EITUNG
DER IQ. ARMEE
Abschrift: Armeezeitong, Deutsche Feldpost 671 O Verantwortlicher Schriftleiter: Leutnant der Reaerre Urbach, o Die Armen-Zeitung erscheint täglich außer Montags. Monsiflehat
Bezugprei* für Armeeangehörige (Bestellungen nur durah die Truppen-
sonseia« Bezieher durch die Geachäitstelle 1,20 M. Postbezieher (Bestell-
Schriften in der Heimat überweisen lassen; Bestellungen anter Einsendung
Einzelnummer 10 Pf. = 5 Kop.
teile)-. üffz. und Mannschaften 0.60 M, Offz. und Beamte «L Armee iJOM,
geld besonders) 1,20 M. Heeresangehörige können die A.-Z. an As»
von 1,20 M monad. oder 3,60 M vierteljährL durch Feldpostanwesnmgj»
In der Heimat kann die A.-Z. bei der Post sowie im Buchhandel zum Bezugpreis von 1.20 M monad. oder 3.60 M trierteh. zuzügL Bestellgeld bestellt werden. ° Unbefugter Nachdruck
Nr. 422 Wilna, Freitag, am 23. Nebelung (November) 1917 2. Jahrgang
befand sich der englische Dampfer The Marquis
sowie der bewaffnete tiefbeladene französische
Dampfer Longwy.
Ein englisches Patrouillenschiff versenkt
Die Admiralität meldet, daß ein englisches
Patrouillenschiff durch ein feindliches Uboot am
Abendbericht
Südwestlich von Cambrai sind neue nach
starkem Feuer vorbrechende englische An-
griffe gescheitert.
Im Osten nicht Besonderes.
Ana Italien bisher nichts Nenes. 5 MittelmJeOT versenkt wurde. 4 Offiziere
und 5 Mann wurden getötet
674 000 Tonnen im Oktober versenkt
Berlin, 22. IL (amtlich)
Im Monat Oktober sind durch kriegerische
Maßnahmen der Mittelmächte insgesamt 674 000
Br.-Reg.-Tonnen des für unsere Feinde nutzbaren
Handelsschiffsraums versenkt worden. Hiermit
erhöhen eich die bisherigen Erfolge des unein-
geschränkten Ubootkrieges auf 7 649000 Br.-Reg.-
Tonnen.
Berlin, 22. 11.
Mit den im Oktober versenkten 674 000 Br.-
Rosr.-Tonnen übersteigt die Zahl des seit Krier«
beginn vernichteten feindlichen und im feind-
lichen Dienst tätigen Pandelsschiffsraums unbe-
teiligter Länder 12.6 Millionen Br.-Reg.-Tonnen.
Hiervon entfallen mehr als 7,6 Millionen auf die
ersten neun Monate des uneingeschränkten Uboot-
krieffes. Man »unn sich einen Begriff von der
Größe des vernichteten Handelsschiffsraums
machen, wenn man den Schiffsraum der Welt an
Seglern und Dampfern zusammen betrachtet, der
bei Kriegsausbruch sich auf 49,09 Millionen Br.-
Reg.-Tonnen bezifferte. Heute ruht äfco bereits
ein reichliches Viertel auf dem Meeresgrunde.
Zum Ausgleich dieser Verluste stehen den
Gegnern nur Neubauten und von den Neutralen
In ihre Dienste gepreßter Schiffsraum zur Ver-
fügung. Was die Neubauten anbetrifft, ist es den
Feinden bisher nicht möglich gewesen, die ge-
waltigen Verluste auch nur annähernd auszu-
gleichen, und alle Hoffnungen, die sie auf die
amerikanischen Schiffsneubauten setzten, werden
ebenfalls keinen auch nur im entferntesten hin-
reichenden Ausgleich schaffen. Die Ansicht spie-
gelt sich in der feindlichen Presse tagtäglich
wieder. Besonders die Schiffahrtsblätter brachten
Mitte Oktober Bemerkungen, daß sich über die
Schiffsneubauten ein auffälliges Schweigen zeige
und daß die Erwartung auf die Hilfe der amerika-
nischen Schiffswerften sich nicht verwirkliche.
