keils Willi und an sein schwarzes Büchel
trat das Verhängnis heran.
Es war Turnstunde in der Schule. An der
Stange im Hofe wurden Aufschwung und
Kniewelle geübt. Manche brachten es, manche
nicht. Nur wenige konnten alles tadellos, und
unter diesen war Keils Willi. Spielend zog er
die Beine an der Stange! empor, die Hose
straffte sich und ein kleiner, rechteckiger
Fleck drückte sich deutlich daraus hervor.
Der Lehrer sah es, und ein Licht begann ihm
aufzugehen. Aber er sagte nichts.
Erst als man wieder in der Schulstube war,
hieß er Keils Willi aus der Bank treten. Er
nahm ein Lineal und begann damit an der
verdächtigen Stelle an Keils Willis Hosenbein
herumzustochern.
Willi sah sein Spiel verloren und gab, als
er dazu aufgefordert wurde, das schwarze Bü-
chel heraus. Der Lehrer blätterte darin, lä-
chelte spöttisch und sagte:
„Das ist zum Lachen, s.olche Kindereien!"
Diese Worte schmerzten Keils Willi mehr
als all die Dresche an Richters Busche. Diese
seine wichtigste Angelegenheit nannte der
Schulmeister Kinderei. Aber der mußte es
doch wissen, er war ja der Schulmeister.
Nein, mit Kindereien und lächerlichen
Dingen wollte er sich nicht länger befassen.
Und fortan führte er kein schwarzes Büchel
mehr.
Schnurrpfeifer
Naheliegende Vermutung. Wir unterhalten
uns im Unterstand über den verflossenen Cador-
na. Da sagt ein Kamerad: „Nun, wenn Cadornas
Geschäft mit den Regenschirmen nicht mehr geht,
wird er es jetzt mit — Fallschirmen versuchen!"
Gefr. Lm.
Kriegsposthumor. Im Postamt eines Berliner
Vorortes sind weibliche Hilfsdienstpflichtige als
Briefträgerinnen augestellt. Auf dem Gehöft eines
einsamen Ackerbürgers sind Wachhunde vorhan-
den. Kürzlich war dort ein amtliches Schreiben
abzutragen, es kam aber zurück mit dem Vermerk
darauf: „Wegen bissiger Hunde nicht zu bestel-
len." Der einsichtsvolle Postvorsteher sagte: „Na,
da schicken wir die Müllern, die hat Kuragel" Er
schüttelte den Kopf, als der Brief nochmals zu-
rückkam, jetzt aber den Vermerk trug: „Mir
beißen se ooch!" Der junge Postpraktikant meinte
vorwitzig: „Herr Vorsteher, wie wär's denn mit
hohe Wasserstiebein, da kommen die Biester mit
de Zähne nich durch?"
Laos oder Floh. In der Revierstube eines
Landsturmbataillons im badischen Oberland
suchte ein alter Landsturmmann abends sein
Hemd ab nach Flöhen. Da sie alle schneller wa-
ren als er, schnaufte er schwer auf und sagte: „Für
die alten Landsturmleut wär'n die Lais prakti-
scher als die Flöh — die hupfen nit not"
Beim Unterricht. Kraavutsehe ist der Stolz des
Zuges. Beton Unterria* t über »üorookMinden im Ge-
lände' will ihn der Unteroffizier auf den Kompaß
bringen. „Nun, wenn Sie in völlig: unbekanntem
Gelände sind, und Sie haben keine Sonne, weil die
hinter den Wolken steckt, was gibt es da für ein
Instrument, um die Himmelsrichtung festzustel-
len?" Keine Antwort. „Na, in vollkommen unbe-
kanntem Gelände, wie helfen Sie sich da?" — „Ich
nehme meinen Spaten und grabe mich ein!"
Zeitgemäße Aufschrift. Anläßlich des Tau-
wetters wurde auf einem sehr feuchten Unterstand
als Aufschrift Psalm G9, Vers 3 angebracht. Dieser
Psalmvers lautet: „Ich versinke im tiefen Schlam-
me, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser
und die Flut will mich ersäufen."
