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Daheim — 55.1918

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Hefte 1-4, Oktober 1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.2793#0003
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L. Gktober 4918

weißes Zahneneuch

Rein Worr von rnir, kein worr von dir,
Nur,Deurschland, Deurschland' du und ich.
Gorr soll ihn strafen dorr und hier,

Der von des Andren Gchulrer rvich'.

Dein Leben gilr, wie meines gilt.

Besudelr sind rvir, ich und du.

Zerschmerrre mir dem deurschen Schild
parrei- und Glaubenshaß dazu.

Es siog ein rveißes Fahnenruch
Von Gstreich auf m alle welr . .

Es hac ein Fluch, ein Höllenfiuch
Das Tuch zerfeyr, den Gchafr zerspellr. —
So legr die Reste in i>ie Truh
Und sargr sie cin zum jüngsten Tag
Und legr der Feinde Fluch hinzu
Und sprechr: So komm, rvas kommen mag

Das rvürgr dir deinen Lebensfrrom
Und rvirfr dich hin rvie einen Zrverg,
Gchicksc einen Älick du ttoch nach Rom
Und einen Blick nach Wirrenberg
Und einen Blick, dem Feind geliehn,
vom Arbeirsherd zum Äürgerhaus —

Der Gpeichel, der uns angespien,

Brennr glühend Rang und Reichrum aus,

Das ^erz rvar heiß vom Menschheirsleid
Das Herz, das voll des Rriegermurs.
Es war die offne Hand bereit:

Gchlagr ein. Es ist genug des Blurs.
Denn über Tod und Teufelssporr
Gchwebr hoch und hehr der Arbeirsrag .
Sie spien uns an. Du sahst cs, Gorr.
Go komme denn, was kommen mag.

Nackc sind wir eins. Tod will die Welr,
Den deurschen Tod . . Ein Brausen fchwillr,
Ein Lied, das nur ,N7ein Deurschland!' gellr
Zum Hammerschwung im Älurgefild.

Rein ander Lied, kein' andre Tar,

Äis uns der Freiheir Gonne lachr!

Mein Volk, es nahr dein Gchicksalspfad —
^eran, heran: zur Hermannsschlachr!

Wischr euch den Gpeichel vom Gesichr
Wie ein Geschmeiß, das euch umschwirrr
Und doch, es gab dem Aug das Lichr.
V7un wissen wir, was kommen wird
Und kommen muß und kommen soll,

Der Schleier riß, der Nebel schwand,
Und schied uns rausendjähr'ger Groll,
Der Bruder prcßr des Bruders Hand.

Rudolf lZerzog

Nachdruil vcrboten

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