Was die Vermehrung durch Erpressung von
Schiffsraum unbeteiligter Länder betrifft, so läßt
sich diese Schraube auch nur bis zu einem gewis-
sen Punkte anspannen, der, wenn er erreicht ist,
Deutscher Heeresbericht
vom 22. November
Westlicher Kriegschauplatz
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern beschränkte sieh der Artilleriekampf
anf Störungsfeuer, das erst am Abend zwischen
Poelcapelle und Passchendaele an Heftigkeit zu-
nahm — Vorstöße englischer Abteilungen nörd-
lich von Leas und südlich von der Scarpe wurden
abgewiesen. — Der starken Feuersteigerung am
gestrigen Morgen bei Riencourt folgten nur
schwächere englische Angriffe, die in unserem
Feuer zusammenbrachen. Die Schlacht südwest-
lich von Cambrai dauert an. Durch Massenein-
satz von Panzerkraftwagen und Infanterie und
durch Vortreiben seiner Kavallerie suchte der
Feind den ihm am L Angriffstage versagt ge-
bliebenen Durchbrach xn erzwingen. Er ist ihm
nicht gelungen. Wohl kennte er über unsere vor-
deren Linien hinaus geringen Boden gewinnen.
Größere Erfolge vermocht« er nicht zu erzielen.
Die von unserer Artillerie und den Maschinenge-
wehren wirksam gefaßten und stark gelichteten
Reihen traf der Gegenstoß unserer tapferen In-
fanterie. Auf dem Westufer der Scheide warf sie
den Feind auf Anneux und Fontaine, auf dem
östlichen Ufer in seine Ausgangsstellungen süd-
lich von Rumilly znrüek. Vor und hinter unseren
Linien liegen, auf das ganze Schlachtfeld verteilt,
die Trümmer zerschossener Panzerkraftwagen.
An ihrer Zerstörung hatten auch unsere Flieger
und Kraftwagengeschütse hervorragenden Anteil.
Mit Einbruch der Dunkelheit ließ die Gefechts-
tätigkeit anf dem Schlachtfelde nach. — Südlich
von Vendhuille hat der Feind sehte Angriffe
nicht wiederholt.
Eine starke französische Abteilung drang an
der Südfront von St. Qnentin in unsere erste Linie keine nennenswerte Steigerung mehr erhoffen
ein. Im Gegenstoß wurde sie hinausgeworfen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Im Znsammenhang mit dem englischen Angriff
hat auch der Franzose zwischen Graonne und
Börry an Bac mit starken Vorstößen gegen un-
sere Stellungen begonnen. Heftiger Feuerkampf,
der vom frühen Morgen mit kurzer Feuerpause
den ganzen Tag über anhielt, ging ihnen voraus.
— Nordöstlich von La Ville aux Bois ist ein Fran-
zosennest zurückgetrieben. In den anderen Ab-
sehnitten haben wir den Feind im Feuer, und
dort, wo er eindrang, im Nahkampf zurückge-
schlagen. — Eigene Unternehmungen hatten Er-
folg und brachten Gefangene ein.
Leutnant Boehme errang durch Abschuß eines
feindlichen Fliegers seinen 22. Luftsieg.
Oestlieher Kriegsehauplatz
und
Mazedonische Front
Nichts Besonderes.
Leutnant v. Eschwege brachte einen feind-
lichen Fesselballon zum Absturz und errang da-
mit seinen 20. Luftsieg.
Italienische Front
Tiroler Kaiserschützen und württembergische
Truppen erstürmten zwischen Brenta und Piave
die Gipfel des Mt. Fontana secca und des Mt.
Spinnecia._
Unsere Uboote
12 000 Tonnen versenkt
Berlin, 21. XL (amtlich)
An der englischen Westküste wurden durch
eines unserer Uboote neoewafengs 12 000 Br.-Reg.-
IVwmer» versenkt. Unter den vernichteten Schiffen
läßt. Auch das unbeteiligte Ausland hat im Laufe
des Oktobers diese Tatsache als richtig anerkannt
und einer Reihe von Betrachtungen zugrunde
gelegt.