Ostgal. Feldztg.
Anzüglich. Eines Tags begegnet der Schulthe'ß
dem Postknecht, der sich durch eine ziemlich rote
Nase auszeichnet. Um ihn zu foppen, ruft der
Schultheiß: „Jochem, worom hoseh du dei Nais' net
abgäbe bei der letzten Kupferbeschlagnahm?" —
Darauf Jochem schlagfertig: „Ha, i ka mir halt
net all acht Tag aufm Oberamt a neue hola, wie
Sie. Herr Sehulteßl" Jugend
Nicht zu verblüffen. Ein Unternehmer eröffnet
eine Wirtschaft und hängt vorn einen Anschlag
mit folgender Inschrift auf: „Hier sind alle Spei-
sen der Welt zu haben." Am folgenden Morgen
zum Gabelfrühstück kommt ein Amerikaner und
verlangt ein Elefantenbeefsteak. — Der Kellner
rennt zum Wirt und sagt: „Jetzt haben wir's mit
Ihrem Plakat, jetzt ist einer da, der will ein Ele-
fantenbeefsteak haben — was machen <wir jetzt?"
Der Wirt sagt: ..Regen Sie sich nur nicht auf, mein
Lieber, gehen Sie hie und sagen Sie ihm, eines
Beefsteaks wegen schneiden wir den Elefanten
nicht an!"
Palmströms neue Uhr
Palmström hat im Unterstand
eine Uhr jetzt an der Wand,
deren räderlich Gewerke
wird beruhigt in seiner Stärke
durch des Pendels Schlenkerbein.
Tickend tackt's tagaus und -ein.
So beruhigend auch die Nerven,
leidend durch des Weltkriegs Schärfen.
— Schwer fällt ihm jedoch sehr leicht
das Gewicht, das fällt, wie steigt.
Trifft's, daß er zur Uhr mal sehe,
wieviel jetzt die Sonnenhöhe,
ist es in der Erdennähe;
denkt er noch so scharf zurück,
weiß er nie den Augenblick,
wann ertönt' der letzte Tick.
Sieht nur, daß da starrend stehen
beide Zeiger, statt zu gehen.
— Mit des Hirnes tief Gegrübel
sucht die Hebung er vom Uebel,
bis in der Kantine da
er mal eine Wage sah.
Durch den Ausgleich der Gewichte
ward er Herr von der Geschichte:
Ein Gewicht nun, das da fällt,
und ein anderes, das es hält.
An der Kette Kopf und Schwanz
ziehen beide die Bilanz!
Korff sah dies mit tiefem Denken,
sah, wie eins sich wollte senken;
aber eh' es fertigest,
zieht das andere. — Diese List!
Und schon anderen Tags erschien er
mit 'ner Lösung, noch viel kühner.
Schlug mit einem Stift voll Stolz
das Gewicht an's Bretter holz!
Bei der Flugkraft der Ideen
bleiben selbst die Zeiten stehen!
Hptm. d. R. Pühler
Im Bilde geblieben. Ein Ingenieur hatte für
eine Ecke des Rathausplatzes seines Pommerschen
Heimatdörfchens das Bronzestandbild des Archi-
medes gestiftet. Es stand auf einem steinernen
Sockel, der in Goldbuchstaben die bokannten
Worte trug: .Störe meine Kreise nicht!' — Un-
längst fand sich ein Beamter des Gemeinderates
auf der städtischen Metallablieferungsstelle ein.
— „Herr Vorsteher," sagte er, „wir bringen Ihnen
unsern Archimedeß zum Einschmelzen. „Nanu,
da wird Euer Marktplatz aber sehr verlieren!"
„I wo, wir haben die Sandsteinbüste des Herrn
Landrat auf den Sockel gestellt; da paßt auch die
Inschrift besser zu!" Lust. Bl.
