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Die Wacht im Osten: Feldzeitung der Armee-Abteilung Scheffer — 1916 (Januar - Dezember)

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(Nr. 92-122, März 1916)
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https://doi.org/10.11588/diglit.2910#0234
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Feldzettung der 12. Arrrree.

Mittwoch, 1. März

Nr. SS

Tagesbericht der
Oberften Heeresleiturrg.

GroßeS HavptWartier, 28. Februar.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die ArtilleriekLmpfr erreichtru vielfach ei«e
große Heftigkeit. Au der Frout «ördlich
Arras herrfcht fortgesetzte lebhaste Miueu-
IStigkrit. Wir zerstörteu durch Sprrvguug
rtwa 40 Meter der feiudlicheu Stelluug. I«
der Champague schrittr« «ach wirksamer Feuer-
vorbrreituug uusere Truppeu zum Augriff
beiderseits der Sttaße Sommr-Py-Souaiu,
fie eroberte« das Gehöst Navari», bridersetts
dabo« die frauzöfische Stelluug i« eiuer Aus-
drhuuug vou übrr 1800 Meter, machte»
26 Offizure, 1009 Mauu Gefaugrue uud
erbeutrteu 9 Maschiueugewehre uud 1 Miueu-
werfer. — Jm Gebiete vor Berdu» erschöpsteu
fich wiederum ue« heraugeführte feiudliche
Maffeu i« vergeblicheu AogriffSversucheu grgeu
»usere Stelluoge« i» «ud bri der Feste Douau-
«oot sowie auf Hardaumoot. UuserersettS
»urde die Maashalbiusel vou Champurnville
vom Keiude gesaubert. Wir schobe« uuserr
Liuieu iu Richtuug auf Bachrrauville uud
BraS wetter vor. Ju der Woewreebeue wurde
der Fuß drr CotcS Lorraiue »ou Osteu her
a» mehrerr» Strllr« erreicht.

Oestlicher und Balkan-Kriegs-
schauplatz.

Richts Ncues. Oberfte HeerrSlrttuug.

Oesterreichischer Heeresbericht.

Tesche», 28. Frdruar.

Rnfstfcher n»d italienischer Kriegs-
fchauplatz.

Nichts vou besouderer Bedrutuug.

Sü-Sstlicher Kriegsschauplatz.
Uusere Truppeu habe» iu Durazzo bis jetzt
a» Beute eiugrbracht 23 Gcschiitzr, daruutrr
6 Küsteugeschützc, 10000 Gewehre, »iel Ar-
tillrrikmuuitio», große BerpfieguugssorrStr

LVL«

uud 17 Segel- uud Dampfschiffe. Alle« Au-
zriche« zufolge giug die Flucht der Jtalieuer
auf ihreu KriegSschiffeu i» -rößter Uuorduuug
uud Hast vor fich. .

Der stellverttrteude Chrs deS Geueralstabs.
v. tzöser.

Paris. sReuter.) Die englisch - fran-
zöfische Parlamentskommisston hat ihre Be-
ratungen beendet und etne Entschließung
angenommen, in der die Notwendigkett
einer dauernden Verbinbung ausgesprochen
wird. Jm April soll eine Sitzung in Lon-
don abgehalten werden.

Berlin. Der Londoner Korrespondent
des „Maasbode" erfährt von maßgebender
militärischer englischer Sette: Es gelang
dem Fetnde die bogenförmige franzöfische
Linie bei Verdun zu einer geraden Linie
einzudrücken. Es muß anerkannt werden,
daß die Deutschen hier einen wichtigen Er-
folg erzielten, dessen Bedeutung unzweifel-
haft ist, wenn man damit rechnet, daß
künftig die hinten gelegenen Wege ntcht
mehr durch französische Kanonen beherrscht
werdeu. Selbst wenn es Deutschland nicht
gelingt seine Erfolge weiter auszudehne»,
werden schon hterdurch die stanzöfischen
Kräste in diesem Abschnitt wesentlich ge-
schwächt werden.