Ferner wird auch die Bewertung unserer nnd
der feindlichen Angaben über die Erfolge des
Unterseehan dclskrieges in einer holländischen
Zeitung dahin beurteilt, daß die deutsehen An-
gaben über die Erfolge sehr wahrscheinlich rich-
tig, die Angaben der Gegenpartei aber bestimmt
falsch und irreführend sind. Es steht außer allem
Zweifel, daß der planmäßig fortgesetzte Uboot-
krieg: die Schiffe schneller vernichtet, als unsere.,
Feinde sie mit dem größten Kraftaufgebot zu
bauen vermögen.
Letzte Nachrichten
Die 7. Kriegsanleihe in der 10. Armee
Das Ergebnis der Zeichnungen auf die 7.
Kriegsanleihe beträgt bei der 10. Armee rund 27
Millionen Mark.
Die preußische Wahlrechtsvorlage
Wie die Berliner Abendblätter zuverlässig
erfahren, sind die Vorlagen betreffend Aenderung
des Wahlrechts zum preußischen Abgeordneten-
hause und Aenderung der Zusammensetzung des
Herrenhauses vom König vollzogen worden und
werden in Kürze dem Landtage zugehen.
Die SinnfeinergeTfahr
Die Voss. Ztg. meldet aus London: Nach den
nötig gewordenen neuen Verstärkungen der eng-
lischen Besatzung in Irland ist die Zahl der dort
stehenden englischen Truppen höher als die Ge-
samtzahl der im Laufe des Krieges von Irland
zum Heere gestellten Mannschaften. Eine Reihe
militärisch wichtiger Punkte wurde behördlich
gesperrt. Die Sinnfeiner legen es offenbar darauf
an, durch Verletzung der Rechte der englischen
Gutsherren die Behörden zum Eingreifen zu zwin-
Durch Kampf zum Sieg
Seit über drei Jahren kämpft das deufecEe
Volk gegen eine Welt von Feinden. Siegreich
haben wir sie überall zurückgeschlagen. Wir
stehen mit unseren Heeren auf feindlichem
Boden. In den letzten Monden erst verzeich-
nen Riga, Oesel, Italien unseren Siegeslauf.
Aber liest man gewisse Zeitungen, so sucht
man vergebens das Wort Sieg, immer «•<
klingt aus ihnen nur der Ruf nach Friede.
Unsere Feinde dagegen erleiden Schlapp© aal
Schlappe, und doch verkünden sie, daß der
Verbandssieg ,mathematisch sicher' sei. Anf
ihren Gefilde^ tobt der Kampf, ganze Land-
striche mit blühenden Städten fallen der Ver-
wüstung anheim, Qpfer auf Opfer bringen
sie, aber sie halten fest an den alten Kriegs-
zielen dt\r Vernichtung Deutschlands, ,Deut-
sche umzubringen'. Ihre Pläne sehen sie zu-
schanden werden, ein europäischer Verband-
genosse nach dem andern bricht unter den
deutschen Schwertstreichen zusammen, den-
noch tragen England und Frankreich, unser©
Hauptfeinde, den Kopf hoch und spotten übel
unsere Friedensliebe. Da kommt das russi-
sche Friedensprogramm der Sowjets. Sofort
wird von Deutschen verkündet, daß die neue-
sten Ereignisse uns veranlassen müssen, das
Gemeinschaftsgefühl mit den Russen, ,die
einen s .fertigen Waffenstillstand und einen
baldigen Frieden verlangen, klar und deutlich
zu bekunden.'