Der Fachmann. Eine neue Militärverordnung
in Frankreich bestimmt, daß zur Ausbildung von
Kriegshunden nur Soldaten abkommandiert wer-
den dürfen, die in ihrem Zivilberuf eine Tätigkeit
ausübten, für die das Halten von Hunden erforder-
lich ist. Ein Poilu, der sich zur Hundeausblidung
ins Hinterland gemeldet hatte, erklärte nun auf
eine der obigen Verordnung entsprechende Frage:
„Ich war jahrelang der blinde Bettler von Pont
des Arts; das ist ein Beruf, der ohne Hund un-
möglich ist." B.
Englischer Kriegshnmor. In einem Lichtspiel-
haus zu Glasgow wurde ein Film der Somme-
schlacht vorgeführt. Unter den Zuschauern saßen
nebeneinander ein schottischer Hochländer und ein
englischer Tommy. Als nun die Leinwand mehrere
englische Regimenter beim Sturmangriff zeigte,
wandte sich der Tommy an seinen Kameraden und
meinte: „Wo sind denn hier all die tapferen Schot-
ten, die angeblich immer bei allen Kämpfen voran
sind?" — „Hm," war die trockene Antwort, „ich
nehme an, daß sie draußen an der Front stehen
und die Deutschen zurückschlagen, damit ihr eng-
lischen Jungen euch unterdes filmen lassen
könnt!"
Passende Namen. Für einen Bataillonsstab
werden zwei Milchkühe angeschafft. Im Kasino
soll die Taufe gefeiert werden, und die verschie-
densten Namen werden vorgeschlagen. Schließlich
einigte man sich und nennt die eine Melkpomene,
die andere Euterpe. Jugend
Noble Gäste. Kellnerin: „Trinken S' noch
eins, mein Herr?" — „Zahlst d' noch eins, Schersen?"
— „Pumpst d* mir noch eins, Resi?"
Einehe. Eine amerikanische Missionarin trinkt
in China mit den acht Frauen des Mandarinen
Tee. Die chinesischen Damen untersuchen die
Kleidung, das Haar, die Zähne der Fremden, ent-
setzt aber sind sie über die großen Füße. „Aber
du kannst ja gehen und laufen wie ein Mann!"
„Aber natürlich!" „Dann kannst du wohl auch
reiten und schwimmen?" „Jawohl." „Dann mußt
du auch stark sein wie ein Mann?" „Das hoffe
ich." „Und du würdest dich von keinem Mann
schlagen lassen, auch nicht von deinem Gatten?"
„Nein," erklärte die Missionarin, „ich würde mich1
von niemanden schlagen lassen!" Die acht Man-
darinenfrauen blicken einander sinnend an und
nicken, und schließlich sagte die älteste von ihnen
sanft: „Jetzt verstehe ich auch, warum der fremde
Mann nie mehr als eine Frau hat — er hat
Angst ..."
Stoßseufzer. Ja, ja, selbst die Natur ist unter«
ernährt, sogar der Tag nimmt ab. Jugend
Umschrieben. Herr Handlungsge-i
hilfe Lehmann war von morgens spät bis abends
früh in meinem Geschäft tätig. Lust. Bl.
Guter Rat. „Ach, ich verlange nach einem
neuen Kostüm, einem Stoff, der in die Augen
springt!" „Nimm Sprengstoff!" _
Kopfnüsse
1131) 5 Silben-Nuß
Die Erste kommt einer Verneinung gleich,
die Zweite gehört nicht zum Königreich,
sie hält auch niemals zu der Frau,
und paßt doch zu jedem Mann genau.
Die Dritte ist herrlich zur Sommerszeit,
wie macht sie das Herz uns so fröhlich und weit!
Die Vierte möcht' ich dir rufen zu,
wenn an meinem Rätsel entzifferst du;
und an der Fünften erkennt man schnell,
ist erst der Steckbrief einmal zur Stell'!
Das Ganze schaut so hehr und schön
von stolzer Warte auf Strom und Höh'n.
