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Die deutsche Flotte

Erwach, mem Volk, mit neuen Sinnen!

Blick m des Schicksals goldnes Buch,

?ies aus den Srernen dir den Spruch:

Du sollft die Welt gewinnen!

Erwach, mein Volk, heiß' deine Töchler spinnen!

Wir brauchen wieder einmal deurscheS Linnen
Zu deurschem Segelruch.

Hinweg die feige Kncchrsgebärde;

Zerbrich der Heimar SchneckenhauS,

Zieh' murig in die Welt hinaus,

Daß sie dein rigcn werde!

D u bist der Hirt der großcn Völkerherde,

Du bist das große Hoffnungsvolk der Erde,

Drum wirf den Ankcr aus!

War Heüas einst von bessrem Sramme
Als Du? Von bessrem Sramme Rom?

Daß Hermann, dein gepriesner Ohm,

Mein Volk, dich nichr verdamme —

Noch schwebt dcr Geift des Schöpfers auf den Wogen,
Uud in den Furchen, die Kolumb gezogen,

Gehr Deurschlands Zukunft auf.

Wie dich die Lande anerkenncn,

Soll auch das Meer dein Lehcn sein,

Das alle Zungen benedein
Und einen Purpur nenncn,

Er soll nichr mehr um Krämerschultern brennen
Wer will den Purpur von dem Kaiser rrennen?
Ergreis ihn, cr ift dein.

Ergreif ihn und mit ihm das Steucr
Der Welrgeschichre, saß es keck!

Ihr Schiff ist morsch, ihr Schiff ift lcck,

Sei du der Welr Erneuer!

Du bist dcs Herrn Erwahlrer und Getreuer;

O, sprich, wann lodern wieder deutsche Feuer
Von jenes SchiffeS Deck?

Hör, Deurschland, höre deine Barden:

Dir blüht manch lustig Waldrevier —

Erbaue selbft die Segler dir,

Der Freiheit beste Garden,

Mit eignen Flaggen, eigenen Kokardcn;

Bleib' nicht der Sklave sener Leoparden
Und seiner schnöden Gier!

Georg Herwegh
 
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