denen Jnseln des Donau-Deltas find eben doch von zu großer
mililärischer' Wichtigkeit. — Die Entwickelung der Kämpfe
an der Serethmündung zeigt, daß die unter Falkenhayns und
Mackensens Führung kämpfenden Truppen der Verbündeten
nichts von ihrer Stoßkrast eingebüßt haben und geben uns das
Recht, mit Vertrauen in die Zukunst zu sehen. v. M.
Moldau und Bessarabien. Von Prof. vr. Ed. Heyck.
„Walachei und Moldau" HSrt man jetzt wieder, wie in
einstigen Schulzciten der Alteren von uns. Zwar seit 1859
ward in der Politik der Kunstname Rumänien genannt. Doch
noch etwa ein Jahrzehnt lang sträubte sich gegen diesen ein
Gefühl von Allzuneuheit, von Ungeschichtlichkeit; erst die erfolg-
reiche Regierung des Fürsten und Königs Karol hat es ver-
gessen machen.
Rumänien ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für die
Schöpferkrast des Willens. Aus einem Tohuwabohu von
volklicher Urtümlichkeit und altgewohnter Ausbeuterdespotie
hat der Hohenzoller einen fich europäisch geordnet und
zivilisiert ausnehmenden Staat emporgehoben; ans einem
sprachlichen Wirrwar von altprovinzialem Vulgärlatein, das
aus der Römerzeit stammt, mit unzähligem zugemengtem
Slawisch, Türkisch, Madjarisch, Griechisch hat nationalstolzer
Wille auf gelehrt-akademischem Weg« eine ganz säuberliche
romanische Grammatik zuwege gebracht, die im Lauf eines
Menschenalters durch die Kraft der Schule, der Literatur,
der Zeitungen auch zu einer gemeingültigen Sprache geworden
ist. Vor allem: diese romanisch durchgeführte Sprache hat
bewirkt, daß man sich dann gern auch in der vermeintlichen
Rasse zu den „lateinischsn Schwesternationen" von Frankreich
und Jtalien stellen wollte (während es tatsächlich überhaupt
keine romanische Rasse gibt). hat es den gewissen Bukarester
Machtstreberkreisen erleichtert, die Glorie pariserischer Politiker-
Erleuchtung im Lande journalistisch zu verbreiten und damit
in nur zu baldiger Folge das Beste der echtmonarchischen
Arbeit des Königs Karol doch wieder in Frage zu stellen.
Das ist ein Gegensatz von Moldau und Walachei, von
Iassi und Bukarest geblieben, wie von der Residenz aus und
in ihrem Straßenbild diese aufgetünchte Westlichkeit gepflegt
wird, dagegen die Moldau mehr die geschichtlichen, heimischen
Erinnerungen hegt. Jn Jaffi sind die eigentlichen nationalen
Geschichtswerke geschrieben worden, hier lebt man auch am
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mililärischer' Wichtigkeit. — Die Entwickelung der Kämpfe
an der Serethmündung zeigt, daß die unter Falkenhayns und
Mackensens Führung kämpfenden Truppen der Verbündeten
nichts von ihrer Stoßkrast eingebüßt haben und geben uns das
Recht, mit Vertrauen in die Zukunst zu sehen. v. M.
Moldau und Bessarabien. Von Prof. vr. Ed. Heyck.
„Walachei und Moldau" HSrt man jetzt wieder, wie in
einstigen Schulzciten der Alteren von uns. Zwar seit 1859
ward in der Politik der Kunstname Rumänien genannt. Doch
noch etwa ein Jahrzehnt lang sträubte sich gegen diesen ein
Gefühl von Allzuneuheit, von Ungeschichtlichkeit; erst die erfolg-
reiche Regierung des Fürsten und Königs Karol hat es ver-
gessen machen.
Rumänien ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für die
Schöpferkrast des Willens. Aus einem Tohuwabohu von
volklicher Urtümlichkeit und altgewohnter Ausbeuterdespotie
hat der Hohenzoller einen fich europäisch geordnet und
zivilisiert ausnehmenden Staat emporgehoben; ans einem
sprachlichen Wirrwar von altprovinzialem Vulgärlatein, das
aus der Römerzeit stammt, mit unzähligem zugemengtem
Slawisch, Türkisch, Madjarisch, Griechisch hat nationalstolzer
Wille auf gelehrt-akademischem Weg« eine ganz säuberliche
romanische Grammatik zuwege gebracht, die im Lauf eines
Menschenalters durch die Kraft der Schule, der Literatur,
der Zeitungen auch zu einer gemeingültigen Sprache geworden
ist. Vor allem: diese romanisch durchgeführte Sprache hat
bewirkt, daß man sich dann gern auch in der vermeintlichen
Rasse zu den „lateinischsn Schwesternationen" von Frankreich
und Jtalien stellen wollte (während es tatsächlich überhaupt
keine romanische Rasse gibt). hat es den gewissen Bukarester
Machtstreberkreisen erleichtert, die Glorie pariserischer Politiker-
Erleuchtung im Lande journalistisch zu verbreiten und damit
in nur zu baldiger Folge das Beste der echtmonarchischen
Arbeit des Königs Karol doch wieder in Frage zu stellen.
Das ist ein Gegensatz von Moldau und Walachei, von
Iassi und Bukarest geblieben, wie von der Residenz aus und
in ihrem Straßenbild diese aufgetünchte Westlichkeit gepflegt
wird, dagegen die Moldau mehr die geschichtlichen, heimischen
Erinnerungen hegt. Jn Jaffi sind die eigentlichen nationalen
Geschichtswerke geschrieben worden, hier lebt man auch am
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