Ein Denkmal von großeT und herrlicher Zeit,
steht Deutschland zum Ruhm es in Ewigkeit.
E. Schmidt
1132) Einzüger-Nüsse
Man versuche, diese Figuren, ohne abzusetzen,
in einem Zuge zu zeichnen, der sich nicht kreuzen
darf. R. Wöleke
1133) Mathematische Ecke
Ein Betrüger versprach einem einfältigen1
Menschen, dessen Barschaft so oft zu verdoppeln,
als er vorab 1,20 M von ihm bekomme. Der Ein*
fältige ging darauf ein. Als er aber zum dritten
Male dem Betrüger 1,20 M gezahlt hatte, behielt en
kein Geld mehr übrig, das hätte verdoppelt wer«
den können. Wieviel Geld hatte er anfangs?
A. Gen an
1134) Rösselsprung
franz
rühm
ter
eo
här
grill
Ii
sieg
der
ie
um
eher
par
der
tot
kämpf
1135) Skat-Nuß
A (Vorband) wendet auf folgende Karten: g W,
iW.el), elO, gD, gK, g8, r9, slO, s9.
Er faßt e9, findet g9 dazu, legt regelrecht slO
und r9 und gewinnt mit 61 Augen. Er hätte aber
auch mit 61 gewonnen, wenn er beide Schellen
legte. B und C haben in ihrem Karten gleiche Au-
genzahl, jeder ein Daus, zwei Ober und zwei Sie-
ben; erste rar hat fünf Trümpfe, darunter zwei
Wenzel. Zum zweiten Stich wird sO blamk an«
gespielt.
Wie sind die Karten verteilt? Wie ist der
Gang des Spiel«? Wie wäre das Spiel in dem an«
dern Falle verlaufen?
NussKnacKer
1127) 1. Delphin, 2. Emilie, 3. Ussuri, 4. Theodor,
5. Salandra, 6. Chirurg, 7. Hobel, 8. Lindaa,
9. Ahab, 10. Nogi, 11. Dame, 12. Oeltank, 18.
Saphir, 14. Thiakü, 15. Regiment, 16. Elfen-
bein, 17. Ingwer, 18. Carrara, 19. Hering, 20.
Uran.
Deutschland — Oesterreich-Ungarn — Tür«
kei — Bulgarien.
1128) Reichskanzler Graf von Bertling — Zigaret«
tenfabrikant.
1129) 1. Sc4 — a5,Kd4Xc5.
2. T e 8 — e 5 +, K beliebig,
3. Sa5 — c4,c6matt.
A. 1.........La4Xb5,
2. Sa5Xb3+,Kd4 —d3,
8. Tc5 —oSmatt.
B. 1.........beliebig,
2. T e 8 — e 5, beliebig,
8. Toö — dörnatt.
1180) Kopeken»
3n den IDäldern, den Jeidern, an Strom und 33acb,
uon einem £ande gum andern,
marfd;iercn und nackten mir ofme Oad?
in Sujjland und Jrankreid; und Jtandern.
3na Tiroler fand uns ein Jroutjug trägt,
Jlucb und Jaudjjer hier roieder erfcfmgen,
docb der deutjcb« Soldat den roelfdjen /daläßt,
roeun ©ranaten pfeifen und fingen.
Von der Rfo, oon der ©onau TDellenband,
aus einem Cande gum andern,
mir fahren, roilt's ©Ott, aud> tind) (Engefaud
aus Kurland und Jranfereid> und Jlandern!
Seutnant JTtax Simon
Das dauerte einen Augenblick, während
dem er zur Besinnung kam, um was es sich
hier handelte. Aber er war doch der tüchtige
Keils Willi. Mit Anstrengung und Gewandt-
heit gelang es ihm, auf die Beine zu kommen.
Und schon sauste seine Faust durch die Luft,
hier und da blutige Nasen schaffend. Doch
der Batten waren zu viele, daß eine einzige
Katze ihrer aller hätte Herr werden können.
