Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ablösung

Wir wandern rn den Schiitzengraben. Ein Uhr nachrs vcrsamnrelr sich dic Kompagnie auf der stockdunklen Dorfstraße. Licht
darf nichr gemachr werden und rS ist schwierig,.sich zu finden, desonders da noch andere Kompagnirn zu demselben Zwrck anrreren. Der
Schmutz ist knöchelrief und man stößr von Zeir zu Zeir gegen eine Wagendeichscl. Endlick ist alles da und wir marschieren ab; „in

Reihen gesetzr rechrs um" zu zwrien «cbeneiuander; einr phaniüstische Kolonne mir Decksn und Pakeren auf den Tornistern, so gehr's work-
los langsam vonvärt». Die halbangebrochenc Nacht lirgt allen in den von vielwöchenUichem Schützengrabenaufenthalr steifrn Gliederu.

Wir kommrn auf die freie Landstraße und es nmfängt cinen die dunkle weite Nacht mit unaufhörlichem Kansnendonner,

der sich von Zeir zu Zeit anhört wie daS Hämmern in einer Riesenschmiede. — Rechrs und links von der Cbaussee steigen Lenchrkugeln,
aber sie gelren nicht uns. Am Wege dann und wanri ein zerschoffeneS HauS mir verhängren und vernagelren-Fenstern; nach der vom
Feknde adgekehrren Scite schwachcr Lichtschimmcr. Da liegt Artillerie, die rhre Geschütze in dcr Nähe aufgestellr har.

Pioniere kommen einzeln, gcmütlich, im Gefühl der vollbrächten Arbeit, an uns vorbei. Endlich fteigr eine große Silhouette aus

dem Dunkel auf, ein Kloster auf einem Hügel. Wie wir zum erstemal im Späthcrbst hierher kamen, brannte da« Kloster und die
mcistcn anderen Häuser und in den Srraßen lagen die Leichen von Engländern und Dcutschcn. Jnzwische» sind räglich manchmal hundcrre
von Granatcn von den Engländern in den Orl geschickt wvrden, monatelang. Die großen gewalrigen Klostermaucrn habcn aber gut
 
Annotationen