Ist dies Friedensgerede der Dank an das
Heer, das mit Hingebung und Liebe zum Vater-
lande Sieg auf Sieg erkämpft, 'als eiserne
Mauer den Feinden trotzt, das Heimatland
von den feindlichen Horden befreit oder sie
ferngehalten hat? Sind all die Opfer und
Entbehrungen, die das ganze deutsche Volk,
Heer und Heimat, für des Vaterlandes Be-
stand gebracht hat und noch willig bringt,
wert dieses Zurückweichens und sich Beugens
vor unsern Feinden? Begreifen denn diese
Friedensschwärmer nicht, daß es unsern Fein-
den ernst ist mit der Zertrümmerung Deutscht
lands, mit der Vernichtung alles Deutschen,
mit der Ausrottung des ganzen deutschen Vol-
kes, einschließlich Frauen und Kindern
Nicht wir Deutsche dürfen von Frieden'
reden, nicht von uns hängt es ab, ob die Welt
die Waffen niederlegt, die Streitaxt vergräbt,
nicht wir können das Ende des Völkermordeng
bestimmen. Einzig und allein von England
hängt das Ende des Krieges ab, und England
kann nicht eher die Kanonen schweigen las-
sen, bis die wirtschaftliche Macht Deutsch-
lands gebrochen und es wieder unbeschränkte
Beherrscherin der Meere ist oder bis es von uns
auf die Knie gezwungen ist. Nicht einen Tag
eher wird es die weiße Fahne hissen. Hat
doch Lloyd George in seiner letzten großen
Rede deutlich genug unsere Friedensbereit-
schaft damit beantwortet, daß er hervorhob:
„Der Krieg ist etwas Schauriges, aber er ist
nicht so schrecklich wie ein schlechter Friede."
Unsere Friedenskundgebungen haben unsere
Feinde als unehrlich, nicht aufrichtig ge-,
meint, als Zeichen unserer Schwäche gedeutet
Deshalb haben diese Kundgebungen ihren Mut
und ihren Willen zu weiterem Widerstande
gestärkt. Noch nicht einmal haben England
oder Frankreich von Frieden gesprochen, im
Gegenteil, immer wieder haben sie den Haß
gegen Deutschland geschürt. Aus den Reihen
unserer Feinde hat bisher allein Rußland ein
Friedensprogramm verkündet, und dies liegt
ohnmächtig am Boden. Die von England an-
gestiftete Revolution hat nicht die von ihm
erwartete Stärkung Rußlands gebracht, son«.
dem vielmehr seinen vollständigen Zerfall.
Also weg mit dem Friedensgerede. Geden-
ken wir vielmehr, daß wir verpflichtet sind
gen, während diese auf jede Weise beetawfet sind, j zu erhalten, was wir von unsern Vätern er-.
Zusammenstöße zu vermeiden, I erbt hnbw>. Was nnsero Vätfir vor rmndorfl
DER IQ. ARMEE
Abschrift: Armeezeitong, Deutsche Feldpost 671 O Verantwortlicher Schriftleiter: Leutnant der Reaerre Urbach, o Die Armen-Zeitung erscheint täglich außer Montags. Monsiflehat
Bezugprei* für Armeeangehörige (Bestellungen nur durah die Truppen-
sonseia« Bezieher durch die Geachäitstelle 1,20 M. Postbezieher (Bestell-
Schriften in der Heimat überweisen lassen; Bestellungen anter Einsendung
Einzelnummer 10 Pf. = 5 Kop.
teile)-. üffz. und Mannschaften 0.60 M, Offz. und Beamte «L Armee iJOM,
geld besonders) 1,20 M. Heeresangehörige können die A.-Z. an As»
von 1,20 M monad. oder 3,60 M vierteljährL durch Feldpostanwesnmgj»
In der Heimat kann die A.-Z. bei der Post sowie im Buchhandel zum Bezugpreis von 1.20 M monad. oder 3.60 M trierteh. zuzügL Bestellgeld bestellt werden. ° Unbefugter Nachdruck
Nr. 422 Wilna, Freitag, am 23. Nebelung (November) 1917 2. Jahrgang
befand sich der englische Dampfer The Marquis
sowie der bewaffnete tiefbeladene französische
Dampfer Longwy.
Ein englisches Patrouillenschiff versenkt
Die Admiralität meldet, daß ein englisches
Patrouillenschiff durch ein feindliches Uboot am
Abendbericht
Südwestlich von Cambrai sind neue nach
starkem Feuer vorbrechende englische An-
griffe gescheitert.
Im Osten nicht Besonderes.
Ana Italien bisher nichts Nenes. 5 MittelmJeOT versenkt wurde. 4 Offiziere
und 5 Mann wurden getötet
674 000 Tonnen im Oktober versenkt
Berlin, 22. IL (amtlich)
Im Monat Oktober sind durch kriegerische
Maßnahmen der Mittelmächte insgesamt 674 000
Br.-Reg.-Tonnen des für unsere Feinde nutzbaren
Handelsschiffsraums versenkt worden. Hiermit
erhöhen eich die bisherigen Erfolge des unein-
geschränkten Ubootkrieges auf 7 649000 Br.-Reg.-
Tonnen.