Schon wieder hatten sie ihn an der Erde lie-
gen. Ein wüster Knäuel wälzte sich im
Schmutz herum, stoßend, hauend und brül-
lend.
Willi wehrte si«h tapfer. Doch trotzdem
wurde ihm übel mitgespielt. Die Jacke zer-
rissen, das Gesicht zerschunden und in allen
Gliedern Schmerzen, rammelte er sich noch
einmal empor. Ein paar mächtige Püffe, die
ihm den Weg frei machten, und er stürmte
von dannen. Zum ersten Male als Besiegter.
Das wurmte ihn. Aber einer Genugtuung
konnte er sich freuen. Er hatte das schwarze
Büchel wieder.
Auf Umwegen holte er seinen Ranzen und
wusch sich im Bach Gesicht und Hände sau-
ber. Wegen der zerrissenen Jacke hoffte er
mit der Mutter schon fertig zu werden.
Von nun an arbeitete er vorsichtiger. Be-
vor er ans Verwichsen ging, prüfte er die Luft
ganz genau auf ihre Reinheit. Wo es ihm
unsicher erschien, hob er sich den betreffen-
den Fall für später auf.
Doch das Unglück schreitet schnell. Auch
an Keils Willi und an sein schwarzes Büchel
trat das Verhängnis heran.
Es war Turnstunde in der Schule. An der
Stange im Hofe wurden Aufschwung und
Kniewelle geübt. Manche brachten es, manche
nicht. Nur wenige konnten alles tadellos, und
unter diesen war Keils Willi. Spielend zog er
die Beine an der Stange! empor, die Hose
straffte sich und ein kleiner, rechteckiger
Fleck drückte sich deutlich daraus hervor.
Der Lehrer sah es, und ein Licht begann ihm
aufzugehen. Aber er sagte nichts.
Erst als man wieder in der Schulstube war,
hieß er Keils Willi aus der Bank treten. Er
nahm ein Lineal und begann damit an der
verdächtigen Stelle an Keils Willis Hosenbein
herumzustochern.
Willi sah sein Spiel verloren und gab, als
er dazu aufgefordert wurde, das schwarze Bü-
chel heraus. Der Lehrer blätterte darin, lä-
chelte spöttisch und sagte:
„Das ist zum Lachen, s.olche Kindereien!"
Diese Worte schmerzten Keils Willi mehr
als all die Dresche an Richters Busche. Diese
seine wichtigste Angelegenheit nannte der
Schulmeister Kinderei. Aber der mußte es
doch wissen, er war ja der Schulmeister.
Nein, mit Kindereien und lächerlichen
Dingen wollte er sich nicht länger befassen.
Und fortan führte er kein schwarzes Büchel
mehr.
Schnurrpfeifer
Naheliegende Vermutung. Wir unterhalten
uns im Unterstand über den verflossenen Cador-
na. Da sagt ein Kamerad: „Nun, wenn Cadornas
Geschäft mit den Regenschirmen nicht mehr geht,
wird er es jetzt mit — Fallschirmen versuchen!"
Gefr. Lm.
Kriegsposthumor. Im Postamt eines Berliner
Vorortes sind weibliche Hilfsdienstpflichtige als
Briefträgerinnen augestellt. Auf dem Gehöft eines
einsamen Ackerbürgers sind Wachhunde vorhan-
den. Kürzlich war dort ein amtliches Schreiben
abzutragen, es kam aber zurück mit dem Vermerk
darauf: „Wegen bissiger Hunde nicht zu bestel-
len." Der einsichtsvolle Postvorsteher sagte: „Na,
da schicken wir die Müllern, die hat Kuragel" Er
schüttelte den Kopf, als der Brief nochmals zu-
rückkam, jetzt aber den Vermerk trug: „Mir
beißen se ooch!" Der junge Postpraktikant meinte
vorwitzig: „Herr Vorsteher, wie wär's denn mit
hohe Wasserstiebein, da kommen die Biester mit
de Zähne nich durch?"
