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chen Natur mit begründet ist. Sie sol es
auch.in jedem Kunstideale seyn, wo die
Gattungsform das Individuelle beherscht
und veredelt. Darum ist ein Kunstideal
um so schöner, je reiner an demselben
die Gattungsform hervorsticht, je geringer
die Abweichungen von derselben sind; und
im Gegentheil um so weniger schön, aber
desto kaiakteristischer, je mehr es durch
eine stark angedeutete Individualität die
Gattungsform beschränkt, und sich da-
durch den Bildungen der wirklichen Natur
nähert. Schönheit und Karakteristik sind
also, weit entfernt einerlei zu seyn, wenn
sie gleich in der Anschauung in ein Ge-
fühl zusammenfliessen, ihrem Wesen wie
ihrer Quelle nach verschieden, so ver-
schieden wie, um uns eines recht in die
Augen fallenden Vergleiches zu bedienen,
Gelb und Blau sind, obgleich sie in der
Mischung des Grünen nur als Einheit em-
pfunden werden.

Aus dem bisher über das Wesen der
Plastik Gesagten geht hervor, dass, so ver-
schieden auch der Geist unseres Zeitalters,
 
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