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Deutsche Kriegszeitung — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.3215#0065
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FLlriftrrerte Wochen-ArrHyabe

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klus grotzer Zett

von einem alten preustlscden Gfsiziec
( I.XXX VI.

Des Schwertes Ariedenswerk im Osten.

n einer denkwürdigen Sitzultg am
25. Februar konnte der deutsche
Reichskanzler unter dem stürmischen Bei-
fall der Volksvertreter nachstehen.de Mit-
teilung über den Ersolg unserer nach Ab-
druch der Verhandlungen in Brest-
Litowsk im Osten wieder ausgenomme-
nen nlilitärischen Maßnahmen machen.

„Die militärischen Operationen, welche
wir in friedlicher Absicht unternommen
hatten» haben noch einen weit über das
ursprünglich gesteckte Ziel hinausgehen-
den Erfolg davongetragen. Das eine ist
sa bekannt» daß herr Trohki sich durch
Funkspruch, dem alsbald die schriftliche
Bestätigung solgte. bereiterklärt hat. die
abgebrochenen Friedensverhandlungen
wieder aufzunehmen. Unsererseits ist so-
fort durch Llbersendung unserer Ariedens-
bedingungen in Form eines Ultimakums
geantwortet worden. Gestern nun ist die
Uachricht eingetrosfen, daß die Peters-
burger Regierung unsere Friedensbedin-
gungen angenommen und Vertreter zu
weiteren Verhandlungen nach Drest-
Litowsk abgesandk hat. Demgemäß sind
auch die deutschen Delegierten gestern
abend dorthin abgereist. Möglich. daß
über Einzelheiten noch gestritten wird,
aber die hauptsache ist erreicht. Der Arie-
denswille ist von russischer Seite ausdrück-
lich kundgetan. Unsere Dedingungen
sind angenommen, der Ariedensschluß
muß in kürzester Zeit erfolgen.

Roch niemals vielleicht in der Geschichte
hat das aristotelische Wort, daß wir uns
zum krieg entschließen müssen um des

Adalbert.prinz vonprenßen

Mit memem Bataillon
im vordersten Graben

M>< 18 Zeichnungen von professor Max Rabes

preis 1 Mark

Teuerungszufchiag 25 pfennig

Verlag Augusi Scherl G m.b.H./Lierlin

Friedens willen, eine so glänzende Be-
stätigung gesunden. Um die Arüchte
unseres Ariedens mit der Ukraine zu
sichern, hat unsere Heeresleitung das
Schwerk gezogen; der Friede mit Ruß-
land wird das glückliche Ergebnis sein.

Die Areude hierüber wollen wir uns
auch nicht durch die immer wieder durch
die Welt gehenden törichten und auf-
reizenden Aunksprüche verkümmern
lassen."

So hat denn das durch Mitleid mit einer
durch anarchistische Ausschreitungen zu-
grunde gehenden Bevölkerung beslügelte
Vordringen unserer Tapferen in wenigen
Tagen erreicht, was die russischen Ver-
treter durch chinziehen der Friedensver-

handlungeu zu verhindern versucht hat-
ten: Rutzland sieht sich zu der Unter-
zeichnung des Friedens gezwungen, und
zwar eines Friedens, dessen Bedingun-
gen wir, die Sieger, ihm vorschrieben.
Es ist in der Weltgeschichte niemals an-

ders gewesen, als daß der Sieger die
Friedensbedingungen aufstellt, und wenn
die Herren in Petersburg sich der Hoss-
nung hingegeben hatten, daß die unüber-
legten und unverzeihlichen Streikbewe-
gungen in Wien und Berlin das An-
zeichen dafür seien, daß auch die Zentral-
mächte am Abgrund einer anarchistischen
Revolution ständen und deshalb als
ernste Gegner nicht mehr betrachtet zu
werden brauchten, so hat ihnen das deut-

sche Schwert in Händen der durch die
Bilder des Grauens in edlem Zorn ent-
flammten feldgrauen Heldenschar schnell
genug den Star gestochen. Das dies-
mal aus remem Menschlichkeitsgefühl
und zum Schutze wehrloser und fried-
ticher Nachbarn gezogene Schwert wer-
den wir nur dann in die Scheide stecken,
wenn uns die Sicherheit gegeben ist, daß
dem Wüten der Vlutgesellen in den
Randstaaten, die unsere chilfe anriefen
dem Bestreben, die Flut des Wahnsinns
auf unser eigenes Land hinüberspülen
zu lassen, ein für allemal ein Ende ge-
macht wurde. Da Rußland unsere Macht
erkannt hat, können wir die baldige Er-
füllung dieser selbstverständlichen Forde-
rungen erwarten. Stehen wir somit im
Osten vor dem wirklichen Frieden, dessen
das bis ins Lebensmark getroffene russi-
sche Reich so dringend bedarf, so scheint
im Westen unser unermüdliches Schwert
noch weiterhin seine blutige Überzeu-
gungssprache reden zu müssen, denn im-j
mer noch schallt es aus London, Paris
und Rom trotzig zu uns herüber, und in
wilder Angst vor unserer Offensive droht
der Feind mit eigenem verzweifelten
Vorstoß, als kenne er unsere Macht nicht.
Möglich, daß auch hier in letzter Minute
der Verstand den Sieg über die zur
Blindheit treibende Verzweiflung davon-
trägt. aber wir dürfen nicht vergessen,
daß England, die Triebfeder des Krieges,
auch den Antrieb zur Fortsetzung des
aussichtslosen Kampfes ist. Auf dieses
Land, das sich als Jnselland von den ver-
bleibenden Kämpfern immer noch am
meisten gesichert fühlt, wird in erster
Linie die Verantwortung für das weitere
Blutvergießen fallen; wenn es aber wirk-
lich glaubt, die noch vorhandene Kampf-
front im Westen gegen unser siegreiches
Schwert halten zu können, so möchten
wir ihm mit Worten seines großen Dich-
ters Shakespeare zurufen:

„Wär all das Volk oon England und ihr Zeug

Jn ihren rauhen Umkreis auch gelegt.

Eh wir gerecht getragne Wasten
niederlegen,

Mußt nicder du. u m w e l ch e n w i r i i e
t r a g e n l"

Jm Weslen

setzten Engländer und Franzosen in der
vergangenen Woche ihre gewaltsamen
Erkundungen, oft unter Einsatz starker

Hl.eZ<2t1enll<ipltän kierger, sofph-u urv-ihn;

kommanacmk cles nach fünszehnmonaliger kceuzsahct zurückgekehcten hilsskreuzecs „wolf".
 
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