Laos oder Floh. In der Revierstube eines
Landsturmbataillons im badischen Oberland
suchte ein alter Landsturmmann abends sein
Hemd ab nach Flöhen. Da sie alle schneller wa-
ren als er, schnaufte er schwer auf und sagte: „Für
die alten Landsturmleut wär'n die Lais prakti-
scher als die Flöh — die hupfen nit not"
Beim Unterricht. Kraavutsehe ist der Stolz des
Zuges. Beton Unterria* t über »üorookMinden im Ge-
lände' will ihn der Unteroffizier auf den Kompaß
bringen. „Nun, wenn Sie in völlig: unbekanntem
Gelände sind, und Sie haben keine Sonne, weil die
hinter den Wolken steckt, was gibt es da für ein
Instrument, um die Himmelsrichtung festzustel-
len?" Keine Antwort. „Na, in vollkommen unbe-
kanntem Gelände, wie helfen Sie sich da?" — „Ich
nehme meinen Spaten und grabe mich ein!"
Zeitgemäße Aufschrift. Anläßlich des Tau-
wetters wurde auf einem sehr feuchten Unterstand
als Aufschrift Psalm G9, Vers 3 angebracht. Dieser
Psalmvers lautet: „Ich versinke im tiefen Schlam-
me, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser
und die Flut will mich ersäufen."
Ostgal. Feldztg.
Anzüglich. Eines Tags begegnet der Schulthe'ß
dem Postknecht, der sich durch eine ziemlich rote
Nase auszeichnet. Um ihn zu foppen, ruft der
Schultheiß: „Jochem, worom hoseh du dei Nais' net
abgäbe bei der letzten Kupferbeschlagnahm?" —
Darauf Jochem schlagfertig: „Ha, i ka mir halt
net all acht Tag aufm Oberamt a neue hola, wie
Sie. Herr Sehulteßl" Jugend
Nicht zu verblüffen. Ein Unternehmer eröffnet
eine Wirtschaft und hängt vorn einen Anschlag
mit folgender Inschrift auf: „Hier sind alle Spei-
sen der Welt zu haben." Am folgenden Morgen
zum Gabelfrühstück kommt ein Amerikaner und
verlangt ein Elefantenbeefsteak. — Der Kellner
rennt zum Wirt und sagt: „Jetzt haben wir's mit
Ihrem Plakat, jetzt ist einer da, der will ein Ele-
fantenbeefsteak haben — was machen <wir jetzt?"
Der Wirt sagt: ..Regen Sie sich nur nicht auf, mein
Lieber, gehen Sie hie und sagen Sie ihm, eines
Beefsteaks wegen schneiden wir den Elefanten
nicht an!"
Palmströms neue Uhr
Palmström hat im Unterstand
eine Uhr jetzt an der Wand,
deren räderlich Gewerke
wird beruhigt in seiner Stärke
durch des Pendels Schlenkerbein.
Tickend tackt's tagaus und -ein.
So beruhigend auch die Nerven,
leidend durch des Weltkriegs Schärfen.
— Schwer fällt ihm jedoch sehr leicht
das Gewicht, das fällt, wie steigt.
Trifft's, daß er zur Uhr mal sehe,
wieviel jetzt die Sonnenhöhe,
ist es in der Erdennähe;
denkt er noch so scharf zurück,
weiß er nie den Augenblick,
wann ertönt' der letzte Tick.
Sieht nur, daß da starrend stehen
beide Zeiger, statt zu gehen.
— Mit des Hirnes tief Gegrübel
sucht die Hebung er vom Uebel,
bis in der Kantine da
er mal eine Wage sah.
Durch den Ausgleich der Gewichte
ward er Herr von der Geschichte:
Ein Gewicht nun, das da fällt,
und ein anderes, das es hält.
An der Kette Kopf und Schwanz
ziehen beide die Bilanz!
Korff sah dies mit tiefem Denken,
sah, wie eins sich wollte senken;
aber eh' es fertigest,
zieht das andere. — Diese List!