Berlin, 22. 11.
Mit den im Oktober versenkten 674 000 Br.-
Rosr.-Tonnen übersteigt die Zahl des seit Krier«
beginn vernichteten feindlichen und im feind-
lichen Dienst tätigen Pandelsschiffsraums unbe-
teiligter Länder 12.6 Millionen Br.-Reg.-Tonnen.
Hiervon entfallen mehr als 7,6 Millionen auf die
ersten neun Monate des uneingeschränkten Uboot-
krieffes. Man »unn sich einen Begriff von der
Größe des vernichteten Handelsschiffsraums
machen, wenn man den Schiffsraum der Welt an
Seglern und Dampfern zusammen betrachtet, der
bei Kriegsausbruch sich auf 49,09 Millionen Br.-
Reg.-Tonnen bezifferte. Heute ruht äfco bereits
ein reichliches Viertel auf dem Meeresgrunde.
Zum Ausgleich dieser Verluste stehen den
Gegnern nur Neubauten und von den Neutralen
In ihre Dienste gepreßter Schiffsraum zur Ver-
fügung. Was die Neubauten anbetrifft, ist es den
Feinden bisher nicht möglich gewesen, die ge-
waltigen Verluste auch nur annähernd auszu-
gleichen, und alle Hoffnungen, die sie auf die
amerikanischen Schiffsneubauten setzten, werden
ebenfalls keinen auch nur im entferntesten hin-
reichenden Ausgleich schaffen. Die Ansicht spie-
gelt sich in der feindlichen Presse tagtäglich
wieder. Besonders die Schiffahrtsblätter brachten
Mitte Oktober Bemerkungen, daß sich über die
Schiffsneubauten ein auffälliges Schweigen zeige
und daß die Erwartung auf die Hilfe der amerika-
nischen Schiffswerften sich nicht verwirkliche.
Was die Vermehrung durch Erpressung von
Schiffsraum unbeteiligter Länder betrifft, so läßt
sich diese Schraube auch nur bis zu einem gewis-
sen Punkte anspannen, der, wenn er erreicht ist,
Deutscher Heeresbericht
vom 22. November
Westlicher Kriegschauplatz
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern beschränkte sieh der Artilleriekampf
anf Störungsfeuer, das erst am Abend zwischen
Poelcapelle und Passchendaele an Heftigkeit zu-
nahm — Vorstöße englischer Abteilungen nörd-
lich von Leas und südlich von der Scarpe wurden
abgewiesen. — Der starken Feuersteigerung am
gestrigen Morgen bei Riencourt folgten nur
schwächere englische Angriffe, die in unserem
Feuer zusammenbrachen. Die Schlacht südwest-
lich von Cambrai dauert an. Durch Massenein-
satz von Panzerkraftwagen und Infanterie und
durch Vortreiben seiner Kavallerie suchte der
Feind den ihm am L Angriffstage versagt ge-
bliebenen Durchbrach xn erzwingen. Er ist ihm
nicht gelungen. Wohl kennte er über unsere vor-
deren Linien hinaus geringen Boden gewinnen.
Größere Erfolge vermocht« er nicht zu erzielen.
Die von unserer Artillerie und den Maschinenge-
wehren wirksam gefaßten und stark gelichteten
Reihen traf der Gegenstoß unserer tapferen In-
fanterie. Auf dem Westufer der Scheide warf sie
den Feind auf Anneux und Fontaine, auf dem
östlichen Ufer in seine Ausgangsstellungen süd-
lich von Rumilly znrüek. Vor und hinter unseren
Linien liegen, auf das ganze Schlachtfeld verteilt,
die Trümmer zerschossener Panzerkraftwagen.
An ihrer Zerstörung hatten auch unsere Flieger
und Kraftwagengeschütse hervorragenden Anteil.
Mit Einbruch der Dunkelheit ließ die Gefechts-
tätigkeit anf dem Schlachtfelde nach. — Südlich
von Vendhuille hat der Feind sehte Angriffe
nicht wiederholt.