Genf. Die wachsende Spannung und
Besorgnis, welche Frankreich über den
Ausgang der Schlacht von Verdun erfüllen,
kamen gestern zum Ausbruck in den Wandel-
gängen der stanzöfischen Kammer und des
Senats, wo eine fieberhafte Sttmmung
herrschte. Man bestürmte den Miuister-
präsidenten Briand und den Kriegsmtnister
Gallteni mit Fragen, welcher erklärte, daß
die Lage ernst aber nicht beunruhigend sei.

Berlin. Die Meldungen der englischen
Presse von der Weststont find durchaus
pesfimistisch für die Franzosen. Der Korre-
spondent der „Narion" meldet: Die Offen-
five gegen Verdun habe noch nicht den
Höhepunkt erreicht. Die wichttgste Frage
sei jetzt nicht die, ob fich Berdun halten
könne, sondern wo die Deutschen dann an-
greifen werden.

Frankfurt. Jn der gesamten Ualieni-
schen Preffe werben die bisherrgen deutschen
Erfolge vor Verdun verschwiegen.

Berlin. Am 27. Februar war ein
k. u. k. Bataillon aus Holzflößen vom

Raschibuler llfer über den See auf die
Stadtseite von Durazzo übergesetzt worden
und stürmte von Osteu her tn die Stadt
deren Verteidiger tm Norden und Süd-
osten beschäftigt waren. Seit gestern nach-
mittag wütet in Durazzo etn großer Brand,
dem einige Gebäude zum Opfer gefallen
sein sollen. Der Einmarsch der k. u. k.
Kompagnien in die brennende Stadt ge-
schah unter dem Feuer der ttalienischen
Flotte.

R om. Trotz des schweren Wetters, das
im ganzen unteren Adrtatischen Meere an-
hielt, und nachdem unsere Schiffe die feind-
lichen Batterien zum Schweigen gebracht
hatten, die fie auf der Straße am Strande
unter Feuer hielten, wurden alle ttalienischen
Truppen, die vorübergehend nach Durazzo
geschickt worden waren, mtt Einschluß der
Serben, Montenegriner und Albaner ohne
jeden Zwischenfall eingeschtfft und nach
unserer Bafis nach Valona gebracht. Das
noch brauchbare Kriegsmaterial wurde eben-
falls eingeschifft, und das Me oder tn
schlechtem Zustand befindliche wurde «»-
brauchbar gemacht und zerstört.

Berltn. Wie die „Tribuna" erfährt,
wurde die Räumung Durazzo beschloffen,
nachdem die Verteidiger eingesehen hatten,
daß die Berteidigung viel mehr Opfer
fordere, als man gebacht habe. Die ersten
dret Tage kosteten dem italienischen Ex-
pedittonsheere 3000 Tote und 7— 8000
Vcrwundete.

Schweizer Grenze. Nachdem die
Kapitulationsgeschichte Montenegros ans
Tageslicht kam, beschloß man, nur eineu
diplomatischen Vertreter des Merverbandes
bei Nikita zu belaffen. Nach „Ruskija
Wjedomosti" handelt es fich babei etgentlich
um etne Auffichtsperson. Der Vertrauens-
mann ist der ruffische Gesandte Jslavin,
der stühere russische Generalkonsul tn Wten.
Als neue Refidenz des Königs von Monte-
negro wurdeMerignac bet Bordeaux gewählt.

Athen. Reuter meldet: Der König
Konstantin soll im Laufe seiner Unterredung
mit Sarrail den Wunsch geäußert habeu,
die Befesttgungsarbetten bei Saloniki zu
besuchen. Sarrail habe darauf geantwortet,
daß er solchen Besuch alS große Ehre auf-
fassen würde, und daß der Vierverband
den Beifall etnes so kompetenten Generals
als erstes Unterpfand ihres Sieges auf-
faffen würde. (?!)
 
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