Und schon anderen Tags erschien er
mit 'ner Lösung, noch viel kühner.
Schlug mit einem Stift voll Stolz
das Gewicht an's Bretter holz!
Bei der Flugkraft der Ideen
bleiben selbst die Zeiten stehen!
Hptm. d. R. Pühler
Im Bilde geblieben. Ein Ingenieur hatte für
eine Ecke des Rathausplatzes seines Pommerschen
Heimatdörfchens das Bronzestandbild des Archi-
medes gestiftet. Es stand auf einem steinernen
Sockel, der in Goldbuchstaben die bokannten
Worte trug: .Störe meine Kreise nicht!' — Un-
längst fand sich ein Beamter des Gemeinderates
auf der städtischen Metallablieferungsstelle ein.
— „Herr Vorsteher," sagte er, „wir bringen Ihnen
unsern Archimedeß zum Einschmelzen. „Nanu,
da wird Euer Marktplatz aber sehr verlieren!"
„I wo, wir haben die Sandsteinbüste des Herrn
Landrat auf den Sockel gestellt; da paßt auch die
Inschrift besser zu!" Lust. Bl.
Der Fachmann. Eine neue Militärverordnung
in Frankreich bestimmt, daß zur Ausbildung von
Kriegshunden nur Soldaten abkommandiert wer-
den dürfen, die in ihrem Zivilberuf eine Tätigkeit
ausübten, für die das Halten von Hunden erforder-
lich ist. Ein Poilu, der sich zur Hundeausblidung
ins Hinterland gemeldet hatte, erklärte nun auf
eine der obigen Verordnung entsprechende Frage:
„Ich war jahrelang der blinde Bettler von Pont
des Arts; das ist ein Beruf, der ohne Hund un-
möglich ist." B.
Englischer Kriegshnmor. In einem Lichtspiel-
haus zu Glasgow wurde ein Film der Somme-
schlacht vorgeführt. Unter den Zuschauern saßen
nebeneinander ein schottischer Hochländer und ein
englischer Tommy. Als nun die Leinwand mehrere
englische Regimenter beim Sturmangriff zeigte,
wandte sich der Tommy an seinen Kameraden und
meinte: „Wo sind denn hier all die tapferen Schot-
ten, die angeblich immer bei allen Kämpfen voran
sind?" — „Hm," war die trockene Antwort, „ich
nehme an, daß sie draußen an der Front stehen
und die Deutschen zurückschlagen, damit ihr eng-
lischen Jungen euch unterdes filmen lassen
könnt!"
Passende Namen. Für einen Bataillonsstab
werden zwei Milchkühe angeschafft. Im Kasino
soll die Taufe gefeiert werden, und die verschie-
densten Namen werden vorgeschlagen. Schließlich
einigte man sich und nennt die eine Melkpomene,
die andere Euterpe. Jugend
Noble Gäste. Kellnerin: „Trinken S' noch
eins, mein Herr?" — „Zahlst d' noch eins, Schersen?"
— „Pumpst d* mir noch eins, Resi?"
Einehe. Eine amerikanische Missionarin trinkt
in China mit den acht Frauen des Mandarinen
Tee. Die chinesischen Damen untersuchen die
Kleidung, das Haar, die Zähne der Fremden, ent-
setzt aber sind sie über die großen Füße. „Aber
du kannst ja gehen und laufen wie ein Mann!"
„Aber natürlich!" „Dann kannst du wohl auch
reiten und schwimmen?" „Jawohl." „Dann mußt
du auch stark sein wie ein Mann?" „Das hoffe
ich." „Und du würdest dich von keinem Mann
schlagen lassen, auch nicht von deinem Gatten?"
„Nein," erklärte die Missionarin, „ich würde mich1
von niemanden schlagen lassen!" Die acht Man-
darinenfrauen blicken einander sinnend an und
nicken, und schließlich sagte die älteste von ihnen
sanft: „Jetzt verstehe ich auch, warum der fremde
Mann nie mehr als eine Frau hat — er hat
Angst ..."