Eine starke französische Abteilung drang an
der Südfront von St. Qnentin in unsere erste Linie keine nennenswerte Steigerung mehr erhoffen
ein. Im Gegenstoß wurde sie hinausgeworfen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Im Znsammenhang mit dem englischen Angriff
hat auch der Franzose zwischen Graonne und
Börry an Bac mit starken Vorstößen gegen un-
sere Stellungen begonnen. Heftiger Feuerkampf,
der vom frühen Morgen mit kurzer Feuerpause
den ganzen Tag über anhielt, ging ihnen voraus.
— Nordöstlich von La Ville aux Bois ist ein Fran-
zosennest zurückgetrieben. In den anderen Ab-
sehnitten haben wir den Feind im Feuer, und
dort, wo er eindrang, im Nahkampf zurückge-
schlagen. — Eigene Unternehmungen hatten Er-
folg und brachten Gefangene ein.
Leutnant Boehme errang durch Abschuß eines
feindlichen Fliegers seinen 22. Luftsieg.
Oestlieher Kriegsehauplatz
und
Mazedonische Front
Nichts Besonderes.
Leutnant v. Eschwege brachte einen feind-
lichen Fesselballon zum Absturz und errang da-
mit seinen 20. Luftsieg.
Italienische Front
Tiroler Kaiserschützen und württembergische
Truppen erstürmten zwischen Brenta und Piave
die Gipfel des Mt. Fontana secca und des Mt.
Spinnecia._
Unsere Uboote
12 000 Tonnen versenkt
Berlin, 21. XL (amtlich)
An der englischen Westküste wurden durch
eines unserer Uboote neoewafengs 12 000 Br.-Reg.-
IVwmer» versenkt. Unter den vernichteten Schiffen
läßt. Auch das unbeteiligte Ausland hat im Laufe
des Oktobers diese Tatsache als richtig anerkannt
und einer Reihe von Betrachtungen zugrunde
gelegt.
Ferner wird auch die Bewertung unserer nnd
der feindlichen Angaben über die Erfolge des
Unterseehan dclskrieges in einer holländischen
Zeitung dahin beurteilt, daß die deutsehen An-
gaben über die Erfolge sehr wahrscheinlich rich-
tig, die Angaben der Gegenpartei aber bestimmt
falsch und irreführend sind. Es steht außer allem
Zweifel, daß der planmäßig fortgesetzte Uboot-
krieg: die Schiffe schneller vernichtet, als unsere.,
Feinde sie mit dem größten Kraftaufgebot zu
bauen vermögen.
Letzte Nachrichten
Die 7. Kriegsanleihe in der 10. Armee
Das Ergebnis der Zeichnungen auf die 7.
Kriegsanleihe beträgt bei der 10. Armee rund 27
Millionen Mark.
Die preußische Wahlrechtsvorlage
Wie die Berliner Abendblätter zuverlässig
erfahren, sind die Vorlagen betreffend Aenderung
des Wahlrechts zum preußischen Abgeordneten-
hause und Aenderung der Zusammensetzung des
Herrenhauses vom König vollzogen worden und
werden in Kürze dem Landtage zugehen.
Die SinnfeinergeTfahr
Die Voss. Ztg. meldet aus London: Nach den
nötig gewordenen neuen Verstärkungen der eng-
lischen Besatzung in Irland ist die Zahl der dort
stehenden englischen Truppen höher als die Ge-
samtzahl der im Laufe des Krieges von Irland
zum Heere gestellten Mannschaften. Eine Reihe
militärisch wichtiger Punkte wurde behördlich
gesperrt. Die Sinnfeiner legen es offenbar darauf
an, durch Verletzung der Rechte der englischen
Gutsherren die Behörden zum Eingreifen zu zwin-
Durch Kampf zum Sieg
Seit über drei Jahren kämpft das deufecEe
Volk gegen eine Welt von Feinden. Siegreich
haben wir sie überall zurückgeschlagen. Wir
stehen mit unseren Heeren auf feindlichem
Boden. In den letzten Monden erst verzeich-
nen Riga, Oesel, Italien unseren Siegeslauf.
