Fernow, Carl Ludwig: Römische Studien (Band 1) (Zürich, 1806)

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Kunst, aber für den Stil der Darstellung
giebt es nur einen Weg, und diesen ha-
ben die Alten vorgezeichnet. Ihm bleibt
also nichts anders übrig, als dem Stile der
Antike treulich zu folgen.

Wenn wir nach diesen Grundsritzen die
berühmtesten modernen Bildner und ihre
Werke beurtheilen, so werden wir viel-
leicht bei manchen den Vorwurf einer
übermässigen Strenge gegen uns erregen ;
aber wir sehen nicht ein, warum es un-
gerecht seyn solte , da, was in der Scha-
lung des Publikums bereits neben das
Höchste gestellet worden, auch kritisch
mit dem Höchsten zu vergleichen, und
an dem höchsten, allein zuverlässigen Mas-
stabe der Kunst zu würdigen. Fände sich
dann auch, dass jene Schätzung eine Uber-
schätzung gewesen, so würde sich daraus
nur ergeben, was jeder wahre unbefan-
gene Kenner ohnehin schon erkant hat,
nämlich: dass noch kein Neuerer die Al-
ten erreicht, geschweige überlroffen habe.
Überdies ist eine strenge Prüfung nach den
Grundsätzen der Kunst das einzige Mittel