Stoßseufzer. Ja, ja, selbst die Natur ist unter«
ernährt, sogar der Tag nimmt ab. Jugend
Umschrieben. Herr Handlungsge-i
hilfe Lehmann war von morgens spät bis abends
früh in meinem Geschäft tätig. Lust. Bl.
Guter Rat. „Ach, ich verlange nach einem
neuen Kostüm, einem Stoff, der in die Augen
springt!" „Nimm Sprengstoff!" _
Kopfnüsse
1131) 5 Silben-Nuß
Die Erste kommt einer Verneinung gleich,
die Zweite gehört nicht zum Königreich,
sie hält auch niemals zu der Frau,
und paßt doch zu jedem Mann genau.
Die Dritte ist herrlich zur Sommerszeit,
wie macht sie das Herz uns so fröhlich und weit!
Die Vierte möcht' ich dir rufen zu,
wenn an meinem Rätsel entzifferst du;
und an der Fünften erkennt man schnell,
ist erst der Steckbrief einmal zur Stell'!
Das Ganze schaut so hehr und schön
von stolzer Warte auf Strom und Höh'n.
Ein Denkmal von großeT und herrlicher Zeit,
steht Deutschland zum Ruhm es in Ewigkeit.
E. Schmidt
1132) Einzüger-Nüsse
Man versuche, diese Figuren, ohne abzusetzen,
in einem Zuge zu zeichnen, der sich nicht kreuzen
darf. R. Wöleke
1133) Mathematische Ecke
Ein Betrüger versprach einem einfältigen1
Menschen, dessen Barschaft so oft zu verdoppeln,
als er vorab 1,20 M von ihm bekomme. Der Ein*
fältige ging darauf ein. Als er aber zum dritten
Male dem Betrüger 1,20 M gezahlt hatte, behielt en
kein Geld mehr übrig, das hätte verdoppelt wer«
den können. Wieviel Geld hatte er anfangs?
A. Gen an
1134) Rösselsprung
franz
rühm
ter
eo
här
grill
Ii
sieg
der
ie
um
eher
par
der
tot
kämpf
1135) Skat-Nuß
A (Vorband) wendet auf folgende Karten: g W,
iW.el), elO, gD, gK, g8, r9, slO, s9.
Er faßt e9, findet g9 dazu, legt regelrecht slO
und r9 und gewinnt mit 61 Augen. Er hätte aber
auch mit 61 gewonnen, wenn er beide Schellen
legte. B und C haben in ihrem Karten gleiche Au-
genzahl, jeder ein Daus, zwei Ober und zwei Sie-
ben; erste rar hat fünf Trümpfe, darunter zwei
Wenzel. Zum zweiten Stich wird sO blamk an«
gespielt.
Wie sind die Karten verteilt? Wie ist der
Gang des Spiel«? Wie wäre das Spiel in dem an«
dern Falle verlaufen?
NussKnacKer
1127) 1. Delphin, 2. Emilie, 3. Ussuri, 4. Theodor,
5. Salandra, 6. Chirurg, 7. Hobel, 8. Lindaa,
9. Ahab, 10. Nogi, 11. Dame, 12. Oeltank, 18.
Saphir, 14. Thiakü, 15. Regiment, 16. Elfen-
bein, 17. Ingwer, 18. Carrara, 19. Hering, 20.
Uran.
Deutschland — Oesterreich-Ungarn — Tür«
kei — Bulgarien.
1128) Reichskanzler Graf von Bertling — Zigaret«
tenfabrikant.
1129) 1. Sc4 — a5,Kd4Xc5.
2. T e 8 — e 5 +, K beliebig,
3. Sa5 — c4,c6matt.
A. 1.........La4Xb5,
2. Sa5Xb3+,Kd4 —d3,
8. Tc5 —oSmatt.
B. 1.........beliebig,
2. T e 8 — e 5, beliebig,
8. Toö — dörnatt.
1180) Kopeken»