Aber liest man gewisse Zeitungen, so sucht
man vergebens das Wort Sieg, immer «•<
klingt aus ihnen nur der Ruf nach Friede.
Unsere Feinde dagegen erleiden Schlapp© aal
Schlappe, und doch verkünden sie, daß der
Verbandssieg ,mathematisch sicher' sei. Anf
ihren Gefilde^ tobt der Kampf, ganze Land-
striche mit blühenden Städten fallen der Ver-
wüstung anheim, Qpfer auf Opfer bringen
sie, aber sie halten fest an den alten Kriegs-
zielen dt\r Vernichtung Deutschlands, ,Deut-
sche umzubringen'. Ihre Pläne sehen sie zu-
schanden werden, ein europäischer Verband-
genosse nach dem andern bricht unter den
deutschen Schwertstreichen zusammen, den-
noch tragen England und Frankreich, unser©
Hauptfeinde, den Kopf hoch und spotten übel
unsere Friedensliebe. Da kommt das russi-
sche Friedensprogramm der Sowjets. Sofort
wird von Deutschen verkündet, daß die neue-
sten Ereignisse uns veranlassen müssen, das
Gemeinschaftsgefühl mit den Russen, ,die
einen s .fertigen Waffenstillstand und einen
baldigen Frieden verlangen, klar und deutlich
zu bekunden.'
Ist dies Friedensgerede der Dank an das
Heer, das mit Hingebung und Liebe zum Vater-
lande Sieg auf Sieg erkämpft, 'als eiserne
Mauer den Feinden trotzt, das Heimatland
von den feindlichen Horden befreit oder sie
ferngehalten hat? Sind all die Opfer und
Entbehrungen, die das ganze deutsche Volk,
Heer und Heimat, für des Vaterlandes Be-
stand gebracht hat und noch willig bringt,
wert dieses Zurückweichens und sich Beugens
vor unsern Feinden? Begreifen denn diese
Friedensschwärmer nicht, daß es unsern Fein-
den ernst ist mit der Zertrümmerung Deutscht
lands, mit der Vernichtung alles Deutschen,
mit der Ausrottung des ganzen deutschen Vol-
kes, einschließlich Frauen und Kindern
Nicht wir Deutsche dürfen von Frieden'
reden, nicht von uns hängt es ab, ob die Welt
die Waffen niederlegt, die Streitaxt vergräbt,
nicht wir können das Ende des Völkermordeng
bestimmen. Einzig und allein von England
hängt das Ende des Krieges ab, und England
kann nicht eher die Kanonen schweigen las-
sen, bis die wirtschaftliche Macht Deutsch-
lands gebrochen und es wieder unbeschränkte
Beherrscherin der Meere ist oder bis es von uns
auf die Knie gezwungen ist. Nicht einen Tag
eher wird es die weiße Fahne hissen. Hat
doch Lloyd George in seiner letzten großen
Rede deutlich genug unsere Friedensbereit-
schaft damit beantwortet, daß er hervorhob:
„Der Krieg ist etwas Schauriges, aber er ist
nicht so schrecklich wie ein schlechter Friede."
Unsere Friedenskundgebungen haben unsere
Feinde als unehrlich, nicht aufrichtig ge-,
meint, als Zeichen unserer Schwäche gedeutet
Deshalb haben diese Kundgebungen ihren Mut
und ihren Willen zu weiterem Widerstande
gestärkt. Noch nicht einmal haben England
oder Frankreich von Frieden gesprochen, im
Gegenteil, immer wieder haben sie den Haß
gegen Deutschland geschürt. Aus den Reihen
unserer Feinde hat bisher allein Rußland ein
Friedensprogramm verkündet, und dies liegt
ohnmächtig am Boden. Die von England an-
gestiftete Revolution hat nicht die von ihm
erwartete Stärkung Rußlands gebracht, son«.
dem vielmehr seinen vollständigen Zerfall.
Also weg mit dem Friedensgerede. Geden-
ken wir vielmehr, daß wir verpflichtet sind
gen, während diese auf jede Weise beetawfet sind, j zu erhalten, was wir von unsern Vätern er-.
Zusammenstöße zu vermeiden, I erbt hnbw>. Was nnsero Vätfir vor rmndorfl